Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
ihrem Auftauchen in das nächstgelegene Haus, doch das Ungeheuer musste die Tür ze r stört haben, denn von ihr fanden sich nur noch Splitter wieder.
Ein Kolkrabe kam herbeigeflogen und setzte sich auf Mégotarks Schulter. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr und flatterte von da n nen. Der Magier bedeutete den Gefährten, sich gemeinsam wi e der zurück zu ihrem Schlafplatz zu begeben, dessen Außenwand ein etwa ein Meter großer Blutfleck unterhalb eines Fensters zierte. Er verriege l te, nachdem die kleine Gruppe im Haus verschwunden war, die d e molierte Tür.
„Wie es aussieht, haben wir Glück gehabt“, sagte Mégotark schlie ß lich. „Als Adobarn gestern erfahren hat, dass der Plan des Lords, euch zu entführen, nicht funktioniert hat, muss er in Panik verfallen sein. Offenbar rief er heute Nacht eigenmächtig eine Gruppe von Trollen hierher, um das Dorf zu überfallen und euch zu töten. Dies dür f te ihm nicht schwer gefallen sein, denn immer wieder gelangen Patrouillen der Ungetüme hier in die Ebene. Der Lord weiß also von seinem Handeln nichts und ist weiterhin im Glauben, seine Vasallen hätten euch entführt. Das verschafft uns einen Vorteil.“
„Woher weißt du das?“, fragte Tado verwundert.
„Wie ich euch bereits sagte, habe ich den Finsteren Wald mit einigen Vögeln infiltriert, die für mich als Spione fungieren“, antwortete der Magier. „Ein Kolkrabe überbrachte mir soeben die Botschaft. Ich habe ihm außerdem gesagt, er solle dem Lord, wenn möglich, mitte i len, dass seine Diener sich nach wie vor auf dem Weg zu ihm befi n den und die Ebene noch ohne Zwischenfälle passieren.
Und jetzt beeilt euch. Wir sollten schnell von hier verschwinden.“ Mégotark machte Anstalten, das Haus zu ve r lassen.
„Sollten wir den Dorfbewohnern nicht wenigstens unsere Hilfe beim Wiederaufbau anbieten?“, fragte Regan.
„Ich halte das für keine gute Idee. Adobarn ist zwar tot und ein e t was längerer Aufenthalt hier würde für uns keine Gefahr mehr b e deuten, denn auch die Bestie ist nun für ein paar Tage gesättigt. A l lerdings ist es im Grunde genommen unsere Schuld, dass dieses Dorf von Trollen angegriffen wurde, und es wäre sehr hi n derlich, wenn die Leute hier dahinter kämen. Außerdem habe ich ihnen doch bereits den Brand gelöscht.“
Nach dieser Antwort verließ der Magier endgültig das Haus. Die Menschen draußen waren schon mit der Behebung des Sch a dens beschäftigt. Row kam auf sie zu.
„Wie ich sehe, seid ihr unverletzt, das freut mich. Nach Ad o barns Tod bin ich nun vorläufig zum neuen Oberhaupt des Dorfes e r nannt worden. Wir wissen jetzt, dass er ein Verräter war, der uns allen fast das L e ben gekostet hätte. Leider sind aufgrund des Feuers mehrere Häuser abgebrannt und wir benötigen die Hütte, in der ihr heute genächtigt habt. Wir können euch leider keine weitere Gas t freundschaft anbi e ten.“
„Das ist nicht weiter schlimm“, meinte Mégotark. „Wir wollten o h nehin weiter unseres Weges ziehen und uns für die Unterkunft b e danken.“
Man gestattete den Gefährten noch, ihre Vorräte aufzufüllen, d a nach verließen die Fünf schleunigst das halbve r wüstete Dorf.
Trotz der frühen Morgenstunden war es sehr heiß in der Ebene, und auch wenn Tado sich zwar keinen so heftigen Regen wie am Vortag wünschte, so sehnte er sich dennoch den bedeckten Himmel und den sanften Wind herbei. Der Wunsch wurde ihm nicht gewährt. Im Gegenteil, zur Mittagsstunde schien die Sonne so unbarmherzig he r ab, dass die Gefährten stündlich eine Pause einlegen mussten. Oft kamen sie an einer grasenden Mooskuh vorbei, gelegentlich sahen sie auch ein Kalb. Hotrebs begegneten ihnen hingegen nicht. Nach e i nem langen, ermüdenden Marsch durch die mittlerweile für Tado recht eintönig wi r kende Landschaft kamen sie an einen Fluss.
„Das muss ein Nebenfluss des Daroi sein. Den habe ich gar nicht bedacht“, meinte Mégotark. Der Strom erwies sich als schmaler als der Daroi, dennoch konnten sie nicht hindurch schwimmen. Ihr Boot befand sich viele Kilometer und fast zwei Tagesmärsche weit en t fernt.
„Kannst du uns nicht einfach ein Schiff herbeizaubern?“, fragte Spiffi hoffnungsvoll.
„Nein“, antwortete der Magier. „Dazu reicht meine Kraft nicht.“
„Dann müssen wir wohl den Zauberstein benutzen“, meinte T a do. Er holte das sternenförmige Objekt hervor.
„Die Idee ist nicht schlecht“, erwiderte Mégotark. „Aber ich w a ge es nicht, diesen
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