Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Stein zu benutzen. Wer weiß, was für Kräfte er dann entwickeln würde.“
Aus diesem Grund bekam Ara den Gegenstand. Der Papagei setzte sich auf das Objekt und begann, sich ein Schiff zu wünschen. Ein helles Licht strömte aus dem Stein und der Boden neben ihnen b e gann sich zu verformen und die Umrisse eines kleinen Boots zu bi l den. Es dauerte eine Weile, bis es fertig war und die Gefäh r ten es betreten konnten. Es ähnelte ihrem alten Schiff, nur dass den Bu g spriet diesmal eine Galionsfigur in Form eines Papage i en zierte und es gänzlich aus verfestigter Erde (denn der Stein ve r mochte es nicht, Materie zu erschaffen) und das Segel aus dem z ä hen Gras der Ebene bestand. Mégotark ließ einen kleinen Wind au f kommen, der die Fünf in ihrem G e fährt quer über den Flussarm trieb.
Der Magier sagte, dass es nun nicht mehr weit bis zum Finsteren Wald sei und somit auch nicht mehr weit bis zum Lord des Fe u ers. Die Worte verursachten ein merkwürdiges Gefühl in Tado, eine Mischung aus unerklärbarer Aufregung und verhaltener Angst. Au f grund der Tatsache, dass es einige Zeit in Anspruch nahm, eine g e eignete Uferstelle zum Anlegen zu finden, benötigten sie für die Überquerung des Flusses eine ganze Stunde. Wieder z o gen sie das Boot an Land, um es vor etwaigen Angriffen der Erhocai zu schü t zen.
Die Fünf marschierten noch ein halbes Dutzend Kilometer, b e vor erneut die Dämmerung hereinbrach. Eine kleine Ansam m lung von Säulenpappeln bildete ihren Schlafplatz. Obwohl das Risiko, von der Bestie nach ihrer gestrigen Beute überfallen zu werden, äußerst g e ring schien, traf Mégotark trotz seiner nahezu aufgebrauchten Kräfte noch einmal alle Schutzvorkehrungen, indem er das Gebiet wieder mit dem Geruch von Mooskühen belegte.
* * *
Eine schlimme Botschaft erreichte die kleine Gruppe am Mo r gen des vierundzwanzigsten Tages von Tados Reise. Ara war beauftragt worden, einen Erkundungsflug zu unternehmen, um mögliche Sp ä her des Lords zu entdecken, da sie sich nun relativ nahe an der Grenze zum Finsteren Wald und damit auch nahe am Feind befa n den. Nach einer halben Stunde, als die Sonne sich langsam über den Horizont schob, kam er aufgeregt ang e flattert.
„Es gibt schlechte Nachrichten“, begann er seinen Bericht. „E t wa eine Stunde Fußmarsch von hier befindet sich ein Dorf, das von Trollen niedergebrannt worden ist. Ich habe keine Überl e benden ausmachen können. Die Übeltäter bewegen sich jede n falls in unsere Richtung. Wir sollten sie umgehen.“ Mégotark fand diese Neuigke i ten sehr beunruhigend.
„Wie viele Trolle waren es?“, fragte er nachdenklich.
„Ungefähr fünfzig, wenn nicht mehr.“
„Fünfzig?“, wiederholte Tado ungläubig.
„Also ist es nur ein Spähtrupp“, meinte der Magier. Die Gefäh r ten konnten seine Aussage nicht wirklich nachvollziehen.
„Ein Spähtrupp?“, fragte Regan zweifelnd. „Für mich klingt das eher wie eine Armee.“ Mégotark winkte ab. Er deutete in die Richtung, in der Adobarns Dorf lag.
„Ihr dürft euch nicht von dem gestrigen Angriff auf das Dorf tä u schen lassen. Dort waren es nur so wenige, weil Adobarn sie beau f tragt hatte. Die Trolle, die die Siedlung, von der Ara berichtete, ni e dergebrannt haben, sind vom Lord persönlich g e schickt worden. Und er verfügt über solch riesige Streitkräfte, dass fünfzig Trolle nicht schwer ins Gewicht fallen, sodass er sie als Kundschafter ve r wendet.“ Er wandte sich an Ara: „Wie w a ren die Trolle bewaffnet?“
„Einige trugen Holzbalken, die vermutlich von dem niedergebran n ten Dorf stammen. Die meisten hatten jedoch keine Wa f fen.“
„Das ist gut“, meinte Mégotark. „Ihre schlechte Bewaffnung bede u tet, dass es gewöhnliche Trolle aus den Hochlanden östlich des Fin s teren Waldes sind und sie nicht direkt aus der Trollhöhle stammen.“
„Ich dachte, alle Trolle kämen aus der Trollhöhle“, erwiderte Spiffi.
„Nein“, entgegnete der Magier. „Alle, gegen die ihr bisher hattet kämpfen müssen, waren gewöhnliche Trolle. Die Exemplare aus der nach ihnen benannten Höhle sind weitaus schlauer, gefährl i cher und aggressiver. Dass der Lord Späher entsandt hat, kann nur bede u ten, dass sein Angriff nicht mehr lange auf sich warten lässt. Bald wird diese Ebene von einem Heer aus finsteren Kreaturen und Trollen g e flutet, und nichts, nicht einmal die Bestie von Tairû, vermag uns dann noch zu helfen.“
„Dann sollten wir keine
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