Die Herren von Everon
Kammer.
„Konnetabel!“ Jef schritt auf ihn zu. „Sie wissen gar nicht, wie froh ich bin, daß …“
„Bleiben Sie, wo Sie sind!“ befahl Armage.
Jef blieb stehen, und Mikey mit ihm. Jef starrte auf die Laser-Handwaffe, die der Konnetabel auf Mikey gerichtet hielt.
„So ist es schon besser.“ Armage schloß die Tür hinter sich. „Ihnen liegt sehr viel an Ihrem Maolot. Denken Sie immer daran, daß ich ihn erschieße, wenn Sie irgend etwas anfangen, und wahrscheinlich werde ich Sie dann ebenfalls erschießen. Verstanden?“
Jef öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Er nickte. Die Gedanken in seinem Kopf rasten.
„Gut“, fuhr der Konnetabel fort. „Jetzt stecke ich diesen Laser zurück in sein Holster. Machen Sie sich nicht vor, ich könne ihn nicht ziehen, lange bevor Ihr Tier mich fassen kann.“
Langsam, die Augen die ganze Zeit auf Jef gerichtet, senkte er die Waffe und ließ sie in das Holster an seinem Gürtel gleiten. Dann nahm er die Hand davon weg, aber er ließ die Schutzklappe, die sich normalerweise über den Kolben legte, geöffnet.
„Nun los, reden Sie“, sagte der Konnetabel. „Wer hat Sie hergeschickt? Was tun Sie auf Everon?“
Er ragte über Jef auf wie ein Berg. Nichts mehr in seinem Gesicht verriet Humor oder das Bestreben, sympathisch zu erscheinen, das er unten in der Raumhafenstadt gezeigt hatte. Jef kämpfte darum, seine davongaloppierenden Gedanken unter Kontrolle und seine Stimme ruhig zu halten.
„Sie haben meine Papiere gesehen“, entgegnete er.
„Ich habe Sie gesehen“, bestätigte der Konnetabel. „Ich habe auch die gefälschten Papiere Ihres Freundes gesehen. Wir haben alle Beweise, die wir brauchen, um ihn festzunehmen, und den Mann selbst werden wir in ein oder zwei Tagen haben. Deshalb können Sie mir ebensogut die Wahrheit sagen und es für sich leichter machen – es ist die letzte Chance, die Sie bekommen.“
Jef versuchte immer noch, seine Gedanken auszusortieren. Die letzten Worte des Konnetabels brachten sie wieder in wirres Durcheinander.
„Mein Freund?“ fragte er. „Was meinen Sie mit gefälschten Papieren? Wer hat gefälschte Papiere?“
„Curragh. Spielen Sie kein Theater.“
„Ich spiele kein Theater“, erklärte Jef. „Ich weiß von alledem überhaupt nichts.“
Der Konnetabel stand nur da und blickte auf ihn herab. Die dicke Unterlippe im Gesicht des großen Mannes war leicht vorgeschoben.
„Sie meinen, der Mann, den Sie Curragh nennen, ist gar kein Planeten-Inspektor?“ fragte Jef.
„Das wissen Sie!“ sagte der Konnetabel. „Wie dem auch sein, es handelt sich jetzt nicht um Curragh, sondern um seinen Freund. Um Sie.“
„Ich sein Freund?“ Jef starrte ihn an. „Ich? Aber ich habe vor der Landung nur einmal für etwa eine Minute mit ihm gesprochen.“
„Und gerade in diesem Augenblick fällt es Ihnen ein, mir das zu erzählen.“ Die Ironie des Konnetabels war ebenso schwergewichtig wie der Mann selbst.
„Ich hatte kaum Gelegenheit, Ihnen irgend etwas zu erzählen“, gab Jef zurück. „Sie werden sich erinnern, daß ich mich allein mit Mikey in einem Zimmer Ihres Hauses aufhielt. Mit Ihnen gesprochen habe ich nur, als Sie sich meine Papiere ansahen, dann später für ein paar Augenblicke, als Ihr Tierarzt versuchte, Mikey eine Spritze zu geben, und am nächsten Tag, als Sie uns in das Luftfahrzeug setzten, das uns zum Oberland bringen sollte. Dabei fällt mir ein – wie ist es denn nun mit Ihrem Gesetz, nach dem, wie Sie sagten, kein Luftfahrzeug sich so weit bis hierher von der Raumhafenstadt entfernen dürfe? Sie sind doch selbst hergeflogen, oder nicht?“
„Die Polizei und die von ihr benötigten Transportmittel sind natürlich von diesem Gesetz nicht betroffen.“ Armage starrte auf ihn herab. „Bleiben Sie beim Thema. Wir wissen, daß Sie Curraghs Partner sind, genau wie wir wissen, daß er kein John Smith ist. Jetzt wollen wir die Wahrheit über Sie hören.“
„Sie kennen die Wahrheit über mich!“ Jef konnte es nicht fassen. „Warum sind Sie denn so sicher, daß er ein Schwindler ist? In zwei Tagen können Sie nicht die Zeit gehabt haben, seine Papiere beim Ökokorps auf der Erde nachprüfen zu lassen.“
„Dazu werden wir nicht lange brauchen. Die Überprüfung auf der Erde läuft im Moment. Wir haben seine richtigen Papiere in seinem Gepäck versteckt gefunden. In zwei Wochen werden wir alles über ihn wissen. Und über Sie auch.“
„Aber meine Papiere sind in Ordnung!“ explodierte
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