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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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Finger am Abzug ihrer Waffen.
    Veran hatte keine Waffe. Seine Hände lagen auf dem Rücken, eine typische Haltung, die Corson bei vielen Offizieren gesehen hatte.
    »Ich könnte Sie töten«, sagte Veran. »Ich habe es nicht getan, weil Sie mir diese Nachricht geschickt haben. Dadurch konnte ich mich aus einer bösen Klemme befreien. Trotzdem erwarte ich eine Erklärung.«
    »Natürlich«, sagte Corson.
    »Sie haben mir diese Nachricht zukommen lassen, nicht wahr? Oder könnte es jemand anders gewesen sein?«
    »Wer zum Beispiel?« fragte Corson.
    Er konnte sich nicht erinnern, eine Nachricht geschickt zu haben. Er hätte gar nicht gewußt, wie Veran zu erreichen war. Er konnte diese Nachricht erst in der Zukunft abschicken. Sie könnte ein Teil des Planes sein, den er gerade zu schmieden begann. Er würde also später mehr wissen, als jetzt. Allerdings sah er schon etwas klarer. Aber wenn etwas schiefging? Wenn Veran dem Bündnis nicht zustimmte, könnte er dann überhaupt noch eine Nachricht abschicken? Aber sie existierte, ohne sie wäre Veran jetzt nicht auf Uria, also mußte er die Nachricht senden. Aber wann würde das geschehen? Wann würde er den Plan fassen – jetzt gleich oder später?
    Es war sehr schwierig, in der Zukunft zu planen. Er mußte zunächst etwas herausfinden.
    »Sie denken zu lange nach, bevor Sie sprechen«, sagte Veran. »Das mag ich nicht.«
    »Wir haben viel zu besprechen. Hier draußen ist dafür kein guter Platz.«
    Veran gab ein Zeichen. Einer seiner Männer sagte: »Er ist nicht bewaffnet. An seinem Hals ist ein Abhörgerät.«
    »Schön«, meinte Veran. »Gehen wir.«

 
27.
     
    »Jeder Mensch hat ein Ziel im Leben«, sagte Veran nachdenklich, »auch wenn er es nie erreicht. Was haben Sie vor, Corson? Manche Leute werden von Ehrgeiz getrieben, wie ich, andere von Furcht, wieder andere von Geldgier. Ihr Ziel sehe ich nicht, Corson. Das gefällt mir nicht. Ich verhandle nicht gern mit Leuten, deren Absicht ich nicht kenne.«
    »Denken Sie einfach, daß ich von Ehrgeiz und Furcht getrieben werde. Ich möchte mit der Hilfe der Urianer Macht erringen. Furcht habe ich, weil ich ein Kriegsverbrecher bin. Ich werde gejagt, wie Sie, Veran.«
    »Colonel Veran, bitte!«
    »Also gut, Colonel. Ich habe keine besondere Lust, nach Aergistal zurückzugehen, um dort einen sinnlosen Krieg zu führen. Können Sie mich nun verstehen?«
    »Dann wissen Sie also«, sagte Veran langsam, »daß der Krieg auf Aergistal keinen Sinn hat. Es gibt dort nichts zu erobern.«
    »Diesen Eindruck habe ich gewonnen.«
    »Ihre Haltung ist unlogisch. Wenn ein Feind etwas Bestimmtes vorhat, wird er Sie täuschen und seine wahren Absichten verbergen. Dann gehen Sie in die Falle.«
    »Soll ich zusammenbrechen und weinen?« fragte Corson. »Weil ich ein armer Teufel bin, der sich in Raum und Zeit herumtreibt? Weil ich von einem Sklavenhändler an diese fanatischen Vögel verkauft wurde? Nein, es tut mir leid!«
    »Diese Nachricht!« schnappte Veran.
    Corson legte seine Hände flach auf den Tisch und versuchte, ruhig zu bleiben.
    »Sie sagten, Sie hätten mir die Nachricht mit Hilfe der Urianer geschickt. Ich habe sie verlegt. Können Sie mir den Inhalt noch einmal wiederholen?«
    »Ich habe hier mit Ihnen ein Treffen verabredet, Colonel. Ich habe Ihnen mitgeteilt, wie Sie von Aergistal flüchten können. Ich …«
    »Ich möchte den genauen Wortlaut!« schnarrte Veran.
    Corson starrte auf seine Hände. Es sah aus, als sei das Blut aus ihnen gewichen.
    »Ich habe den genauen Wortlaut vergessen, Colonel.«
    »Ich glaube nicht, daß Sie die Nachricht überhaupt kennen«, entgegnete Veran. »Ich glaube, Sie haben sie nicht abgeschickt. Selbst wenn Sie für jemanden arbeiten, der Ihren Namen benutzt hat, müßten Sie den Inhalt kennen. Diese Nachricht muß etwas mit Ihrer Zukunft zu tun haben, und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß Sie eine Zukunft haben werden.«
    »Nehmen wir an, Ihre Theorie ist richtig, dann ist es doch klar, daß ich Ihnen in der Zukunft einen großen Dienst erweisen werde.«
    »Sie wissen sehr gut, was das bedeutet«, meinte Veran.
    Es herrschte Stille. Schließlich starrte Veran Corson an und sagte: »Ich kann Sie nicht töten. Nicht bevor Sie die Nachricht abgesandt haben. Mich stört der Gedanke, daß ich Sie nicht töten kann, überhaupt nicht. Was mich stört, ist, daß ich Ihnen keine Angst einjagen kann. Ich mag nicht mit Leuten arbeiten, die ich weder verstehen noch ängstigen

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