Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
sie, dass er es geschafft hätte. Er schaffte es immer.
    „Und trotzdem hast du mir Sorgen bereitet“, fügte er hinzu, und die Schroffheit kehrte zurück. „In dieser Hinsicht werde ich nicht lügen.“
    Worte wie von einem echten Gemahl. Sehnsucht erfüllte sie. Sie wollte genau das, wollte ihn. Jetzt und für alle Zeit. Und deshalb würde sie es um seinetwillen schaffen. „Ja“, antwortete sie schließlich. „Ich kann den nächsten Wettkampf gewinnen.“
    Kalt, hart, gnadenlos. So müsste sie sein. Und so wäre sie auch. Sie würde ihren Wert beweisen – so wie sie es schon immer hatte tun wollen. Niemand würde sie aufhalten.
    Ein Gähnen zerstörte ihre mörderischen Gedanken.
    Strider gab ihr den Hamburger und stellte ihr alberne, einfach zu beantwortende Fragen, sodass sie den Shake als Bezahlung annehmen konnte. Als sie fertig war, sagte er: „Ruh dich jetzt aus. Ich habe später noch große Pläne mit dir.“
    Ihr Blick wanderte zwischen seine Beine, wo sich eine leichte Wölbung abzeichnete.
    Er lachte. „Du verruchte Harpyie.“
    „Du hast ‚groß‘ gesagt. Da dachte ich …“ Hoffte ich …
    „Schlaf jetzt“, befahl er grinsend.
    „Hast du das denn gemeint oder nicht?“ Ihre Augenlider zitterten und gingen zu, doch auch sie grinste.
    „Du wirst abwarten und es herausfinden müssen.“

14. KAPITEL
    E s bestand die winzige Möglichkeit, dass William ganz vielleicht ein klitzekleines bisschen zu weit gegangen war. Natürlich wäre er der Erste, der zugäbe, dass er eventuell einen winzigen Fehler gemacht hatte. Doch ob Fehler oder nicht – größtenteils natürlich nicht – man kann mich nicht dafür verantwortlich machen, dachte er, als er sich mit Fußtritten den Weg durch das bahnte, was von Gillys Eltern übrig geblieben war.
    Am Ende hatten sie darum gebettelt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes ‚gebettelt‘. Während seiner „Arbeit“ hatte er den Song Scotty Doesn’t Know von Lustra gehört – eines seiner Lieblingslieder, denn er fand, der Text versinnbildlichte sein Leben. Er hatte seinen Opfern Adrenalinspritzen verabreicht, um zu verhindern, dass sie ohnmächtig wurden. Und natürlich hatte er ihnen die großen Blutgefäße abgebunden, damit sie nicht verbluteten.
    Ohnmacht und Blutverlust waren nämlich die natürlichen Feinde einer guten Foltersitzung.
    Zum Ende hin, als sie begriffen hatten, dass sie die Sache nicht überleben würden, hatten sie angefangen zu betteln. Erst als sie ihre Sünden zugegeben und ihn damit unfassbar wütend gemacht hatten, weil er erfahren musste, dass der Missbrauch, den er sich vorgestellt hatte, bei Weitem nicht an das herankam, was Gilly hatte ertragen müssen, hatte er sie getötet. Beinahe wünschte er, er hätte es nicht getan. Wäre doch nett gewesen, die Sitzung über ein paar Tage auszudehnen. Nun ja.
    Jetzt musste er ein bisschen aufräumen.
    William drehte sich ein Mal im Kreis, begutachtete das Schlachtfeld und versuchte sich zu entscheiden, wo er anfangen sollte. Vielleicht sollte er einfach gehen. Es gab einfach zu viel zu tun. Dann fiel ihm ein, wie gern Menschen ausflippten, wie gern Nachrichtensender Storys über ausgebrochene Psychopathen verbreiteten, und er stellte sich vor, dass Gilly von der Sacheerfuhr. Nicht dass er sie über die Geschehnisse im Dunkeln lassen wollte. Er würde es ihr erzählen. Irgendwann. In ferner Zukunft. Wenn sie älter wäre. Ungefähr … fünfzig. Vielleicht.
    Nach allem, was diese Leute – nein, diese Ungeheuer – ihr angetan hatten, wäre sie nicht erschüttert. Wie auch? Sie hatten ihr auf übelste Art wehgetan, als sie viel zu jung und schwach gewesen war, um sich zu schützen. Er hatte sich einfach nur revanchiert.
    Dann kam ihm ein Gedanke in den Sinn, bei dem sein Magen zu rumoren begann. Vielleicht hätte sie sie gern selbst umgebracht. Um sich zu rächen, um mit der Sache abzuschließen oder so was. Oder was war, wenn er alles in den falschen Hals bekommen und Gilly gewollt hatte, dass man diese Leute in Ruhe ließe? Menschen hatten so spezielle Vorstellungen von Grenzen, die man überschreiten oder nicht überschreiten durfte. Und wehe dem, der es wagte, eine verbotene Grenze zu übertreten. Dann galt man für alle Zeit als boshaft und teuflisch.
    Wie Williams früherer Kumpel Vlad der Pfähler – ein Paradebeispiel dafür, wie schnell man einen schlechten Ruf erlangen konnte. Köpfe ein paar Tausend deiner Feinde, spieße ihre Körper auf Pfähle auf, stelle sie zur

Weitere Kostenlose Bücher