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Die Herrin der Rosen - Historischer Roman

Die Herrin der Rosen - Historischer Roman

Titel: Die Herrin der Rosen - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Worth
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finster die Schatten nun auch sein mochten, durfte ich nie vergessen, welches Glück ich gehabt hatte, eine Liebe zu erleben, wie sie den Wenigsten je beschieden ist: eine Liebe, die mein Leben mit Licht gewärmt hatte, wie die Sonne die Erde wärmt. Der Glanz dieser Liebe würde die Tränen trocknen, wie er es immer vermocht hatte, denn Liebe überwindet alles, sogar die Zeit, sogar den Tod. Ich bereue nichts.
    Nichts.
    Trotzdem konnte ich die Hoffnung auf einen guten Ausgang nicht lassen. Eine Schlacht bedeutet nicht zwangsläufig das Ende. So Gott will, können wir noch eine gemeinsame Zeit haben …
    Dies waren meine Gedanken, während ich auf der Bank saß, Johns Brief wieder und wieder las, Roland zu meinen Füßen spürte und den Wind über mir, der in den Pappeln seufzte, das junge Laub von Ulmen und Buchen rascheln ließ und Fichten und Lärchen sanft rüttelte. Die Sonne ging unter, die Vögel verstummten, und die Abendhymnen wehten über die Hügel. Worte und Sätze gingen mir in alter Vertrautheit durch den Kopf, und auf einmal bemerkte ich, dass John in meinen Gedanken sprach, fast als hätte er von meinem geheimen Pakt mit dem Himmel gewusst … Ich bin Gott dankbar … solches Glück erlebt zu haben … danke dem Himmel für die Liebe und die Freude, die er schenkte …
    War es Zufall oder mehr? Ich sah zum sich verdunkelnden Himmel empor. John, wo immer du bist, ich höre dich … Ich höre dich, mein Liebster … Möge Gott dich rasch wieder in meine Arme bringen …
    Drei Tage später arbeitete ich mit den Kindern im Garten, wo ich das Einsammeln von Zweigen für die Feuer zu einem Spiel machte. Roland tollte fröhlich kläffend und mit fliegenden Ohren um uns herum. Ich machte eine kleine Pause und streckte den Rücken, als ich drei Reiter entdeckte, die im Galopp auf unser Haus zukamen. Sofort ließ ich den Korb mit Zweigen fallen und rannte ihnen entgegen.
    Als ich mich näherte, verlangsamten sich meine Schritte von allein. Ich konnte an ihren Mienen sehen, dass sie schlechte Nachricht brachten. Wie sehr wir auch glauben mögen, uns auf Verlust vorbereitet zu haben, sind wir doch niemals wirklich bereit.
    Zwei der Männer waren verwundet und konnten nur mit Mühe von ihren Pferden steigen. Ich hielt mich starr aufrecht, während ich ihre Berichte anhörte, aber die Worte schienen seltsam verweht und gedämpft zu sein.
    »Schlacht … Barnet … des Königs Bruder Clarence … Verrat … ließ Warwicks Seite im Stich … schlug sich zu Edward … grausame Schlacht … dichter Nebel … Verwirrung … Freunde töteten Freunde … York gewann … Warwick … floh … getötet … Der Marquess of Montagu fiel im schlimmsten Angriff … er kämpfte tapfer bis zum Ende.«
    Die Worte hallten um mich wie heulender Wind. Der Marquess of Montagu fiel im schlimmsten Angriff … er kämpfte tapfer bis zum Ende …
    Hinter mir hörte ich die Kinder vor Vergnügen kreischen; sie jagten einander mit ihren Zweigen.
    Ich öffnete die Augen und fand mich im Bett wieder. Ursula war bei mir. Tränen schwammen in ihren Augen. Ich packte ihren Ärmel, wollte aufstehen und etwas fragen, doch sie drückte mich sacht zurück.
    »Nein, Isobel, meine Liebe, ganz ruhig«, flüsterte sie. »Schh, liebe Isobel.«
    Ich sah zu dem Fetzen Himmel am Fenster. Nachdem ich die Nachricht aus Barnet erhalten hatte, musste ich ohnmächtig geworden sein. Doch ich besann mich meines Schwurs, blinzelte die Tränen fort und rang mir ein mattes Lächeln ab.
    Ich bin die glücklichste aller Frauen … Dem Himmel sei Dank! John sei Dank!
    Sobald ich wieder bei Kräften war, reiste ich mit Tom Gower an die schottische Grenze nahe Bamburgh, um den jungen Dickon zu sehen, der nun neben dem König zum wichtigsten Mann im Königreich aufgestiegen war. Ich hatte eine Bitte, die keinen Aufschub duldete. Gower kniete im Zelt von Duke Richard of Gloucester, und ich gab den Ring zurück, den Dickon als Junge John geschenkt hatte. Da ich meiner Stimme nicht traute, überließ ich Gower das Reden.
    »Mylord Duke«, sagte Tom, »am Vorabend der Schlacht von Barnet gab Mylord mir diesen Ring und bat mich, ihn zu Mylady zu bringen, falls etwas … falls ihm etwas zustoßen sollte. Er sagte mir, Mylady solle Euch den Ring überbringen, dann würdet Ihr verstehen.«
    Der junge Duke nahm den Ring und blickte lange nachdenklich auf den Stein. Als er wieder aufsah, glänzten seine Augen feucht. »Wisst Ihr, wie ich zu diesem Ring kam, Lady Isobel?«, fragte er

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