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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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unternehmungslustig. Sie überzeugen diese Vögel, sich mit mir zu verbünden, und kommen dann her, um selbst zu verhandeln. Außerdem haben Sie mich hergerufen, damit dies alles überhaupt möglich ist. Schön und gut. Nehmen wir an, Sie stellen mir eine Falle, und ich verschwinde. Dann stehen Sie allein mit diesen Vögeln da. Dann haben Sie Ihre Rasse noch einmal betrogen, indem Sie mich Wesen ausgeliefert haben, die von Ihrem Standpunkt aus sicher nicht mehr wert sind als ich. Sie müssen wieder von vorne anfangen. Aber das ist nicht Ihr Stil. Die Vögel halten Sie für ein wildes Tier, das fähig ist, ihre Nester auszurauben, das man aber auch zähmen kann. Ich habe Tausende von Soldaten gesehen, die waren wie Sie, Corson. Fast unfähig, ihre eigene Rasse zu verraten, oder ihr Land, nicht einmal ihre Generäle. Oh, das ist nicht das Ergebnis einer angeborenen Tugend, sondern das Ergebnis der militärischen Erziehung.
    Nun bleibt nur noch eine Möglichkeit. Sie versuchen die Menschheit zu retten. Sie denken, daß es besser ist, wenn Uria und dieser Raumsektor von Menschen statt von gefiederten Fanatikern erobert wird. Darum haben Sie mich hergerufen. Sie schlagen eine Verbindung mit den Urianern vor, weil Sie annehmen, daß dieses Bündnis früher oder später wieder zerreißt, wenn die Bedingungen des Vertrages erfüllt sind. Dann soll ich die Urianer ausrotten. Vielleicht werden Sie dann auch noch mit mir fertig. Sie brauchen gar nicht darüber zu reden. Es wäre sinnlos, mich um Hilfe gegen die Urianer zu bitten, wenn das Risiko bestünde, daß ich Sie betrüge. Sie wissen, daß das Bündnis zu Spannungen führen muß.«
    »Vergessen Sie nicht das wilde Pegason«, sagte Corson kühl.
    Veran grinste falsch.
    »Das werde ich nicht. Ich brauche es. Ich kann dann mit einem Schlag Uria von allen Gefahren befreien. Habe ich recht, Corson?«
    »Nehmen Sie meine Bedingungen an?« fragte Corson.
    Veran grinste wieder.
    »Nicht bevor ich einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen habe.«

 
28.
     
    Diesmal schlichen sie durch die Gänge des Kosmos. Mit Hilfe des Wahrnehmungsvermögens des Pegasons konnte Corson die Zeit sehen. Die Fühler des Biests waren um seine Handgelenke geschlungen und streichelten seine Schläfen. Ab und zu fühlte er einen Anfall von Übelkeit. Veran, der auf der anderen Seite des Pegasons hing, hatte darauf bestanden, daß Corson lernen mußte, die Zeit zu beherrschen. Er hoffte, daß Corson ihn nicht nur durch das Labyrinth der unterirdischen Stadt führen konnte, sondern auch durch Ngal R’ndas Leben.
    Das Pegason blieb immer nur für Bruchteile von Sekunden in der jeweiligen Gegenwart, gerade lange genug, daß Veran und Corson sich orientieren konnten. Für sie waren Wände, Säulen oder Einrichtungsgegenstände nur nebelhaft sichtbar. Lebewesen und alles, was sich bewegte, blieben unsichtbar. Das war die Kehrseite der Medaille. Man kann kaum spionieren ohne das Risiko, gesehen zu werden, andererseits sieht man nichts, wenn man sich zu gut versteckt.
    »Es ist schade, daß Sie nicht versucht haben, diesen Stützpunkt besser zu erforschen«, meinte Veran.
    »Ich habe um ein oder zwei Wochen Zeit gebeten«, protestierte Corson.
    Veran zuckte mit den Schultern. »Einige Risiken gehe ich ein, andere nicht. Ich hänge doch nicht eine Woche tatenlos in meinem Lager herum, während Sie und diese Vögel mir eine hübsche Falle stellen.«
    »Was ist, wenn uns jemand entdeckt?«
    »Das ist schwer zu sagen. Vielleicht geschieht nichts, vielleicht kommt es zu einer Zeitschwankung. Ngal R’nda könnte merken, was vorgeht, und Ihnen nicht mehr trauen. Oder er könnte beschließen, Ihnen zuvorzukommen und seinen Angriff sofort starten. Es ist besser, wenn uns niemand sieht. Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen, sonst könnte die Geschichte sich so entwickeln, daß wir Schaden erleiden. Wir werden alles alleine machen, ohne meine Männer.«
    »Können wir den überhaupt in der Vergangenheit eine Falle stellen?«
    Veran grinste breit und zeigte die Metallspange, die seine Zähne ersetzte.
    »Ich werde mir schon etwas Nettes einfallen lassen. Sie sind ein sehr nützlicher Mann, Corson. Sie haben mir Ngal R’ndas schwache Stelle gezeigt.«
    »Und ich muß mitkommen?«
    »Denken Sie, ich bin so verrückt und lasse Sie zurück? Außerdem kennen nur Sie den Ort, wo wir hinmüssen.«
    »Aber die Urianer werden merken, daß ich nicht mehr da bin«, warf Corson ein.
    »Wir werden nur ein paar Sekunden weg sein.

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