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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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war derart mit Wunden und Blutergüssen übersät wie sie. Also keine Anzeichen dafür, dass sie sich auf dem Schlachtfeld bewiesenhatten. Oder wenigstens den Versuch unternommen hatten.
    Nein, stimmt nicht, bemerkte sie im nächsten Moment. Der Mann in Ketten präsentierte Kampfspur über Kampfspur, und seine dunklen Augen blickten definitiv aufsässig drein. Er war ein Kämpfer. „Den“, sagte sie und deutete mit dem Kinn auf ihn. „Wem gehört der?“
    Bianka musterte ihn von Kopf bis Fuß und erzitterte. „Juliette der Ausmerzerin.“
    Juliette Eagleshield, eine Verbündete und zugleich eine kaltherzige Schönheit, die von Tabitha Skyhawk persönlich ausgebildet worden war.
    Einen Mann zu erobern, den zu zähmen die Ausmerzerin nicht geschafft hatte, wäre … „Umso besser.“
    „Ich weiß nicht recht, Kye. Man hat uns gewarnt, mit keinem der Männer zu sprechen.“
    „ Mich hat niemand gewarnt.“
    „Oh doch. Das weiß ich deswegen so genau, weil du direkt neben mir standest, als Mutter die Warnung ausgesprochen hat. Wahrscheinlich hast du wieder mal geträumt.“
    Sie wollte sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen. „Neue Regel: Wenn eine Tochter eine Warnung nicht hört, braucht sie sie auch nicht zu befolgen.“
    Bianka schien nicht überzeugt. „Der riecht förmlich nach Gefahr.“
    „Und wir lieben die Gefahr.“
    „Aber wir lieben es auch zu atmen. Und ich denke, dass er uns eher in Stücke reißen würde, anstatt uns die Füße zu waschen. Ganz zu schweigen davon, was Juliette mit uns anstellt, falls es uns wirklich gelingt, ihn uns zu schnappen.“
    „Vertrau mir. Juliette ist nicht so stark wie ich, sonst hätte sie ihn nicht festketten müssen.“ Sicher, Juliette war für ihre Bereitschaft bekannt, jeden jederzeit umzubringen, ungeachtet des Alters oder des Geschlechts, doch Kaia würde schon bald als das Mädchen bekannt werden, das sie übertrumpft hatte.
    Ihre Schwester dachte einen Moment über das Argument nach und nickte. „Stimmt.“
    „Ich werde ihm nur kurz erklären, welche Strafe ihm droht, wenn er mir nicht gehorcht, und dann wird er mir gehorchen, das verspreche ich dir.“ Die Sache war kinderleicht. Ihre Mutter wäre ja so stolz auf sie.
    Tabitha war nicht auf viele Leute stolz, sondern nur auf jene, die sich ihr als ebenbürtig erwiesen hatten. Anders gesagt: Bis dato war sie auf niemanden stolz. Vielleicht war das der Grund dafür, dass jede Harpyie so sein wollte wie sie und dass jeder Mann sie für sich gewinnen wollte. Ihre Stärke war einzigartig und ihre Schönheit unerreicht. Ihre Weisheit war grenzenlos. Alle erzitterten, wenn man ihren Namen nur erwähnte. (Und wenn nicht, war es ein Fehler.) Alle respektierten sie. Und alle bewunderten sie.
    Eines Tages werden mich alle bewundern .
    „W…wie willst du ihn denn unbemerkt von ihr wegbringen?“, fragte Bianka. „Und wo willst du ihn verstecken?“
    Hmm, gute Fragen. Doch während sie über die Antworten nachdachte, machte sich Empörung in ihr breit. Warum sollte sie ihn überhaupt unbemerkt von hier wegbringen? Warum sollte sie ihn verstecken? Wenn sie das täte, würde doch niemand von ihrer kühnen Tat erfahren. Dann würde niemand Geschichten schreiben, die von ihrer Stärke und ihrem Schneid erzählten.
    Und was sie sich noch mehr wünschte als einen Sklaven, der ihre Wünsche erfüllte, waren solche Geschichten. Sie brauchte solche Geschichten. Weil sie und Bianka Zwillinge waren, wurden sie ständig damit aufgezogen, dass sie sich teilten, was eigentlich für eine Person vorgesehen gewesen war. Die Schönheit, die Stärke, einfach alles. Als ob jede von ihnen nur die Hälfte dessen besäße, was ihr eigentlich zustand.
    Ich bin gut so, wie ich bin, verflucht! Und das werde ich beweisen.
    Sie würde sich den Mann hier und jetzt schnappen. Vor denAugen aller Anwesenden.
    Kaia platzte schier vor Tatendrang, als sie sich zu ihrer Schwester umdrehte und ihre Händen an die vom Wind rosa gefärbten Wangen legte. Biankas feine Gesichtszüge wurden von großer Sorge überschattet, doch das hielt Kaia nicht davon ab zu sagen: „Sorg dafür, dass niemand weiter geht als bis hierher. Es wird nur einen Moment dauern.“
    „Aber …“
    „Bitte. Tu es für mich, bitte. “
    Unfähig zu widerstehen seufzte ihre Schwester. „Also schön.“
    „Danke!“ Kaia gab ihr einen Kuss auf den Mund und eilte davon, bevor ihre gutmütige Schwester es sich anders überlegen konnte. Sie umfasste ihren Dolch. Die Männer

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