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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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und Böse beurteilen«, sagte Adam. »Ein Sturm bringt dem vertrockneten Land Regen und Leben, aber er kann auch Dörfer ertränken. Seine Blitze können Felder entflammen. Ist ein Sturm gut oder schlecht? Die Taten der Göttin stehen außerhalb der Urteilsmacht der Menschen.«
    Bitterholz schloss die Augen.
    »Du hast dein Urteil gefällt«, sagte er.
    »Ich bitte dich, Vater, nimm deine Blasphemie zurück, und du wirst freigelassen werden, ohne dass dir etwas geschieht. Du kannst den Rest deiner Tage hier im Paradies verbringen.«
    Bitterholz kicherte. »Du lebst in einem Loch in der Erde. Wie kann dies das Paradies sein, wenn du weißt, dass die Sterne über dir nichts als Lüge sind?«
    »Wieso glaubst du, dass die Welt draußen anders ist?«, fragte Adam. »Woher willst du wissen, dass die Sterne, auf die du in der Nacht blickst, wirklich sind?«
    Darauf hatte Bitterholz keine Antwort.

    »Du bist eine Legende, Vater«, sagte Adam. »Die Drachen nennen dich den Geist-der-tötet. Und doch bist du kein Geist. Werden deine Bemühungen dadurch weniger gerecht? Die Drachen halten dich für eine Naturgewalt, ein übernatürliches Wesen, das ohne Grund tötet. Macht dich das böse, Vater? Oder bist du ein guter Mann, weil du dafür gekämpft hast, dass der Planet ein besserer Ort wird?«
    Bitterholz hielt die Augen geschlossen. Er wünschte sich, dass Adam wegging. Aber er konnte Trisky immer noch hören; sie fraß vom Gras.
    Bitterholz seufzte. »Mein ganzes Leben besteht aus Töten; es hat mich mehr verdorben, als an Erlösung überhaupt möglich ist.«
    »Wenn du das glaubst, warum tust du es dann?«
    Bitterholz öffnete die Augen. Er sah auf seinen Sohn herunter. Adam war jetzt ein Mann, aber um seine Augen war immer noch eine jungenhafte Weichheit. Da war eine Unschuld in ihm, eine Hoffnung und ein Vertrauen, dass die Welt eine gute Welt war, die durch eine wachsame, gütige Macht gelenkt wurde. Da war ein Licht in ihm, das in Bitterholz längst zu Asche verbrannt war.
    Bitterholz hatte seine Taten nie rechtfertigen müssen. Wenn er jemandem eine Erklärung schuldete, dann seinem eigenen Sohn. »Es heißt, wenn das einzige Werkzeug eines Menschen ein Hammer ist, wird er alle Probleme der Welt als Nagel behandeln. «
    »Wieso antwortest du in Rätseln, Vater?«
    »Hass war das einzige Werkzeug, das mir geblieben ist, nachdem die Drachen mir alles genommen hatten«, sagte Bitterholz. »An einem einzigen Tag habe ich meinen Gott verloren, meine Familie, mein Zuhause, meine Hoffnung. Hass hat mich im Winter gewärmt. Hass hat mir meine Kehle in Zeiten der
Trockenheit befeuchtet und mich in Hungerzeiten genährt. Ich wäre schon vor langer Zeit gestorben, wenn ich nicht meinen Traum von einer Welt ohne Drachen gehabt hätte. Vielleicht wird all das Böse, das ich getan habe, letztlich zu Gutem führen, wenn die Menschheit wieder über diese Welt herrscht.«
    »Die Göttin wird niemals erlauben, dass die Menschheit über die Erde herrscht«, sagte Adam. »Sie sagt, dass die Rasse der Menschen unwürdig ist. Wenn ich deine Worte höre und mir deine Taten ansehe, kann ich nicht umhin, mich zu fragen, ob sie nicht recht hat.«
    Hinter Adam begann die Luft zu zerreißen. Lichtprismen öffneten sich und bildeten ein schwarzes Tor. Eine Frau trat hindurch. Sie ähnelte der Göttinnenstatue, nur dass sie die Größe eines Menschen hatte. Sie war groß, aber da war nichts unnatürlich Wildes an ihr, abgesehen von der Farbe ihrer Haare.
    »Entschuldigt, dass ich euer herzergreifendes Gespräch stören muss«, sagte die Frau. Bitterholz erkannte die Stimme der Göttin sofort.
    Adam warf sich auf den Boden.
    »Oh, steh auf und hör auf, vor mir auf dem Boden zu kriechen«, sagte die Göttin. Sie klang leicht erregt. »Es wird allmählich langweilig. Ich vermisse die Zeit, als Kerle in deinem Alter ihre Augen nicht von meinen Brüsten abwenden konnten. Du hast keinerlei Ahnung, wie ich oberhalb meiner Fußnägel aussehe.«
    »Ich bin nicht würdig, dich anzublicken«, sagte Adam.
    »Würdig oder nicht, ich brauche dich auf deinen Beinen. Oder auf deinem Hintern, um genau zu sein. Sitz auf.«
    Adam erhob sich; er wandte den Blick immer noch von ihr ab, als er in seinen Sattel stieg.
    »Es geht um Folgendes. Ich habe mit der ersten Matriarchin zusammengearbeitet, um die Genkarten zu erstellen, die ihrer
Rasse helfen sollten, sich aus der engen genetischen Schlinge zu ziehen, in der sie gefangen gewesen war. Aber während wir uns hier

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