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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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wir den falschen Weg gegangen waren, darum beschlossen wir, einen anderen Weg zu gehen.«
    »Diesen?«
    »Richtig.«
    Corson blickte aufs Meer. Der Sonnenuntergang war herrlich. Allmählich begannen hier und da Sterne zu blinken, und das Meer hob und senkte sich sanft.
    »Ist das nicht schön?« fragte der Mann.
    »In der Tat«, stimmte Corson ihm zu.
    Er warf einen Blick auf die Frauen, die wie im Koma dalagen. Er ging auf sie zu, aber der Mann hielt ihn zurück.
    »Sie dürfen sie jetzt nicht stören. Sie sind bei einer Besprechung, die Sie betrifft. Sie sind in Verbindung mit den Herren von Aergistal.«
    »Antonella …«, sagte Corson.
    Der Mann wandte sich ab. »Antonella ist nicht hier. Sie werden sie später sehen.«
    »Sie kennt mich noch nicht.«
    »Ich weiß das«, meinte der Mann. Seine Stimme war leise, als ob es ihm leid täte, daß die Sprache auf Antonella gekommen war. »Sie muß Sie eben kennenlernen.«
    Es entstand eine Pause.
    »Nehmen Sie uns das nicht übel«, sagte der Mann nach einer Weile. Dann fügte er rasch hinzu: »Wollen Sie jetzt lieber schlafen, oder mit mir über unsere Angelegenheiten sprechen?«
    »Ich bin nicht müde«, meinte Corson. »Ich brauche aber etwas Zeit zum Nachdenken.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Corson setzte sich still in den Sand. Die Sonne war völlig verschwunden, und das Licht der Sterne spiegelte sich auf dem Wasser. Die Luft war angenehm. Nach einer Weile zog er den Raumanzug und die Stiefel aus. Er wagte es nicht, sich völlig auszuziehen, aber der Wunsch es zu tun, wurde immer größer. Er wollte sich ins Meer werfen und schwimmen, schwimmen für alle Ewigkeit, um die Herren des Krieges zu vergessen.
    Dann erhob er sich und unterbrach die Stille. Zunächst sprach er sehr unsicher, dann aber wurde seine Stimme fester.
    »Ich bin ein Botschafter«, begann er. »Ein seltsamer Botschafter. Ich bin es gewöhnt, Soldat zu sein. Ich bin durch die Zeit gereist. Ich habe die Götter von Aergistal gehört. Ich wußte, daß drei Gefahren Uria bedrohen. Erstens, eine Kreatur, die ausschaut wie mein Pegason, das mich hergebracht hat, allerdings nicht gezähmt. Zweitens, ein Kreuzzug, der von der Alten Rasse dieser Welt gegen die Menschheit geplant war. Drittens, ein Colonel der Kavallerie, der aus dem Nichts kam und den ich selbst gerufen hatte. Ich bin hier, um darüber mit Ihnen zu sprechen. Allerdings bin ich auch ein Botschafter für mich selbst. Ich möchte Uria von allen Gefahren befreien, habe aber nicht die Mittel dazu. Ich kam hierher in der Hoffnung, Hilfe zu finden, obwohl die Herren von Aergistal mir gesagt hatten, ich solle mich auf keine fremde Hilfe stützen. Sie sagten mir, daß ich im Fall eines Erfolgs meine Freiheit wieder erhalten würde. Vielleicht sogar noch mehr. Aber ich merke immer mehr, daß sie mir eine unlösbare Aufgabe gestellt haben.«
    »Oh, das weiß ich alles«, sagte der Mann. »Sie haben Ihre Aufgabe schon halb erfüllt. Für einen Mann aus der fernen Vergangenheit haben Sie gute Arbeit geleistet, Corson.«
    »Ja, das Monster ist gefangen, und der Kreuzzug wurde durch den Tod von Ngal R’nda verhindert. Aber ich habe es noch mit Veran zu tun, dem Kriegsherrn, dessen Botschafter ich unglücklicherweise bin.«
    Der Mann wühlte wieder im Sand. »Vielleicht möchten Sie noch etwas Wein«, murmelte er höflich. »Das wird Ihnen guttun.«
    Dankbar trank Corson und fuhr dann fort: »Dieser Veran will das ganze Universum erobern. Er bittet um Waffen, Soldaten oder Roboter. Dafür will er diesen Planeten in Frieden verlassen. Aber ich traue ihm nicht. Außerdem wird das Sicherheitsbüro dies nicht zulassen, und es wird zum Krieg kommen. Dieser Krieg wird auf Uria stattfinden, denn Veran ist nur schwer zu vertreiben.«
    »Aber das Sicherheitsbüro sind doch Sie«, sagte der Mann ruhig. »Außerdem hat in unserer Vergangenheit kein Krieg stattgefunden.«
    »Sie meinen, ich …«, stammelte Corson.
    »Sie sind der Agent des Sicherheitsbüros in diesem Sektor. Es ist Ihre Aufgabe, den Krieg zu verhindern.«
    »Der Krieg fand nicht statt«, sagte Corson langsam, »denn ihr seid hier. Das bedeutet, daß ich Erfolg hatte. Und das Gesetz der Nicht-rückgängigen-Information wurde gebrochen.«
    Der Mann ließ abwesend Sand von einer Hand in die andere gleiten. »Ja und nein. So einfach ist es nicht. Dieses Gesetz stellt nur einen Sonderfall dar.«
    »Dann kann also die Zukunft die Vergangenheit beeinflussen?«
    Der Mann war mit dem Sand beschäftigt.

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