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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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beeilen, haben wir keine Zeit mehr, uns im Fluss zu waschen, und ich will wirklich top aussehen, wenn ich zusehe, wie sich unser Clan wieder einmal den Sieg holt.“
    Allein beim Gedanken an die Preise, die ihre Mutter sammeln würde, richtete Kaia sich stolz auf.
    Die Harpyienspiele waren vor vielen Tausend Jahren ins Leben gerufen worden. Sie sollten den Clans Gelegenheit geben, über Missstände zu „diskutieren“, ohne einander den Krieg zu erklären – oder besser: ohne noch mehr Kriege anzufangen. Obendrein bot das Ereignis den Clans die Möglichkeit, ihr Können zur Schau zu stellen und gegeneinander anzutreten. Dazu trafen sich die Älteren der zwanzig Stämme und einigten sich im Vorfeld auf Turnierablauf und Preise.
    Dieses Mal stand am Ende eines jeden der vier Wettkämpfe ein Gewinn in Höhe von einhundert Goldstücken. Zweihundert dieser Goldstücke hatten die Skyhawks bereits eingesackt. Einhundert waren an die Eagleshields gegangen.
    „Erde an Kaia … braves Mädchen“, sagte Bianka, als sie ihren Schritt beschleunigte und Kaia zwang, dasselbe zu tun. „Du träumst zu viel.“
    „Gar nicht.“
    „Jawohl.“
    „Nein!“
    Ihre Schwester seufzte und gab sich geschlagen.
    Kaia grinste. Da die beiden die Aufmerksamkeit einiger Harpyien auf sich gezogen hatten, strich Kaia über das Skyhawk-Kriegermedaillon, das um ihren Hals baumelte. Ihre Mutter hatte es ihr erst vor wenigen Monaten gegeben, und Kaia hütete das Symbol ihrer Kraft fast genauso sehr, wie sie ihre Zwillingsschwester hütete.
    Fast jede, die ihren Blick auffing, nickte ehrerbietig, selbst die, die zu einem rivalisierenden Clan gehörten. Und die anderen … Keine Harpyie würde es wagen, auf neutralem Boden anzugreifen, weshalb Kaia sich keine Gedanken über eine mögliche Auseinandersetzung machte. Sie hätte sich ohnehin nicht gesorgt. Immerhin war sie genauso mutig, wie sie stark war.
    Eine Bewegung in der Baumgruppe, die am Rande des Camps stand, ließ sie innehalten. Sie sah genauer hin. „Diese Männer.“ Sie zeigte auf die Gruppe Männer mit nackten Oberkörpern. Einige liefen frei umher, ein paar waren an Pfosten angebunden und einer war in Ketten gelegt. Soweit sie wusste, war es Männern nicht gestattet, den Ort der Spiele zu betreten, geschweige denn bei den Spielen zuzusehen. „Was machen die da?“
    Bianka blieb stehen und sah in die Richtung, in die ihre Schwester zeigte. „Das sind Gemahle. Und Sklaven.“
    „Ich weiß. Deshalb habe ich ja auch gefragt, was sie da machen, und nicht, was sie sind.“
    „Sie erledigen Pflichten, du Dummkopf.“
    Kaia zog irritiert die Augenbrauen zusammen. „Was denn für Pflichten?“ Ihre Mutter hatte stets betont, wie wichtig es war, sich zuerst um sich selbst zu kümmern, danach um seine Familie und sonst um niemanden.
    Bianka dachte nach, zuckte die Achseln und sagte: „Wäsche waschen, Füße baden, Waffen fertigen. Du weißt schon, all die banalen Dinge, für die wir viel zu schade sind.“
    Und was sagte ihr das? Wenn man einen Gemahl oder Sklaven hatte, brauchte man nie wieder die Wäsche zu machen. „Ich will einen haben“, verkündete Kaia, und die winzigen Flügel, die ihr aus dem Rücken ragten, flatterten wild.
    Wie alle Harpyien trug sie ein bauchfreies Top, das ihre Brüste bedeckte – die zu ihrer großen Enttäuschung bei ihr noch nicht einmal ansatzweise sichtbar waren –, am Rücken jedoch offen war, damit ihre kleinen Flügel genügend Platz hatten. Schließlich waren sie die Quelle ihrer überdurchschnittlichen Kraft.
    „Du weißt doch, was Mutter immer sagt“, fuhr sie fort.
    „Allerdings. Mit einem netten Wort verdienst du dir ein Lächeln, aber welches Wesen, das etwas im Kopf hat, will sich schon ein Lächeln verdienen?“
    „Das meine ich nicht.“
    Bianka schürzte die Lippen. „Einen Menschen kann man nicht mit Freundlichkeit töten, man muss sein Schwert benutzen.“
    „Das auch nicht.“
    Entnervt warf ihre Schwester die Arme in die Luft. „Was denn dann?“
    „Wenn man sich nicht die Schätze und die Männer nimmt, die man will, wird man die Schätze und die Männer, die man will, auch nie bekommen.“
    „Ach so.“ Bianka riss die Augen auf und schaute erneut zu den Männern. „Und welchen willst du?“
    Kaia tippte sich mit der Fingerspitze gegen das Kinn, während sie die Kandidaten eingehend betrachtete. Alle Männer trugen Lendenschurze, und ihre gestählten Körper waren mit Schmutz und Schweiß bedeckt, aber keiner von ihnen

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