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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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denke sie auch, aber es sind nicht meine. Das ergibt keinen Sinn, ich weiß, aber anders kann ich es nicht beschreiben.“
    Aeron hörte Schritte hinter sich und drehte sich um. Torin kam die Treppe heruntergelaufen, indem er immer zwei Stufen auf einmal nahm, und befand sich gerade auf halber Höhe. Heute trug er einen schwarzen Rollkragenpullover, schwarze Handschuhe und eine Hose, die so weit auf dem Boden schleifte, dass, selbst wenn er sich setzte und ihm die Socken bis unter die Knöchel herunterrutschten, kein Zentimeter Haut zu sehen wäre.
    „Köstlich“, hörte Aeron Olivia murmeln. „Ich könnte dich auffressen.“
    „Du musst aufhören, solche Sachen zu sagen, Olivia.“ Aeron warf ihr einen mahnenden Blick zu – nur um sofort die Zähne aufeinanderzubeißen und in sich hineinzufluchen. Denn entgegen seiner Erwartung sah sie gar nicht ihn an, sondern Torin. Als wäre er ein saftiges Steak und als stünde sie kurz vor dem Hungertod.
    Meins, zischte Zorn bedrohlich.
    Aeron knackte mit dem Kiefer, als plötzlich Wut in ihm hochstieg – auf Torin. Es war nicht so, als interessierte es ihn, wen Olivia begehrte. Aber immerhin hatte sie ihre Unsterblichkeit für ihn aufgegeben. Er war es, der ihr Spaß bereiten sollte. Ihn wollte sie in ihrem Körper willkommen heißen. Sie sollte nicht so wankelmütig sein.
    „Äh, wie bitte?“ Ein verwirrter Torin blieb am Fuß der Treppe stehen.
    Aeron musterte seinen Freund in dem Versuch, ihn mit Olivias Augen zu sehen. Außer dem verblüffenden Kontrast von weißblonden Haaren und schwarzen Augenbrauen, der glatten, naturgebräunten – nicht tätowierten – Haut und, okay, okay, vielleicht diesen durchdringenden grünen Augen war er gar nicht so besonders attraktiv. Außerdem war er zwei Zentimeter kleiner als Aeron und nicht so muskulös.
    „Ignoriert mich einfach“, flehte Olivia, auf deren Gesicht sich das blanke Entsetzen spiegelte. „Bitte. Ich habe keine Ahnung, was über mich gekommen ist.“
    Anscheinend gab Torin sich alle Mühe, nicht zu lächeln. „Ich bin froh, dass du keine Angst mehr vor mir hast.“
    Aeron wünschte, er hätte dasselbe sagen können. „Lasst uns mit dem Meeting beginnen.“ Dieser bissige, knurrige Ton kam bestimmt nicht von ihm.
    „Ich fürchte, dazu ist es zu spät.“ Torin lehnte sich mit der Schulter an das Geländer. In seinen Augen lag ein schelmischer Glanz. „Alle sind weg.“
    „Was!“
    „Du bist nicht der Einzige, der große Neuigkeiten hat. Luden hat sich nach Rom gebeamt, nachdem Sabin und die anderen erfahren haben, dass es Galen gelungen ist, Misstrauen an einen seiner Soldaten zu binden. An eine Frau, um genau zu sein.“
    Aeron fuhr sich mit der Hand durch die raspelkurzen Haare. Misstrauen, Badens Misstrauen, befand sich jetzt in einer Jägerin? Er hatte zwar gewusst, dass Galen so etwas geplant hatte. Aber trotzdem verblüffte ihn die Nachricht. Das war inakzeptabel!
    Bestrafen, fand auch Zorn.
    In seinem Kopf tauchten keine Bilder auf, aber das überraschte Aeron nicht im Geringsten. Allmählich gewöhnte er sich daran, dass die stimmliche Präsenz seines Dämons zunahm. „Dagegen müssen wir unbedingt etwas unternehmen, aber wir müssen vorsichtig vorgehen. Ich habe heute erfahren, dass Cronus’ Frau Rhea den Jägern hilft.“
    Torin wurde blass. „Du machst Witze, oder?“
    „Schön war’s.“
    Olivia ergriff Aerons Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. Augenblicklich versiegte Zorns Wut, und Aeron fühlte sich wie ein verschmustes Kätzchen. Die Wut war ihm lieber. „Wenn ich euch irgendwie helfen kann, lass es mich bitte wissen“, sagte sie. „Ich werde noch nicht mal eine Bezahlung von dir verlangen.“
    Ihr Versuch, ihn zu ermutigen, war … ermutigend. Verdammt noch mal! Jetzt war er schon genau wie Zorn. Verschmust. Und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber sie gefiel ihm. Und zwar mehr, als gut war. Er war es gewohnt, seine Gefühle auszublenden, sie zu ignorieren, damit er sich auf das konzentrieren konnte, was getan werden musste – doch sie weigerte sich, etwas anderes zu akzeptieren als seine vollständige Kapitulation.
    Vielleicht war das der Grund dafür, dass … Hart traf ihn die Erkenntnis. Mist. So war es. Das war der Grund, warum er immer sanfte Frauen bevorzugt hatte. Na ja, eigentlich hatte er nicht sie bevorzugt, sondern die anderen, die starken Frauen, gefürchtet. Sanfte Frauen drohten nicht, die Blockade aufzubrechen, die all diese schäumenden Gefühle

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