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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Schau, sodass die ganze Welt sie sehen kann, und zack! – ist man „böse“. So etwas Lächerliches!
    Für die Menschen gehörten Folter und Tod nicht zum natürlichen Kreislauf des Lebens. Folter galt als unmenschlich, und der Tod eines Angehörigen war ein Grund zu trauern. Sie verstanden nicht, dass die Seele irgendwie weiterexistierte. Dass Macht gleich Recht war. Und dass Schwäche den Zorn deiner Feinde auf sich zog.
    „Was zum Teufel hast du getan?“, hörte er plötzlich eine Männerstimme hinter sich.
    William drehte sich um – und sah sich einem kreidebleichen Kane gegenüberstehen. „Was machst du denn hier? Wie bist du überhaupt hergekommen?“
    Ohne den Blick von dem Massaker zu wenden, erwiderteKane: „Ich habe die Schicksalsgöttinnen gebeten, mich zu dir zu bringen.“ Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Wie viele Leute hast du hier denn hingerichtet? Hundert?“
    „Was hattest du mit den Schicksalsgöttinnen zu schaffen? Die bekommt doch nie jemand zu Gesicht. Und warum zum Teufel wolltest du ausgerechnet zu mir?“
    „Sie haben mich zu sich gerufen, aber dazu später.“ Er zeigte auf irgendetwas, das auf dem Boden lag. „Was ist das denn?“
    William sah nicht hin. „Ist doch egal. Schnapp dir einen Müllsack und fang an, die Sachen reinzuwerfen.“ Warum hatten die Schicksalsgöttinnen Kane zu sich bestellt? Kaum hatte William sich die Frage gestellt, verwarf er sie auch schon wieder. Es war ihm völlig schnurz. „Wir haben viel zu tun und nur wenig Zeit.“
    Den Hüter von Katastrophe als Helfer zu engagieren wäre nicht gerade seine erste Wahl gewesen – erstens hatten sie noch nie viel Zeit miteinander verbracht, und zweitens zog Kane die Art von Ärger an, die er im Augenblick mit allen Mitteln zu vermeiden versuchte – aber William würde sich nicht beklagen.
    „Wer sind … waren … diese Leute?“
    „Namen sind so unwichtig, findest du nicht? Du brauchst nur zu wissen, dass sie mich … beleidigt haben.“
    „Dich beleidigt?“, wiederholte Kane, der sich noch immer nicht rührte.
    „Ja.“
    Kane sah ihm fest in die Augen. „Sie heißen nicht zufällig ‚Gillys Eltern‘, oder? Denn soweit ich weiß, warst du scharf auf ein Stück von ihnen – oder auf mehrere Stücke, wie’s aussieht.“ In seinem Ton lag keine Verachtung, sondern nur Akzeptanz.
    Die fehlende Verachtung spielte keine Rolle. Niemals zugeben oder leugnen, was man getan hat, sondern immer denen drohen, die einem Fragen stellten. Das war schon immer Williams Motto gewesen. „Wenn du irgendwem davon erzählst, werde ich persönlich dafür sorgen, dass deine Bauchspeicheldrüse dieselbe Behandlung erfährt.“
    Kane machte sich nicht vor Angst in die Hosen, sondern schaute ihn einfach nur an.
    „Warum warst du denn nun bei den Schicksalsgöttinnen?“ Es interessierte William noch immer nicht, aber er hätte sogar über so etwas Langweiliges wie das Wetter gesprochen, um das Thema zu wechseln.
    Kane schüttelte den Kopf, dass die braunen, schwarzen und goldenen Locken nur so flogen. Wortlos stapfte er in die Küche und kam kurz darauf mit zwei großen Müllsäcken zurück. Einen gab er William.
    „Danke.“
    Eine halbe Stunde arbeiteten sie schweigend nebeneinander.
    Kane brach die Stille mit einem Seufzer. „Du hast mich wegen der Schicksalsgöttinnen gefragt.“
    „Und warum du ausgerechnet zu mir gekommen bist. Aber es interessiert mich schon nicht mehr.“
    „Ist mir egal. Du solltest es dir nämlich lieber anhören, weil es dich und alle anderen betrifft.“
    Cleverer Schachzug, ihm ein Informationshäppchen zuzuwerfen, um seine Neugier zu wecken. William benutzte oft dieselbe Taktik. „Spuck’s schon aus.“
    „Sie haben mir gesagt … sie haben mir gesagt …“ Kane ließ eine Seite des Müllsacks los und rieb sich über das müde Gesicht. „Sie haben gesagt, ich würde die Apokalypse in Gang bringen.“
    Ein freches kleines Wort. Apokalypse. William hielt inne. „Sie haben was gesagt?“
    „Du hast mich schon verstanden.“ Er zupfte am Kragen seines T-Shirts. „Ich werde mich nicht wiederholen.“
    „Du bist Katastrophe . Insofern ergibt die Sache schon einen Sinn. Aber du könntest auf keinen Fall …“ Plötzlich kam William ein Gedanke, und sein Körper erstarrte. „Teufel, nein. Du wirst nicht mit ihr schlafen, hast du verstanden?“
    Kane zog irritiert die Augenbrauen hoch. „Nicht mit wem schlafen?“
    Das konnte er so gar nicht gebrauchen. „Warum sollten

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