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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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bemerkte Corson und lächelte.
    »Ich kann es kaum glauben«, sprach sie, »der berühmte Corson hier bei uns!«
    »Ich glaube nicht, daß ich berühmt bin«, meinte Corson höflich.
    »Sei nicht frech zu ihm, Selma«, tadelte sie der Mann. »Er hat einen langen Weg hinter sich und ist ein bißchen durcheinander.«
    »Oh, ich will ihn nicht ärgern«, sagte Selma.
    »Und«, meinte der Mann noch, »wir alle brauchen ihn.«
    »Wie weit sind Sie?« fragte Selma Corson.
    »Nun, ich kam her als Gesandter und …«
    Aber sie schnitt ihm das Wort ab. »Das weiß ich alles, ich hörte Sie mit Cid sprechen. Ich meine, wie weit haben Sie alles durchdacht?«
    »Ich kann Veran ausschalten, indem ich ihm die Nachricht nicht schicke, von der jeder behauptet, sie stamme von mir. Außerdem weiß ich offen gesagt überhaupt nicht, wie ich sie abfassen und verschicken soll.«
    »Das ist ganz einfach«, meinte Selma. »Ich erledige das für Sie, wann immer Sie wollen. Ich denke, daß die Herren von Aergistal so freundlich sein werden, die Nachricht weiterzuleiten.«
    »Angenommen, Sie senden die Nachricht nicht«, wandte der Mann ein, der eben mit Cid angesprochen worden war, »wer wird dann mit dem Monster und dem Prinzen von Uria fertig werden? Dann müßte man eine andere Lösung finden. Aber Veran ist ein Teil des Planes. Sie können ihn nicht so einfach weglassen.«
    »Das fürchte ich auch«, sagte Corson. »Ich nehme an, ich bin auf den Gedanken gekommen, Veran in den Plan einzubeziehen, als ich ihm auf Aergistal begegnete, aber ich weiß es noch nicht genau. Es ist wohl eine Idee, die mir erst viel später kommt.«
    »Für einen Primitiven macht er ganz schöne Fortschritte«, witzelte Selma.
    Cid runzelte die Stirn. »Corson ist primitiv. Außerdem war er persönlich auf Aergistal. Er brauchte keine Verbindung.«
    »Das stimmt«, gab Selma zu. »Ich hatte es vergessen.«
    Sie sprang auf und rannte zum Wasser.
    Corson grübelte laut: »Wer schafft nun Veran aus dem Weg?«
    »Sie«, antwortete Cid.
    »Ich kann ihn nicht angreifen.« Er griff an sein Halsband und fuhr fort, da er plötzlich eine schwache Hoffnung hatte: »Können Sie das Ding entfernen?«
    »Nein. Veran stammt aus unserer Zukunft. Seine Technologie ist fortgeschrittener als unsere.«
    »Dann gibt es keinen Ausweg.«
    »Falsch. Es muß einen Ausweg geben, sonst wären Sie nicht hier. Es gibt zumindest eine Möglichkeit, die Sie in Ihrem Plan berücksichtigt haben. Ich weiß nicht, ob Sie schon den Knoten entwirrt haben, aber Ihre Zukunft hängt nur von Ihnen ab.«
    »Ich habe eher den Eindruck, daß ich von meiner Zukunft abhänge.«
    »Das ist doch das gleiche. Sehen Sie, vor langer Zeit haben sich die Menschen Gedanken über die Kontinuität der Existenz gemacht. War ein Mensch der gleiche beim Erwachen, wie am Abend zuvor, als er sich schlafen legte? Konnte der Schlaf nicht einen völligen Wechsel bedeuten? Warum verschwanden bestimmte Gedanken und Erinnerungen aus dem Gedächtnis, um viel später wieder aufzutauchen? Gab es eine Einheit oder vielleicht ein Nebeneinander von Existenzen? Eines Tages stolperte jemand über die Wahrheit. Seit ihrem Beginn hatte die Menschheit in Unkenntnis gelebt. Heute stellen wir uns fast die gleichen Fragen. Wie hängen die Möglichkeiten voneinander ab? Was verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Existenz? Bestimmt die Kindheit das spätere Leben, oder ist es umgekehrt? Wir verstehen uns noch nicht selbst, Corson. Das wird noch eine Weile so bleiben. Wir müssen mit dem leben, was wir wissen.«
    Selma kam zurück. Das Wasser lief über ihren Körper.
    »Corson, Sie sollten jetzt schlafen«, riet Cid. »Sie sind müde. Können Sie in Ihren Träumen die Zukunft voraussehen?«
    »Ich werde es versuchen«, versprach Corson.
    Dann ließ er sich in den Sand fallen.

 
34.
     
    Er merkte, daß jemand neben ihm war. Er öffnete die Augen, schloß sie aber sofort wieder, da die helle Sonne ihn blendete. Er drehte sich um und versuchte, weiterzuschlafen, aber zwei Geräusche störten ihn. Einmal war es das Rauschen der Wellen und zum anderen ein leichtes Atmen. Nun schaute er wieder, wurde völlig wach und setzte sich auf. Neben ihm kniete ein Mädchen in einer kurzen, roten Tunika.
    »Antonella!« schrie er.
    »George Corson«, sagte sie ungläubig.
    Er blickte über den Strand. Cid, Selma und die andere Frau waren nirgends zu sehen. Und Antonella war ein paar Schritte zurückgetreten, als wäre es ihr peinlich, dabei

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