Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
er so lange unterwegs gew e sen war, traurig, und er vermochte dem folgenden Gespräch nicht mehr zu folgen. Er verstand lediglich, dass es bald ein Siegesfest geben sol l te, dem er aber nicht mehr beiwohnen würde, da die Zeit bis zur Vol l endung seines Auftrages nicht auf ihn wartete und wer wusste schon, was auf seinem weiteren Weg noch auf ihn zukommen wü r de?
Nachdem die Sitzung also beendet worden war, füllten die drei G e fährten ihre Vorräte auf. Tado bekam für sein Schwert eine Scheide, sodass er seine Waffe endlich sicher verwahrt mit sich führen kon n te. Noch bevor die Sonne ihre Strahlen vollends über die Berggipfel streckte, verabschiedeten sich die Drei und setzten ihren Weg durch die letzten verbliebenen Kilometer des Mauergebirges fort.
Tado konnte eine gewisse Erleichterung darüber, das Tal des Frostes endlich verlassen zu können, nicht leugnen. Die ewige Kälte hatte seiner Gesundheit zugesetzt und dass er bis jetzt noch nicht erkrankt war, glich einem Wunder.
Der Himmel leuchtete nun endlich wieder in einem hellen Blau und einige kleine Wolkenfetzen schwebten gemächlich über die steilen Berggipfel hinweg, deren scharfkantige, schneebedeckte Felsform a tionen Tado noch immer ein wenig an die unwirtliche Natur des Tals erinnerte.
Der Gebirgspfad, über den die Drei schritten, war breit und rel a tiv ungefährlich. Er vervollständigte das Bild einer friedlichen Lan d schaft, die die Gefährten trügerisch umgab. Denn längst nicht immer hatte man diesem Weg so sorglos folgen können. Noch vor wenigen Tagen gehörte er zum Gebiet der Growaths, die durch die Schlacht allerdings so sehr dezimiert waren, dass sie sich bis in ihre tiefsten Höhlen zurückziehen mussten. So kamen die Drei ungehi n dert ein gutes Stück voran, und erst als der Nachmittag anbrach und ein i ge graue Wolken einen Regen ankündigten, mussten sie für einen M o ment innehalten, denn der Weg gabelte sich an dieser Stelle und wurde zu zwei Tunneln, die grob in den massiven Stein einer Ber g wand geme i ßelt waren.
„Wo soll es jetzt langgehen?“, fragte Spiffi ein wenig ratlos. R e gan begab sich zu einem alten Stück Holz.
„Dies hier gehörte früher vermutlich zu einem Wegweiser. Le i der ist es so sehr verwittert, dass man nichts mehr darauf erke n nen kann. Dennoch schlage ich vor, dass wir uns rechts halten. Dort liegt nä m lich ein altes, verrostetes Langschwert, wie es die Growaths verwe n den. Also glaube ich, dass dieser Gang bis vor kurzem noch von ihnen genutzt wurde.“
Tado konnte seinen Gedanken nicht ganz folgen: „Und warum sol l ten wir dann den rechten Tunnel nehmen, wenn dort Growaths ha u sen? Vielleicht stoßen wir auf einige von ihnen oder der Weg führt uns direkt in ihr Lager.“
„Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich dir etwas über diese Geschö p fe erzähle“, sagte der Goblin schließlich. „Growaths m ö gen brutal und erbarmungslos aussehen, im Grunde genommen sind sie jedoch nur darum bestrebt, so viele Reichtümer wie möglich anzuhäufen. Daher greifen sie auch normalerweise ke i ne Menschen an, es sei denn, sie versprechen sich von einem Überfall viel Geld. Das Reich der Goblins hat auch öfter mit i h nen zu tun gehabt, sodass wir uns darauf einigten, ihnen Tribut zu zahlen, damit sie uns in Ruhe ließen. Durch diese Gier nach Reichtum besetzen sie jedenfalls häufig gut genutzte Handelsw e ge, um von den Händlern Geld zu erbeuten. Dieser Tunnel war früher vermutlich eine wichtige Verbindungsstr a ße zwischen dem Tal des Frostes und dem Norden Gordoniens. Die Growaths besetzten sie, in der Hoffnung, von Händlern Geld e r pressen zu können. Daher hielten sie den Gang sauber, um ihn at t raktiv für möglichst viele Reisende zu machen. Dann heuerte sie jedoch der Fürst des Tals an, für ihn in der großen Schlacht zu kämpfen und ihre Zahl wurde stark ve r ringert. Sie fühlten sich nicht mehr in der Lage, diesen Weg zu belagern und verli e ßen ihn, um in ihre Verstecke zurückzukehren, sodass wir dort auf keine von ihnen treffen werden. Growaths leben sehr abgeschieden von jeglicher Bevölkerung, an Orten, wo sich selten Lebewesen hin verirren. D a her denke ich, dass dieser Tunnel mit dem Hinweis auf ihren Au f enthalt der richt i ge ist. Und durch die starke Benutzung vermutlich auch der Ung e fährlichere, da sich in der Zwischenzeit, in der kaum Reisende hierher kamen, keine finsteren Kreaturen in die Behausung der Gr o waths verirren würden. All
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