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Die Herrin des Labyrints

Die Herrin des Labyrints

Titel: Die Herrin des Labyrints Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatten, fragte ich noch einmal: »Wer kommt noch?«
    »Amanda, jede kann es sein. Du hast einen neuen Kreis begonnen. Die dunklen Schwestern der Vergangenheit sind nach und nach aufgetreten. Die Runde beginnt neu. In welcher Form sie sich jetzt zeigen, liegt auch an dir. Es kann auch positiv sein.«
    »Aber es kann auch anders kommen. Wie lange wird diese Bedrohung über mir schweben?«
    »Bis du das Zentrum des Labyrinths erreicht hast, denke ich mal.«
    »Jetzt sprichst du wieder in Rätseln.«
    »Nein, in Symbolen, Amanda. Das ist das Geheimnis der Wahrsager. Ein Scharlatan ist, wer dir konkrete Angaben macht. Aber du solltest dir keine zu großen Gedanken darüber machen, was geschehen kann. Du wirst mit allem fertig werden, was kommt, wenn du dich auf deine eigene Kraft verlässt.«
    »Na, danke.«
    »Na, komm schon. Wenn du wie diese Katze da beständig auf der Lauer liegst, ist das für deine Nerven ziemlich belastend. Übrigens, Patrick sieht seinem Vater sehr ähnlich, er wird auch einmal ein interessanter Mann werden. Ein bisschen was von Damons Charakter hat er auch, nicht wahr?«
    »Ich habe versucht, die größten Schwächen durch Erziehung zu mildern, ob es auf Dauer gelingt, weiß ich nicht.«
    »So große Charakterfehler hat Damon doch gar nicht.« Ich sah Halima mit einem schiefen Lächeln an. »Interessanter Themenwechsel. Aber wahrscheinlich hast du recht, darüber muss ich mir auch noch zwei bis drei Gedanken machen. Bis jetzt bin ich noch nicht viel weiter, als zu der Einsicht gekommen, die ich dir neulich mitgeteilt habe.«
    »Das solltest du, denn ansonsten sind das zu viele Fäden, die miteinander versponnen werden. Ah, ich rede schon wieder in Bildern. Also in deutlichen Worten: Es wäre gut, wenn du dich mit Damon versöhnen würdest. Er wird dir helfen, wenn es Probleme gibt.«
    »Schön und gut, aber ich bin mir wahrhaftig nicht sicher, obDamon das will. Soll ich mich ihm an den Hals werfen, oder wirst du mir mit einem Liebeszauber unter die Arme greifen?«
    »Weder noch. Die erste der Möglichkeiten geht meist zu Lasten des Stolzes, die zweite fällt nicht in meine Kompetenz. Dazu solltest du deine Freundin Nicole engagieren.«
    »Was, du kannst keinen Liebeszauber wirken?«, spöttelte ich, aber Halima antwortete mit ernstem Gesicht.
    »Man kann sie durchführen, Amanda, und sie haben auch Erfolg. Aber denk mal nach, was das Wissen darum dann für dich bedeutet.«
    »Dass er nicht aus eigenem Antrieb zu mir gekommen ist, sondern durch – na sagen wir – Manipulation. Und das ist wirklich bitter.«
    »Du lernst schnell, Amanda. Geh einen langsameren Weg, um zu ihm zu finden. Ich denke, er ist es wert.«
    »Ja, Damon ist ein echter Drei-Sterne-Mann! Da magst du recht haben.«
    »Sind das deine Kriterien, wie du Männer einordnest? Interessant. In der militärischen Kategorie oder mehr in der Küchen- oder Hotel-Bewertung?«
    »In Damons Fall in der Kategorie der Gefriertruhen.« Halima lachte und sah mich dann mit einem Nicken an. »Wenigstens kannst du inzwischen etwas darüber lachen und bist nicht mehr ganz so verbissen. Das mag schon viel weiterhelfen. Damon ist schwierig, das gebe ich zu. Aber es gibt einen
    Schlüssel zu seinem Verständnis.«
    »Du hast ihn ziemlich gut kennengelernt, was?«
    »Schluck deine Eifersucht herunter, Amanda. Ich habe kein Interesse an ihm. Und er nicht an mir. Ich beziehe mich schlicht auf meine Menschenkenntnis.«
    »Ach ja, du beobachtest, ich erinnere mich.«
    »Ja, ich beobachte. Damon hat sich einen sehr starren Panzer aus Regeln und Prinzipien umgelegt, Amanda. Das ist es, was du unter Gefrierfach verstehst. Er wirkt tödlich distanziert dadurch.«
    »Stimmt vollständig.«
    »Es gibt Menschen, die brauchen diesen Schutzwall aus Dogmenund Verhaltensmustern, um eine innere Hohlheit und Schwäche zu kaschieren. Du kennst solche Typen bestimmt zur Genüge. Meist sind es Besserwisser und Rechthaber, manchmal sogar gefährliche Fanatiker.«
    »Das ist aber keine sonderlich schmeichelhafte Darstellung von
    Damons Charakter.«
    »Ist es auch nicht, weil er den selbstgewählten Panzer benutzt, um eine zu explosive Mischung im Inneren zusammenhalten. Er ist hochgradig diszipliniert und ständig darum bemüht, andere nicht zu überrollen. Weder mit seinen Fähigkeiten noch mit seinen Ansichten, vor allem aber nicht mit seinen Gefühlen.«
    »Mh.«
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Ich könnte da mindestens zwei Gelegenheiten

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