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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Herzschläge bis zum Angriff blieben, drückte die Frau auf dem Drachen einen
großen Blasebalg. Sofort schoss eine weiße Flamme aus dem Helm des Drachen und verwandelte augenblicklich die Nacht in den Tag. Zorasta schrie, als die Flammen sie einhüllten. Arifiel drehte nach links ab und wich dem Feuerstrahl aus. Zorasta stürzte brennend nach unten auf den See zu und hinterließ eine schwarze Rauchfahne, die nach verbrannten Federn stank.
    Bevor die Schar reagieren konnte, stießen auch die anderen Sonnendrachen Flammen aus, bis der Himmel kreuz und quer mit einem tödlich heißen, weißen Netz überzogen war. Arifiel musste ihre ganze Kraft zusammennehmen, um höher zu steigen und sich über die Kampfzone zu erheben. Unter sich hörte sie ihre Schwestern schreien. Als sie so hoch gestiegen war, dass sie das Gefühl hatte, außer Gefahr zu sein, reckte sie den Hals und sah nach unten. Die Sonnendrachen flogen mit ihren Reitern weiter auf das Nest zu. Niemand war verletzt. Acht brennende Walküren blieben hinter ihnen zurück, zuckten und fielen in Spiralen auf das Wasser zu. Nur Arifiel war dem ersten Angriff entkommen.
    Wut packte sie. Kein Sonnendrache konnte jemals einen Himmelsdrachen in einem ehrlichen Kampf in der Luft besiegen. Wenn sie jetzt gesiegt hatten, dann mit Hilfe von Tricks. Mit einem Kampfschrei, der alle Reiter dazu brachte, nach oben zu sehen, legte Arifiel die Flügel an und stürzte zu dem letzten Drachen hinunter. Sie wusste jetzt, womit sie es zu tun hatte. Sie hatte keine Angst. Der Himmel war das Königreich der Walküren. Diese Eindringlinge würden letztlich den Preis für ihren Übergriff bezahlen.
     
    Es gehörte zu den Ironien des Nests, wie Spatz begriff, dass das eigene Zuhause ihr den größten Vorteil raubte, den sie besaß – zu fliegen. Es ging einfach nicht in dem Gewirr aus Zimmern und Treppen, die zum Herzen der Insel führten; zwar
waren ein paar Gänge lang und breit genug dazu, aber keiner war hoch genug, um den Menschen ausweichen zu können. Sie schienen jetzt überall zu sein, als sie sich umdrehte.
    Glücklicherweise liefen die Menschen entweder einzeln oder zu zweit herum. Und sie hatten nicht die Aufgabe, die Drachen zu überwältigen – das hatte der lähmende Rauch erledigt. Stattdessen bewegten sie sich methodisch von einem Raum zum anderen und schnitten den bewusstlosen Drachen die Kehlen durch.
    Spatz hatte jedes Zeitgefühl verloren, seit sie den Alarm ausgelöst hatte. Fünf Minuten? Zehn? Sie hatte sechs Menschen getötet, die drei im Turm nicht mitgezählt. Die Mädchen, gegen die sie gekämpft hatte, wirkten immer sehr verblüfft darüber, dass sie so frei herumlief. Das Überraschungsmoment schützte sie zweifellos besser, als jede Rüstung es vermocht hätte.
    Auf dem Weg zum Schaltraum begab sich Spatz noch tiefer ins Nestinnere. Zu ihrer Erleichterung war sie in den letzten Gängen niemandem mehr begegnet. Allerdings verwandelte sich diese Erleichterung in Furcht, als die Stille einen Gedanken erzeugte. Hatten die Menschen bereits alle Drachen getötet?
    Sie bog um die letzte Ecke und sah, wie eine Gruppe von sieben Menschen ihr den Weg versperrte. Die Mädchen blickten auf; ihre Augen weiteten sich, als Spatz auf sie zustürmte. Sie bohrte den Speer in die Erste und zog ihn wieder heraus, sprang über deren zusammensackenden Körper und biss kraftvoll in die Kehle des Mädchens hinter ihr. Dann, während auch dieses Mädchen stürzte, zog sie sich zurück, schlug einmal mit den Flügeln und stieg hoch, um mit den Hinterklauen arbeiten zu können. Sie riss einem dritten Mädchen die Eingeweide heraus. Der Wirbelwind an Gewalt hatte nur wenige Sekunden gedauert, aber jetzt hatte sie das Moment der Überraschung verloren. Die übrigen vier rannten mit Langmessern auf sie
zu; die schwarzen Klingen waren nass vom Gift. Spatz schlitterte den Gang ein Stück zurück und schlug mit dem Schwanz, um die Nächste umzustürzen. Aber dieses Mädchen war zu geschickt – sie sprang über den peitschenden Schwanz hinweg und stach mit dem Messer zu. Spatz duckte sich, aber das Mädchen hatte bereits getroffen und hinterließ einen schmalen Riss in Spatz’ Schulter. Spatz biss ihre Angreiferin ins Gesicht und spürte, wie ihre Zähne deren Kieferknochen zermalmten.
    Spatz spuckte das Mädchen wieder aus und tänzelte zurück. Sie machte sich zum nächsten Angriff bereit. Das Mädchen stolperte blind und stieß unter Schmerzen gegen die Frau hinter sich. Ihr Messer

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