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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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erwähnt, dass er dämlich war?
    „Und?“ Bianka wedelte mit dem Kleid vor Kaias Gesicht herum und angelte sich so gewaltsam ihre Aufmerksamkeit. „Deine Meinung, bitte. Und zwar am besten noch heute.“
    Konzentrier dich. „Töte den Überbringer der Botschaft nicht, aber in diesem Fummel wirst du wie eine völlig fertige Ballkönigin aussehen, die nicht vorhat, nach dem großen Abend mit ihrem Freund zu schlafen – weil sie keinen Freund hat. Dafür ist sie einfach zu schräg. Tut mir leid.“
    Bianka zuckte nur unbeeindruckt die Achseln. „Fertige Ballköniginnen sind vielleicht schräg, aber auch heiß.“
    „Wenn heiß ein Synonym für dazu verdammt, alleine zu sein ist, hast du recht. Also nur zu. Nimm das Kleid, und ich kaufe dir hundert Katzen, die dir Gesellschaft leisten, währenddu den Rest der Ewigkeit darüber nachgrübelst, an welchem Punkt in der Beziehung zu deinem Engel etwas falsch gelaufen ist, ohne jemals zu begreifen, dass die Probleme an diesem Abend angefangen haben.“
    „Du weißt wohl gar nichts über mich, was? Hallo, ich bin ein Hunde typ. Aber schon gut, ist ja auch egal.“ Mit geschürzten Lippen knallte ihre Zwillingsschwester den Bügel zurück auf die Stange und setzte ihre Suche nach „dem perfekten Abendkleid“ fort, das sie tragen wollte, wenn sie ihrem Gemahl Lysander eine schlechte Nachricht überbringen würde.
    Arme Bianka. Sie hatte sich nicht nur einen Engel geangelt, sondern sich auch noch an einen gebunden. Für immer. Lysander lebte und arbeitete im Himmel und war so langweilig, dass Kaia anderen Leuten lieber Bambussplitter unter die Fingernägel rammen würde, als Zeit mit ihm zu verbringen. Okay, schlechtes Beispiel. Denn sie liebte es, anderen Leuten Bambussplitter unter die Fingernägel zu rammen.
    Wenn die Leute schrien und um Gnade bettelten, das hatte etwas vom besten Musical aller Zeiten – und sie hätte sich den ganzen Tag lang gute Musicals anhören können.
    „Kaia?“, sagte Bianka. „Warum zur Hölle seufzt du?“
    „Weil ich an Musicals denke.“
    „An Musicals? Im Ernst? Während ich dringend deine Hilfe brauche? Könntest du mir vielleicht ausnahmsweise mal zuhören?“
    „In einer Minute. Mein Gott. Ich muss noch kurz meinen Gedanken nachhängen. Die waren gerade so gut.“ Oder vielmehr war der Zwischenstopp vor den Musicals gut gewesen. Ein so langweiliger Mann brauchte einen ebenso langweiligen Spitznamen … wie … Papst Lysander der Erste. Das war gut. Er war ein Elitekrieger mit goldenen Flügeln und ja, er war ein Dämonenmörder erster Klasse und okay, er war verdammt sexy. Aber er war auch ein Moralapostel. Fast schon ein zwanghafter. Kaia erschauderte angewidert. Er war dabei, langsam, aber sicher den Spaß aus ihrer einst so reizenden Schwester zu saugen.
    Lysanders Abneigung gegen unverblümten Ladendiebstahl war sogar der Grund, weshalb sie Budapest verlassen hatten, nach Alaska zurückgekehrt waren und mitten in der Nacht in die Anchorage 5th Avenue Mall eingebrochen hatten, anstatt sich das, wonach ihnen der Sinn stand, bei Tageslicht zu nehmen so wie sonst. Zu viele neugierige Blicke.
    Ehrlich gesagt war Kaia dieses Entgegenkommen sogar peinlich. Ihrem Mann hätte sie gesagt, er solle sich seine Bitte „nicht vor den Augen der Menschen zu stehlen, weil es sie auf falsche Ideen bringen könnte“ in den Arsch schieben. Außerdem hatte ihr der Nervenkitzel gefehlt, den sie doch so dringend brauchte, um ihre dunkle Seite zu beschwichtigen, aber egal. Sie liebte ihre Schwester. Und außerdem stand sie so tief in Biankas Schuld, dass sie es wohl niemals begleichen könnte.
    Sie sprachen zwar nie über den unglückseligen Zwischenfall , aber Kaia hatte ihn nie vergessen. (So viel zum Thema: Harpyien und ihr gutes Gedächtnis.) Jeden Tag sah sie das Bild von Bianka vor sich, die sich vor Schmerzen in ihrer eigenen Blutlache krümmte. Hörte das qualvolle Stöhnen, das über ihre aufgeplatzten Lippen quoll.
    Bianka seufzte. „Okay, lass uns deine Probleme aus dem Weg räumen, damit wir uns auf mich konzentrieren können. Sag mir, warum du Strider zu deinem Herzbuben auserkoren hast. Ich weiß doch, dass du darauf brennst, von ihm zu schwärmen.“
    Einen Augenblick lang konnte Kaia ihre Schwester nur anstarren. Sie musste sich verhört haben. „Willst du mich etwa verarschen? Herzbube? Hast du gerade Herzbube gesagt?“
    Bianka kicherte. „Allerdings, und ich musste mir ein Würgen verkneifen. Lysanders Einfluss, du weißt

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