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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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politischen Führer, die Leute, die die Macht in Händen halten. Nein, das nehme ich zurück. Nicht einmal für diese Leute ist das Leben schön, denn selbst wenn sie sich an der Spitze befinden, handeln und feilschen sie mit anderen Mächtigen um das, was sie wollen, und am Ende werden sie von der Maschinerie ergriffen wie jeder andere auch. Ja, bei Gott!“
    Er fuhr plötzlich zu Martin herum.
    „Diese Maschinerie ist es – die Maschinerie der Gesellschaft, der Regierung – die der eigentliche Schurke auf der Erde ist!“
    Martin nickte.
    „So ist es tatsächlich. Ich kenne die neuesten Zahlen nicht, aber vor weniger als einem Dutzend Jahren arbeiteten über dreißig Prozent der in Lohn und Brot befindlichen Bevölkerung für das eine oder andere Organ der Regierung. Etwas über zwanzig Prozent waren im privaten Machtbereich tätig – bei den Banken, den großen Konzernen –, zwanzig Prozent waren in privaten Stellungen oder illegal. Es ist eine weltweite Verflechtung von Organisationen und Bürokratien auf unserer heutigen Erde, und wenn die Rädchen dieser Maschinerie auch aus Menschen bestehen, so verfügt sie selbst doch nicht über menschliche Gefühle oder Reaktionen.“
    Er stocherte im Feuer. Jef wartete darauf, daß er noch mehr sagen würde, aber das tat er nicht. Jef öffnete den Mund zum Sprechen, stellte jedoch fest, daß er eigentlich nichts zu sagen hatte. Der Schreck über seine emotionale Reaktion auf Martins vorhin gestellte Frage saß ihm immer noch in den Knochen.
    „Gibt es denn keinen anderen Weg?“ fragte er schließlich.
    „Ich weiß es nicht.“ Martin warf den Stock ins Feuer. „Aber es muß ein anderer Weg gefunden werden, oder es gibt keine Rechtfertigung für die Existenz der menschlichen Rasse. Sollen wir nichts anderes sein als eine vernichtende Seuche, die über das Universum herfällt? Wir können nur darauf hoffen, daß ein anderer Weg entdeckt wird – vielleicht auf einer der neuen Welten. Dort liegt unsere Hoffnung.“
    „Unsere Hoffnung?“ wiederholte Jef.
    „Natürlich.“ Martin hob den Blick vom Feuer und richtete ihn auf Jef. „Ich kann die Arbeit nicht tun, für die ich ausgebildet und hinausgeschickt wurde. Das Ökokorps ist eine Bürokratie – es kann gar nichts anderes als eine Bürokratie sein, wie du es ausgedrückt hast. Es ist eine von vielen Organisationen. Wenn man bis auf den Grund der Dinge geht, dann kümmert es das Ökokorps nicht wirklich, was auf Everon oder irgendeiner anderen Welt geschieht. Das einzige echte Interesse des Korps ist, daß es selbst für immer bestehen bleibt, daß es mächtiger und mächtiger wird, daß es sein Personal ständig erweitert, mehr und mehr Reichtum und Rohstoffe kontrolliert. Abgesehen davon hat es keine Wünsche – und keine Moral. Ebenso ist es mit den Menschen, die innerhalb dieses Mechanismus’ die Macht ausüben, denn andernfalls würden sie nicht lange an der Macht bleiben. Andere, für die die Seelenlosigkeit der Organisation eine Selbstverständlichkeit ist, würden sie schnell ersetzen, denn sie wären für diese Positionen besser geeignet.“
    Er machte eine Pause. Jef fiel immer noch nichts ein, was er hätte sagen können.
    „Deshalb kann ich nicht unter Pauken und Trompeten illegale Praktiken auf Everon anprangern“, sagte Martin. „Ich kann es nicht, denn wenn man diese illegalen Praktiken bis dahin zurückverfolgt, wo sie angefangen haben, dann findet man ihre Wurzeln in genau den Organisationen und bei den Führungskräften in diesen Organisationen, die mich hierhergeschickt haben. Meine Vorgesetzten werden es sich nicht gefallen lassen, daß ich ihnen die Nase aus dem Gesicht schneide. Oh, nicht daß sie selbst das Gesetz brechen würden. Aber es gibt unendlich viele Möglichkeiten, mir unter Beachtung aller Vorschriften den Wind aus den Segeln zu nehmen.“
    „Dann – dann kannst du ebensowenig tun, als wenn du überhaupt nicht hier wärst“, warf Jef ein.
    „O nein, so ist es nicht!“ Martin grinste dünn. „Ich kann immer noch einiges tun. Ich kann damit durchkommen – illegal. Und ich tue es. Unter dem Deckmantel zu sein, was ich nicht bin, arbeite ich mit Methoden, die meine Deckidentität ganz besonders ablehnt und verdammt, für jene Sache, an die ich glaube.“
    Jef schüttelte den Kopf.
    „Und was ist die Sache, an die du glaubst?“ fragte er endlich.
    „Ich glaube“, erklärte Martin mit Nachdruck, und er blickte dabei von Jef zu Jarji und wieder zurück, bevor er

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