Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
ehemaligen Fürsten des Tals handelt, ich erfuhr es nämlich erst, als er mich gefangen nahm.“ Croton set z te zu einer Antwort an, wurde jedoch unterbrochen: „Ihr könnt es mir später erzä h len, wir sollten keine Zeit mehr verlieren. Lasst uns diese Schlacht g e winnen.“
Croton schien sichtlich überrascht ob der plötzlichen Euphorie O p torhs’ zu sein, bezweifelte allerdings, dass dieser, seinem Z u stand nach zu urteilen, zu kämpfen imstande war, denn er ve r mochte sich kaum auf den Beinen zu halten.
„Ihr solltet eure neu gewonnene Freiheit nicht so leichtfertig aufs Spiel setzten. In eurer momentanen Verfassung könnt ihr keinem Troll die Stirn bieten“, versuchte er, den Bärenmenschen zu übe r zeugen.
„Lasst euch eines gesagt sein, Croton, König der Eiskreischer, ich bin immer nur so schwach, wie ich zu sein erstrebe und werde kämpfen, wann immer ich es für richtig halte!“
Mit diesen Worten richtete er sich zu voller Größe auf, und sein gewaltiger Körper erstreckte sich über vier Meter in die Höhe, bis dicht unter die Höhlendecke.
„Ihr habt dennoch keine Waffe hier“, versuchte sein Befreier zu kontern.
„Auch damit liegt ihr falsch. Der Fürst plante bereits seit La n gem, mich zu seinem Sklaven zu machen, und hatte, für den Fall, dass seine Gehirnwäsche erfolgreich verliefe, bereits ein geeignetes Kampfwerkzeug bereitgelegt.“
Optorhs griff zu einem etwa dreieinhalb Meter langen Gegen s tand, der an der Wand lehnte und sich als eine gigantische, doppelschne i dige Axt entpuppte. Vermutlich wäre keine andere Kreatur der Welt überhaupt in der Lage gewesen, dieses gewalt i ge Ding zu führen, die halbmeterbreiten Arme des Bärenmenschen hoben es wie selbstve r ständlich in Höhe.
„Und jetzt lasst uns aus diesem Verschlag hier verschwinden“, sagte er schließlich und lief schnellen Schrittes, woraufhin die Erde leicht erzitterte, auf die übergroße Tür zu. Sein massiger Körper sprengte den Rahmen, wodurch die dicken Holzbohlen des Durchgangs kr a chend zu Boden fielen. Croton beeilte sich, ihm zu folgen. Sollte der Bärenmensch nämlich weiter für die Instabilität des nun folgenden Tunnels sorgen, würde der Felsen, in dem sie sich befanden, w o möglich noch zusammenstü r zen. Optorhs wäre das vermutlich egal, er hi n gegen könnte solch ein Unglück nicht überleben.
Wenige Minuten später kamen sie wieder unter freien Himmel, w o bei der Bärenmensch den Felsen, der den Eingang zu dem unterird i schen Versteck versperrte und den Croton nur mit M ü he und Not hatte bewegen können, einfach zur Seite fegte.
Als sie das Schlachtfeld erreichten, verfiel Optorhs geradezu in einen Blutrausch. Nichts vermochte seiner Axt standzuhalten, selbst die Trolle, von denen er selbst die größten um einen halben Meter übe r ragte, hatten der Rachelust des Bärenmenschen nichts entgegenz u setzen.
Für einen kurzen Moment schien es Croton sogar, als würde sich die Schlacht zu ihren Gunsten wenden, doch das stellte sich als Tru g schluss heraus. Ihre Feinde waren zu zahlreich und irgendwann würden auch Optorhs Kräfte erschöpft sein. Ihre einzige Hoffnung bestand weiterhin darin, den Fürsten zu töten und seine Armeen auf diese We i se zu zerschlagen.
Die Flüssigkeit, die sich in dem mannshohen Gefäß befunden hatte, breitete sich langsam über den Boden aus. Tados Auge n merk galt jedoch der Kreatur, die mit lautem Brüllen auf den Fürsten zustür m te. Sie erinnerte entfernt an einen Menschen, das Gebiss ähnelte jedoch dem eines Wolfes. Das Monster bewegte sich auf allen Vi e ren, jedoch schneller als jedes Landl e bewesen, das er je zu Gesicht bekommen hatte. Die Haut war bleich und zum größten Teil noch mit der bläulichen Flüssigkeit aus dem Gefäß bedeckt. An einigen Stellen konnte man Fella n sätze erkennen.
Der Fürst versuchte, die Kreatur von sich zu schleudern, diese biss sich jedoch so sehr an seinem Arm fest, dass durch die Hin- und He r bewegung das Fleisch aufriss und schwarzes Blut auf den Boden tropfte. Schließlich blieb dem finsteren Herrscher nicht anderes ü b rig, als sowohl seinen Arm als auch sein eigenes Monster einzufri e ren. Mit einem verkrampften Schlag der g e sunden Hand trennte er beides von seinem Körper ab.
„Ihr Narren!“, keuchte er. „Wisst ihr, wie lange es gedauert hat, di e ses Wesen zu erschaffen? Er ist eine Kombination aus einem Scha t teneiswolf und einem Menschen gewesen. Den hatte ich übrigens
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