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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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allesss … bessser sssein …“ In dem Augenblick, als das letzte Wort ihren Mund verließ, knickten ihre Knie ein, und sie stürzte zu Boden.
    Aeron bekam sie gerade noch zu packen, ehe sie hart aufschlug, und legte sie sanft ab. Sie war so winzig und federleicht.
    „Aeron“, seufzte sie erleichtert, und dann krümmte sie sich vor Schmerzen und grunzte.
    „Legion“, sagte er panisch. „Sag mir, was …“
    Noch ein Grunzen. Ihre Muskeln verkrampften und entspannten sich wieder, verkrampften und entspannten sich. Ihr Körper schien zu … wachsen? Unmöglich. Oder? Vor seinen Augen wurden ihre Arme, Beine und ihr Oberkörper länger.
    Sogar ihre Schuppen fielen wie Tautropfen ab und hinterließen nichts als wunderschöne goldbraune Haut.
    Schon bald verwandelte sich ihr Grunzen in nicht enden wollende Schreie. Aeron konnte sehen, wie die Zähne in ihrem weit geöffneten Mund kleiner wurden und sich der Spalt in ihrer Zunge schloss. Als Nächstes sprossen blonde Haare aus ihrer Kopfhaut, und große Brüste begannen sich an ihrem Oberkörper zu formen.
    „Was, zum Teufel, geht hier vor?“
    „Sie wird … ein Mensch“, flüsterte Olivia. Obwohl sie so viel leiser sprach als er, stand ihr Ton dem seinen in nichts nach in ihrem Schrecken und Entsetzen.
    Da er es nicht besser wusste, sprang Aeron auf und rannte um die Ecke. Als er eines der Wohnzimmer erreichte, schnappte er sich eine Decke, die auf dem Sofa lag. In seinem Kopf überschlugen sich die Fragen, und er hatte Mühe, die Geschehnisse zu verarbeiten. Warum? Wie?
    Zurück an Legions Seite, legte er die Decke über ihre nackte Haut. Wenigstens hatte sie aufgehört zu wachsen. Und auch zu zucken und zu schreien. Tränen liefen ihr über die Wangen, und ihre Unterlippe zitterte.
    Aus dunklen Augen sah sie ihn an. Von dem dämonischen Rot war keine Spur mehr zu sehen. „Aeron“, seufzte sie. „Ich bin … so froh, dich … zu … sehen.“
    Sie klang nicht mehr wie ein Kind, und auch das Lispeln war verschwunden. Obwohl ihr die Worte nur zögerlich über die Lippen kamen, als wüsste sie nicht genau, wie sie ihre neue Zunge benutzen sollte, klang sie wie eine Erwachsene. Ihre Stimme war voll und samtig.
    Entgeistert hockte er sich neben sie und strich ihr die Haare aus der Stirn. „Sag mir, wie das passiert ist“, forderte er sie so behutsam wie möglich auf. Er wollte sie nicht verängstigen.
    Sie hob einen zitternden Arm und fuhr ihm mit der Fingerspitze über die Lippen und den Kieferknochen. „So schön ist mein Aeron.“
    Zum ersten Mal, seit er Legion begegnet war, verspürte er den Drang, sich ihrer Umarmung zu entziehen. Er liebte sie, das tat er wirklich, aber die Bewunderung auf ihrem neuen Gesicht – eine Bewunderung, die er schon hundertmal gesehen und nach der er sich einst gesehnt hatte – fühlte sich jetzt … falsch an. Denn ohne das rote Leuchten in ihren Augen konnte er das sinnliche Verlangen darin sehen.
    Gütige Götter.
    Sie war ein Fest für die Augen, sogar hübscher als Olivia. Haut wie Honig, Augen wie Zimt und Lippen, so rot wie Erdbeeren. Ihre Nase war klein und kess, und ihre Augenbrauen verliefen in perfekten Bögen. Sie war makellos schön. Aber …
    Sein Blut erhitzte sich nicht, und seine Finger kribbelten nicht, wenn er sie berührte, und der Gedanke, die Decke wegzuziehen, um einen Blick auf ihre Kurven zu erhaschen, stieß ihn ab. Lieber hätte er sich die Augen ausgestochen. Und Zorn, der das Mädchen genauso mochte wie die alte Legion, war still und stellte keinerlei Besitzansprüche.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, wie so etwas passieren kann“, sagte Olivia mit so viel Furcht in der Stimme, dass sich Aerons Magen zusammenzog. „Sie hat einen Handel mit Luzifer gemacht.“
    Einen Handel mit dem Teufel? Um was? Sie besaß doch schon alles, was sich ihr Herz nur wünschen konnte. „Stimmt das?“ Und falls ja, was bedeutete das für sie? Und für ihn? Was könnte Luzifer im Gegenzug gefordert haben?
    Zorn setzte sich schlagartig in Bewegung und tigerte in Aerons Kopf auf und ab. Zwar flackerten keine Bilder auf, aber auf einmal war der Dämon unruhig. Es war, als gefiele ihm nicht, was hier vor sich ging.
    Legion starrte zu Olivia hoch. „Natürlich stimmt es … nicht. So etwas … Abscheuliches … würde ich niemals tun.“
    „Du lügst“, erwiderte Olivia. „Ich kann die Unaufrichtigkeit in deiner Stimme hören.“
    Das konnte Aeron nicht. Aber dafür hörte er die Aufrichtigkeit in Olivias Stimme.

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