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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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selbst kontrollieren. Das Schicksal hing nicht mehr an der Zeit zwischen Geburt und Tod, sondern würde Raum und Zeit überwinden. Die Unbekannten schufen ein Universum, indem sie ihr Selbst fanden.
    Er wußte auch, daß er in der Zukunft Antonella wiedersehen würde, denn sie hatte sich daran erinnert. Und er würde sie wieder verlieren, denn sie hatte sich in ihn verliebt. Es hatte ihr damals in Dyoto nicht gefallen, daß er ihre Liebe entdeckt hatte. Nun hatte er sich in Antonella verliebt und bedauerte es. Und doch hoffte er, daß sich einmal die wirren Fäden ihres Daseins verknoten würden. Das lag noch im Dunkel der Zukunft, und er konnte im Augenblick nur warten.
    Vielleicht hing alles davon ab, wie er sich jetzt verhielt. Er mußte herausfinden, was er zu tun hatte. Wer hatte ihm die Aufgabe zugeteilt? Vielleicht ein anderes Ich, das weit in der Zukunft existierte? Welchen besseren Verbündeten konnte er haben als sich selbst? Damit dieses ferne Ich leben konnte, mußte der Mensch von heute alle Probleme lösen.
    Er dachte an das mißtrauische Zögern von Ngal R’nda. Der Prinz wollte ursprünglich Corsons Vorschlag, Veran als Bundesgenossen zu verpflichten, nicht zustimmen. Er traute den Menschen nicht und verachtete sie so sehr, daß er nur auf sie hörte, wenn er sie gekauft hatte.
    Die Waffen, mit denen er prahlte, würden aus seiner Sicht ausreichen, um seine Pläne durchzusetzen. Es handelte sich um graue Kugeln, die Blitze entfesseln konnten, dünne Glasgeschosse, die Berge zu durchdringen vermochten, und Projektoren, die Bilder an den Himmel warfen und so ganze Armeen verrückt machen konnten. Ngal R’nda erklärte mit schriller Stimme, daß Uria unbesiegbar gewesen sei. Die Menschen hätten nur durch Intrigen die Macht an sich gerissen. Corson war nahe daran, ihm zu glauben. Aber sicher hatten die Menschen auch schreckliche Waffen, und so konnte der Kampf unentschieden ausgehen.
    Corson hatte an die Millionen Frauen gedacht, die getötet würden, und an die versklavten Männer und hatte stur und fest darauf bestanden, daß die Urianer eine Armee brauchten.
    Dann hatte er hinzugefügt: »Morgen werden Sie eine Flotte brauchen, um den Weltraum zu beherrschen. Sie brauchen erfahrene Männer als Besatzungen für Ihre Schiffe. Wieviele Leute haben Sie?«
    Der Urianer begann nachdenklich zu werden, und Corson nutzte die Gelegenheit: »Wieviele Getreue stehen hinter Ihnen!«
    Der Urianer hatte zu seiner Überraschung offen geantwortet: »Fünfhundert, vielleicht auch tausend. Aber die Urianer, die jetzt noch in den Städten der Menschen, Dyoto, Sifar, Nulkr und Riden leben, werden sich mir anschließen und dem Banner des Blauen Eies folgen.«
    »Natürlich werden sie das tun, aber wieviele?«
    »Vielleicht dreißig Millionen.«
    »So wenige!«
    Er biß sich auf die Lippen. Während des Krieges mit Uria hatten Milliarden von Eingeborenen die Menschen bedroht. Sicher waren nach dem Frieden viele auf andere Planeten ausgewandert, aber Corson schätzte, daß diese Rasse durch den Frieden zum Untergang bestimmt war. Der Wunsch nach Krieg und Eroberung war dieser Rasse zu tief eingeprägt, und der Frieden führte zu einem Niedergang. Die Urianer hatten keine Zukunft.
    Daraus folgerte er, daß auch der Krieg keine Zukunft hatte.
    Er hatte noch einmal wiederholt: »Sie brauchen eine Armee. Sie müssen die eroberten Gebiete besetzen. Veran ist ein Söldner. Versprechen Sie ihm viele Schlachten und ein Reich, wenn der Krieg vorbei ist. Außerdem gibt es noch ein anderes Problem. Ich habe es bereits erwähnt: Das wilde Monster. Bald werden Tausende diesen Planeten verwüsten. Wie wollen Sie mit diesen Biestern fertig werden? Sie können alle Experten fragen, die wilden Pegasone halten Ihren Waffen stand. Sie brauchen nur einen kleinen Zeitsprung zu machen. Veran weiß, wie man mit ihnen umgeht. Er wird das Monster auslöschen, denn er hat gezähmte Pegasone. Verbünden Sie sich mit ihm, später können Sie ihn immer noch liquidieren. Fürchten Sie sich vor diesem alten Knochen und seinen paar hundert Männern?«
    Der Urianer schloß die Augen.
    »Sie werden mit ihm verhandeln, Mensch Corson. Sie werden von zwei meiner Männer begleitet. Wenn Sie versuchen, mich hereinzulegen, werden Sie sterben.«
    Corson wußte nun, daß er etwas Einfluß gewonnen hatte.

 
26.
     
    Sie gingen durch den Dschungel, und die abgefallenen Schuppen der Bäume, die nichts mit irdischen Bäumen gemeinsam hatten, knirschten unter seinen

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