Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
diese Faktoren berücksichtigend, sollten wir also den rechten Weg ei n schlagen.“
Tado musste ihm nach dieser seiner Meinung nach beeindr u ckenden Schlussfolgerung Recht geben, und auch Spiffi stimmte ihm zu. So betraten sie den Tunnel, als die ersten Regentropfen den Gebirg s pfad benetzten und ein gewaltiger Donner über die Berggipfel rollte. Im Innern des Ganges konnten die Gefährten zunächst erst einmal nichts sehen, da sie weder über eine Fackel, noch über die Möglic h keit, eine solche zu entzünden, verfügten, weil Tado seine Feuerm u schel bei den Bärenmenschen verge s sen hatte. Nach kurzer Zeit merkte er jedoch, dass sein Schwert, das er von Ralindora zur Ve r teidigung gegen die magischen Waffen Nagoradras und Uldars g e schenkt bekam, in einem ang e nehmen Rot glomm und die nackten Felswände in ein unheilvolles Licht tauchte.
„Faszinierend“, meinte Tado schließlich. „Die Klinge leuchtet im Dunkeln, ebenso wie bei den Dienern des Fürsten. Und während der Schlacht herrschte durch das vom Schnee verstärkte Mondlicht eine ausreichende Helligkeit, sodass sie trübe blieb.“
„Ja“, bestätigte Regan, „aber Uldars und Nagoradras Schwerter b e gannen zu glimmen, sobald ihre Besitzer sie mit der Hand umschlo s sen. Die Kraft dieser Waffe scheint noch ein wenig anders zu sein.“
Glücklich über die neu gewonnene Lichtquelle setzten die G e fährten ihren Weg durch den Tunnel fort. Der Goblin hatte Recht behalten. Nirgendwo in diesem Gang waren Spinnenweben oder andere U n reinheiten zu sehen, nur gelegentlich kleinere Waffendepots der Growaths, bei denen Spiffi seine Pfeile auffüllen konnte. Ansche i nend schienen die früheren Besitzer dieses Weges sehr großen Wert auf Reinlichkeit gelegt zu haben.
Irgendwann bemerkte Tado, dem die finsteren Stollen langsam zum Hals heraushingen, dass in einigen Spalten in den Wänden sich alle r lei Getier tummelte. Offensichtlich war der Gang doch schon etwas längere Zeit nicht mehr benutzt worden oder die Growaths bemü h ten sich nur darum, den Ein- beziehungsweise Ausgang sauber zu halten.
Nachdem sie eine kurze Pause gemacht und ihrem Körper mit ein i gen Früchten des Tals wieder die nötige Kraft gegeben hatten, set z ten sie ihren Weg nun etwas zügiger fort, denn der Tag neigte sich dem Ende und sie wollten nicht im Tunnel übernac h ten.
Als sie schließlich um eine Kurve bogen, gelangten sie in einen kle i nen Höhlenraum, in dem ungewöhnlich viele Stalagmiten vom B o den aufragten.
„Ich lebe ja für gewöhnlich nicht in Höhlen und weiß deshalb auch nicht viel darüber“, begann Spiffi, „aber gibt es nicht nur in Trop f steinhöhlen Stalagmiten?“
„Für gewöhnlich schon“, meinte Regan. „Du hast Recht, dass es hier Stalagmiten gibt, ist höchst verdächtig.“ Tado fühlte sich, da ihm diese Tatsache nicht aufgefallen war, ein wenig dumm, und sah nun die Gelegenheit gekommen, einen Teil des Wissens preiszugeben, das er sich kürzlich in einem Buch über Höhle n tiere angelesen hatte.
„Vermutlich handelt es sich um Stalaghu t muscheln“, meinte er mit ernster Miene. Regan sah ihn erstaunt an.
„Beeindruckend, dass du diese Tiere kennst, man bekommt sie nä m lich nicht häufig zu Gesicht. Aber ich hoffe, dass du auch weißt, wie g e fährlich sie sind.“
„Ja“, fuhr Tado fort. „Sie nähern sich ihrem Opfer und beißen sich mit ihren Zähnen fest. In die so entstehende Wunde flößen sie dann Gift, das den angegriffenen Organismus tötet, sodass sie ihn fressen können. Der stalagmitenartige Panzer dient dabei als Schutz vor feindlichen Angriffen.“
Die Gefährten beeilten sich, den Höhlenraum zu durchqueren, b e vor die Stalaghutmuscheln auf sie aufmerksam wurden. Zwar kö n nen sie sich nicht sehr schnell bewegen, dennoch war ihre Zahl b e achtlich und sie hätten die Drei ohne weiteres einkreisen können. Schließlich gelangten sie jedoch ohne Zwischenfall wieder in den Tunnel und verließen auch diesen, noch bevor die letzten Sonne n strahlen im Westen verschwanden.
Es regnete noch immer. Im fahlen Dämmerlicht sahen die Gefäh r ten einen äußerst steilen Hang vor sich, der bis an den Fuß des Ma u ergebirges führte. Wie schon im Süden konnte man auch hier auf der Nordseite der Berge keine typische Hochgebirgslandschaft erke n nen. Es schien, als seien die scharfen Felsen wie eine Wand aufg e stapelt worden, was ihnen übrigens auch ihren Namen ei n brachte.
Tado vermochte aufgrund des
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