Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft
Perfektion traf es wesentlich besser. Wie viel besser wäre dann erst der Sex mit Aeron gewesen? Aeron. Sie wollte jetzt nicht an ihn denken. Sie wollte nur fühlen.
„Mehr“, hörte sie sich sagen. Sie bog sich ihm entgegen und rieb sich an ihm. Ihre sensible Haut wurde immer empfindlicher. Tief in ihr loderte eine Sehnsucht, ein Feuer wie das, das sie in seinen Augen gesehen hatte. Beide wurden immer heißer.
„Du willst nicht mal ein Vorspiel?“ Galen fummelte an seiner Hose herum und befreite seinen steifen Schwanz. Er war groß. So prächtig groß. Die Dämonen in der Hölle hatten oft Sex – und zwar miteinander, diese verfluchten Seelen –, deshalb wusste sie, dass groß bevorzugt wurde und klein belächelt.
„Vorspiel? Was ist das?“ Im Ernst. Sie hatte keinen Schimmer.
Wieder lachte er leise. „Du gefällst mir, Frau. Wirklich.“ Er versuchte sie zu küssen, doch sie drehte den Kopf weg. Er folgte der Bewegung, und sie wandte sich wieder ab.
„Nicht küssen“, sagte sie heiser. Nicht, dass sie es nicht gewollt hätte. Ganz im Gegenteil. Aber wenn sie ihn küsste, würde sie ihn töten, ehe sie mit ihm fertig wäre. Sie sah zwar wie ein Mensch aus, doch ihre Zähne waren das pure Gift. Das konnte sie schmecken.
Sie verschränkte die Füße hinter seinem Rücken und zwang ihn, ihr entgegenzukommen. Ihr Verstand … vernebelte … ihr Körper … brannte …
„Küss mich“, verlangte er.
„Nein.“
„Küssen.“
„Nein!“
„Warum nicht? Ist doch nichts Besonderes.“
„Hör auf zu … quatschen!“, knurrte sie.
Sein Knurren war wie eine Liebkosung. „Na gut. Du willst einen schnellen Fick? Sollst du haben.“ Er packte seinen Penis, berührte ihre feuchte Öffnung und drang tief in sie hinein.
Sie schrie vor Schmerzen auf, doch der Schmerz verschwand genauso schnell, wie er gekommen war, und hinterließ nichts als ein Gefühl von Besitzergreifung. „Mehr.“ Er dehnte sie, füllte sie aus, und das war berauschend. Kein Wunder, dass alle Lebewesen es so oft machten.
„Jungfrau?“, keuchte er, offensichtlich erschrocken. Und zu ihrer Verwunderung schien seine Mimik weicher zu werden.
„Geht dich nichts an. Mach weiter.“
Er fletschte die Zähne, stieß jedoch weiter in sie hinein. Sie spürte ihn immer intensiver, und das trieb sie immer weiter … irgendwo hin. Schon bald stimmte sie in seinen Rhythmus ein und warf sich ihm entgegen, weil sie unbedingt an diesem „Irgendwo“ ankommen wollte. Und sie wäre bereit, jeden in diesem Gebäude zu töten, wenn sie diesen Ort nicht erreichte.
„Mach schneller.“
„Götter, fühlst du dich gut an.“
Sie klammerte sich an ihn, und dann … endlich … sie flog davon, drehte sich, schwebte, sah Sterne. Jeder Muskel ihres Körpers verkrampfte sich, entspannte sich und verkrampfte sich wieder. Es war mächtig, es war überwältigend, doch allzu bald ließ es nach. Und hinterließ sie seltsam erschöpft.
Sie öffnete die Augen, schwer atmend. Galen war immer noch in ihr. Noch immer bewegte er sich in ihr. Auf seinem Gesicht spiegelte sich die pure Glückseligkeit. Er musste kurz vor demselben Rausch sein, den sie gerade erfahren hatte.
Das darf ich nicht zulassen, dachte sie. Er verdiente es nicht, dasselbe zu fühlen. Auch wenn er dafür gesorgt hatte, dass es ihr besser ging als je zuvor. Auch wenn Sex jetzt ihr neues Lieblingsspiel war und sie plante, es so oft wie möglich zu spielen.
„Galen“, sagte sie, und erschrocken sah er sie an. Ein Zittern lief durch ihren Körper und entfachte das Feuer in ihrem Blut von Neuem. Wie seltsam. Aber es war keine Zeit für eine zweite Runde. „Wir sehen uns in der Hölle.“
Mit diesen Worten schlug sie die Zähne in seinen Hals und biss sich fest, während er aufbrüllte. Es war kein lusterfülltes Brüllen, sondern ein gequältes. Er schüttelte sie und versuchte, sie wegzustoßen, doch sie hielt sich fest und pumpte ihr Gift tief in seine Halsschlagader. Erst als sie auch den letzten Tropfen verbraucht hatte, hob sie den Kopf und lächelte ihn an. Er war blass geworden, fast schon grün.
„Was hast du … mit mir gemacht?“ Seine Knie gaben nach, und er sank zu Boden.
Schweigend sprang sie auf die Füße und zog sich an. Die ganze Zeit über zitterten ihre Knie. Ein Teil von ihr wollte bleiben und seinen Schmerz lindern, doch sie durfte nicht vergessen, wer und was er war – nicht noch einmal. Das hier musste zu Ende gebracht werden. Für Aeron. Das war das Mindeste,
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