Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
fiel klirrend zu Boden und wirbelte auf Spatz’ Hinterklauen zu. Spatz nahm das Messer auf und warf es mit genügend Kraft, dass es sich bis zum Heft im Bauch des fünften Mädchens vergrub. Jetzt waren nur noch zwei Frauen auf den Beinen. Beide wichen mit den Messern in den Händen lauernd zurück, auf eine Öffnung zu.
    Spatz war jetzt unbewaffnet. Ihr linker Flügel hing schlaff und leblos herunter. Es war eigentlich unmöglich, dass die winzige Wunde ihr jedes Gefühl raubte, oder? Und doch wurde ihr ganzer Körper mit jedem Herzschlag schwächer.
    »Ich habe heute Nacht vierzehn von euch Schwestern getötet«, sagte sie, so drohend, wie sie konnte. »Welche von euch möchte die fünfzehnte sein?«
    Sie hatte gehofft, dass die Mädchen weglaufen würden. Stattdessen kicherten sie und griffen an, wedelten wild mit ihren Messern. Sie wirkten, als wäre der Tod nur ein Spiel für sie. Spatz wusste, dass sie nur wenig älter waren als sie selbst, aber die Zeit für Spiele war für immer vorüber. Mit einem Knurren erwiderte sie den Angriff und grub ihre Zähne in die Schulter der Gegnerin links von ihr, während sie die Krallen ihrer rechten Vorderklaue in die Brust der rechts von ihr schlug. Beide
Frauen stachen auf sie ein und trieben ihre Messer bis in ihre Rippen. Spatz verspürte keinerlei Schmerz. Sie spannte den Kiefer an und schnappte nach dem Schlüsselbein des Mädchens, das sie mit den Zähnen gepackt hatte. Sie spürte, wie das Mädchen vor Schmerz erschlaffte und das Messer losließ.
    Mit den Krallen der Vorderklaue bohrte sich Spatz tiefer in das Fleisch ihrer Gegnerin, wickelte ihre Klauen um deren Brustkorb und suchte nach der Lunge und dem Herzen. Blut spritzte auf den Boden, als sie gemeinsam herumwirbelten und sich in einem Todestanz verbanden. Die Frau weigerte sich beharrlich zu sterben und drehte die Klinge mit all ihrer verbleibenden Kraft herum. Ihre Blicke verschränkten sich. Es war ein Kampf ihrer Willenskräfte.
    Spatz kämpfte um ihr Zuhause, ihre Familie und um ihre Ehre. Sie wusste nicht, was die Frau antrieb, und es kümmerte sie auch nicht. Schließlich verdunkelten sich die Augen der Frau, und ihr Kopf sackte zur Seite. Spatz schob sie weg. Die Frau rutschte in dem Blut aus, in dem sie stand, und fiel hart auf den Stein. Spatz humpelte an ihr vorbei, während sie sich mit der Vorderklaue an der Wand abstützte. Dunkle Flecken tanzten um sie herum, als sie gegen die Eichentür sackte und sie mit dem ganzen Gewicht ihres Körpers aufstieß. Sie taumelte vorwärts, und die Welt verengte sich zu einem dunklen Tunnel. Am Ende des Tunnels befand sich ein großer Stahlriegel, der Hauptschalter für die Tore der Festung.
    Sie streckte die Vorderklaue aus, als sie zusammenbrach. Ihre blutende Klaue rutschte vom Stahl ab. Sterbend fiel sie zu Boden, unsicher, ob sie den Hebel betätigt hatte oder nicht. Die Welt wurde vollkommen schwarz um sie herum. Das einzige Geräusch, das sie hörte, war ihr eigener Herzschlag, der wie zeremonielle Trommeln in ihren Ohren dröhnte.
    Und dann verstummten die Trommeln.

    Sie war erstarrt, gefangen in ihrem eigenen Innern, während sie in der großen, ungestörten Stille verklang.
    Vor diesem Hintergrund des Vergessens ertönte das Klack Klack Klirr von Ketten, als das uralte Maschinensystem sich erneut in Bewegung setzte.
     
    Jandra starrte in den Regenbogen, in dem Jazz gerade verschwunden war. Vermutlich befand sich Jazz wieder auf der Erde und erwartete, dass Jandra ihr folgte. Sie sah sich in der endlosen, grauen Wüste um. Sie könnte weglaufen. Aber wohin? Wie lange würde sie an diesem freudlosen und öden Ort ohne Wasser und Essen überleben?
    »Ven«, seufzte sie. »Du ahnst nicht, wie gern ich jetzt mit dir sprechen würde.«
    »Wir wissen beide, dass das nicht möglich ist«, sagte eine vertraute Stimme hinter ihr. »Aber wenn du dich mit mir begnügen kannst?«
    Sie drehte sich um. Vendevorex stand wieder vor ihr, geisterhaft und durchscheinend. Die Sterne des fernen Horizonts schimmerten in seinen goldenen Augen.
    »Du bist zurück!«, sagte sie.
    »Ich bin niemals weg gewesen«, sagte Vendevorex. »Oder besser, diese Aufnahme hier war immer da. Wenn du mich jetzt siehst, dann sicher deshalb, weil ich gestorben bin, bevor wir deine Ausbildung beenden konnten. Ich habe versucht, deine wahrscheinlichsten Fragen über die Funktionsweise des Helms vorherzusehen, und werde sie so gut wie möglich beantworten. «
    »Nun, zum einen, dieser Helm ist

Weitere Kostenlose Bücher