Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Seid also wachsam“, antwortete Mégotark, der von nun an vorausging.
Als bald darauf die Dämmerung einsetzte, wurden die Fallen häuf i ger und im schwächer werdenden Licht schwerer zu erkennen. Schließlich erblickten die Fünf auf dem Kamm eines H ü gels einen etwa drei Meter hohen Palisadenzaun. Vorsichtig nährten sie sich dem hölzernen Tor an der Südseite der Mauer. Ihr Kommen war jedoch schon längst bemerkt worden, doch obwohl sie Mégotark aufgrund seines unverwechselbaren Huts bereits von Weitem e r kannt haben mussten, öffneten sie die Pforte erst, als die kleine Gruppe nur noch wenige Meter von dem Palisadenzaun trennten.
Hinter dem Tor gewahrten sie eine Ansammlung von kleinen Blockhäusern, die sich um einen rundlichen Platz gruppierte, auf dem ein Feuer brannte. Nachdem die hölzerne Pforte geschlo s sen worden war, trat ein älterer Mann hervor.
„Seid gegrüßt, ehrwürdiger Mégotark. Mein Name ist Adobarn. Ich bin das neue Oberhaupt des Dorfes“, sagte er. In seiner Stimme schwang ein sonderbarer Unterton mit.
„Was ist mit dem alten Begobarn passiert?“, wollte der Magier wi s sen. „Und wozu sollen diese lächerlichen Palisaden gut sein?“
Adobarn schien die Unfreundlichkeit Mégotarks mer k würdigerweise nicht zu wundern, dennoch beantwortete er die Fragen: „Nun, mein Bruder B e gobarn ist kürzlich tragischerweise bei einem Angriff der Trolle ums Leben gekommen. Und diese, wie ihr sie nanntet, läche r lichen Palisaden, tragen, wie ihr sehen könnt, allesamt eine Fackel auf der Spitze, die in der Nacht angezündet wird. Die Bestie meidet Feuer, wie ihr wissen solltet, und so können wir sicher sein, dass sie uns nicht a n greift.“ Sein Blick musterte nun die Gefährten und blieb schlie ß lich an Regan hängen.
„Was ist das für eine Lebensform?“, fragte er verwundert. Wieder schwang dieser unangenehme Unterton in seiner Stimme mit.
„Das ist Regan, ein Goblin aus dem Mauergebirge“, meinte T a do. Ihm war dieser Mann nicht geheuer.
„Warum habt ihr Begleiter dabei?“, fragte Adobarn schließlich, wi e der an Mégotark gewandt. Der Magier zögerte sichtlich. Er schien seinem Gegenüber nicht zu trauen, allerdings benötigte er einen Grund, damit sie im Dorf übernachten konnten.
„Sie sind unsere einzige Hoffnung auf einen Sieg über den Feue r lord“, sagte er letztendlich, allerdings mit deutlichem Widerwillen. In den Augen Adobarns blit z te es auf.
„Wenn das so ist, dann sucht euch ein angenehmes Quartier in den sicheren Mauern unseres Dorfes“, sagte er mit übertriebener Freundlichkeit. Er rief einen Mann zu sich, den er als Row vo r stellte und wies ihn an, die Fünf in ein leer stehendes Haus zu führen. D a von gab es anscheinend mehrere hier. Nachdem sie endlich ins Inn e re gelangten, wandte sich Mégotark an ihren B e gleiter: „Row, sag mir die Wahrheit, wie ist Begobarn wirklich gestorben? Es könnte von großer Wichtigkeit sein.“
Der Mann überlegte kurz.
„Das weiß eigentlich niemand so genau. Eines Tages sagte Ad o barn, als er von einer Jagd auf Hotrebs zurückkehrte, dass sein Bruder und er einer Gruppe von Trollen begegnet seien. Er konnte angeblich entkommen, während sie Begobarn töteten.“
Mégotark bedankte sich für diese Auskunft, ließ sie allerdings u n kommentiert und wartete, bis Row aus dem Haus verschwand. D a nach schloss er alle Fenster und verriegelte die Tür.
„Mit diesem Adobarn stimmt etwas nicht“, sagte er zu den Gefäh r ten, von denen er viel Zustimmung erntete. „Es geht das Gerücht um, dass er in Wirklichkeit ein Diener des Lords ist und als eine Art Feldherr für ihn die Ebene in seinen Besitz bringen soll. Begobarn hatte zu seiner Zeit immer ein Auge auf ihn, sodass er keinen schlimmen Machenschaften nachgehen konnte. Da er jetzt aber tot ist, wofür meiner Meinung nach dieses neue Dorfoberhaupt veran t wortlich zu machen ist , gestaltet das die Situ a tion schwierig. Er weiß nun, dass der Lord euch nicht wie geplant gefangen genommen hat, so n dern dass ihr nun im Geheimen auf dem Weg zu ihm seid. Wenn er ihn darüber i n formiert, haben wir ein Problem.“
„Aber sind die Dorfbewohner nicht nach Begobarns Tod misstra u isch geworden?“, fragte Tado.
„Bestimmt“, antwortete Mégotark. „Das waren sie schon immer. Aber Adobarn ordnete den Palisadenwall an und gab ihnen somit ein G e fühl der Sicherheit, sodass er ihr Vertrauen erlangte, was er nun missbraucht. Wir werden morgen so
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