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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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Krummstab, dem Symbol seiner Macht über die Beiden Länder, gegen das vergoldete Holz seines Reisethrones. »Die Pläne gefallen mir nicht, Nefermaat.«
    »
Was
gefällt Euch nicht, Majestät?«, fragte der Wesir bestürzt.
    »Die Form: Die Pyramide ist gar keine geometrische Pyramide, sondern eine riesige Stufenpyramide wie die des Djoser in Sokar, nur eben mit acht Stufen.«
    Ich saß still am Zeichentisch und beobachtete Prinz Khufu, der von seinem Stuhl aufgesprungen war, um das Innere des Zeltes zu erkunden.
    »So hat das Projektbüro von Anfang an geplant«, wandte Nefermaat ein.
    »Das weiß ich selbst! Den ursprünglichen Plan habe ich ja eigenhändig entworfen. Aber es gefällt mir jetzt nicht mehr: Ich will eine wirkliche Pyramide bauen.«
    »Ohne Stufen?«, fragte Kamose.
    »Ohne Stufen. Ich will, dass die Steinlagen aufgefüllt werden und die fertige Pyramide eine glatte Oberfläche hat. Wie auf den Bauzeichnungen.«
    »Die Kalksteinplatten werden bei dem jetzigen Neigungswinkel an der Außenseite der Pyramide nicht halten …«, wandte mein Vater ein.
    »Das ist
dein
Problem«, sagte der König.
    »… und die Kosten für dieses Bauprojekt werden ins Unermessliche steigen«, fügte Kamose hinzu.
    »Das ist
mein
Problem«, erwiderte der Herrscher. »Willst du diese Pyramide nun bauen oder nicht?«
    Prinz Rahotep saß still auf seinem Stuhl und sah seinem Bruder Khufu zu, der zu mir an den Zeichentisch getreten war.
    »Wenn Eure Majestät die Änderung der Baupläne befiehlt, werde ich diese umsetzen«, versprach mein Vater. »Aber ich kann keine Garantie übernehmen, dass die Verkleidungsplatten an der Außenseite halten werden. Dafür ist der Bau der Pyramide nicht konzipiert.«
    »Haben wir noch immer das Problem des Neigungswinkels?«, fragte der Lebendige Gott ungeduldig. »Ich dachte, darüber hättet ihr euch endlich verständigt! Zumindest habe ich das dem Baubericht von Prinz Nefermaat entnommen.« Er wandte sich an seinen Bruder. »Ihr
habt
euch doch geeinigt?«
    »Euer Majestät, für mich stellt sich hier ein neues Problem«, führte mein Vater an. »Neigungswinkel hin oder her, aber die jetzige Form der Pyramide mit ihren geplanten acht Stufen hat nicht die Oberfläche, einen solchen Mantel aus Decksteinen aufzunehmen. Die Platten könnten abrutschen, wenn sie nicht sicher verankert werden.«
    »Du kannst von mir haben, was du willst, um dieses Projekt zu vollenden.«
    »Für die Decksteine benötige ich glatten und harten Stein, am besten aus dem Steinbruchgebiet von Tura stromabwärts von Mempi«, verlangte Kamose.
    »Du wirst sie bekommen.«
    »Das Grabmal lässt sich nicht in nur fünf Jahren vollenden, Euer Majestät. Weder die große Pyramide noch die kleine Kultpyramide, der Taltempel mit Aufweg, der Totentempel oder das Stelenheiligtum. Ich benötige mehr Zeit.«
    »Zeit ist das, was mir nicht unbegrenzt zur Verfügung steht«, entgegnete der König.
    »Euer Grabmal, Euer Majestät, lässt sich in dieser Form nicht in weiteren fünf Jahren vollenden. Nicht die Pyramide, nicht die kleine Kultpyramide, nicht der Taltempel mit Aufweg, nicht der Totentempel, nicht das Stelenheiligtum. Völlig unmöglich.«
    »Hast du nicht genug Arbeiter?« fragte der Wesir.
    »Ich habe jetzt schon zu viele. Die oberste Plattform der Pyramide wird mit jeder Steinschicht kleiner, die Zahl der oben einsetzbaren Arbeiter wird von Monat zu Monat geringer, die Steinbrüche sind bald erschöpft. Ich kann nicht mehr Arbeiter einsetzen und ich habe nicht die Möglichkeit, so nahe an der Wüste und so fern von der Hauptstadt noch mehr Menschen zu versorgen. Völlig unmöglich.«
    »Wie viele Menschen arbeiten jetzt auf der Baustelle?« wollte der Herrscher wissen.
    »Während der Flut waren es fast fünfzigtausend. Ich schätze, dass es diese Woche noch fünfundzwanzigtausend sind. In den nächsten drei Wochen werden weitere zehntausend Saisonarbeiter die Baustelle verlassen.«
    Prinz Khufu war zu seinem Bruder Rahotep zurückgekehrt und verfolgte aufmerksam die Diskussion seines Vaters und seines Onkels mit meinem Vater.
    »Fünfzehntausend«, überlegte Netjer Seneferu. »Wenn Kamose nicht alle seine Arbeiter benötigt, dann können wir bereits in diesem Jahr mit der Grundsteinlegung des Atum-Tempels in Mempi beginnen.«
    »Ich werde den Königlichen Bauleiter Rechmire mit den Vorbereitungen für die Grundsteinlegung beauftragen«, erklärte Prinz Nefermaat. »Er soll sich mit Kamose wegen der Überleitung der

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