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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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kein Helm mehr«, sagte Jandra.
    Vendevorex’ Schemen nickte. »Das ist auch nicht nötig. Du hast vielleicht bemerkt, dass sich seine Form an deinen Schädel
angepasst hat, als du ihn aufgesetzt hast. Du kannst ihn umformen, und seine Funktionen bleiben dennoch unbeeinträchtigt. Die Atlanter nennen solche Vorrichtungen Allumfassende Gehirnwirksame Interaktive Nanomaschinen – oder einfach Flaschengeist. «
    Jandra warf einen Blick zurück zum Regenbogen. Wie viel Zeit hatte sie, ehe Jazz zurückkam und nach ihr suchte? Und was stellte Jazz in ihrer Abwesenheit mit Hex und Bitterholz an?
    »Ven«, sagte sie. »Ich habe viele Fragen, aber lass mich mit der wichtigsten beginnen. Weißt du, wie man diesen, äh, Flaschengeist verschließt?«
    »Natürlich«, sagte er. »Meine Schädelkappe und dein Stirnreif waren ständig verschlossen, um zu verhindern, dass andere, die die atlantische Technologie benutzen, sie entdecken könnten. Ich habe den Einheiten befohlen, im Falle meines Todes aufzuschließen, damit du meine Schädelklappe aufsetzen und, sofern du es willst, den Stirnreif an einen Schüler weitergeben kannst.«
    Jandra verzog bei diesen Worten das Gesicht. Sie hatte den Palast in aller Eile verlassen; ihr Stirnreif lag auf ihrer Kommode. Jeder konnte ihn sich nehmen. Konnte auch jeder ihn benutzen?
    »Schön«, sagte sie. »Also, wie verschließe ich ihn wieder?«
    »Ganz einfach«, sagte er. »Hier ist die siebenundzwanzigstellige Primzahl, mit der du ihn so verschlüsseln kannst, dass er nur auf deine eigenen Gedanken hört.«
    Jandra lauschte der Nummer sorgfältig. Sie wiederholte sie innerlich und konnte beinahe hören, wie sich etwas in ihrem Hinterkopf mit einem Klicken verschloss. Sie wiederholte sie noch einmal und brachte den Flaschengeist in den Zustand zurück, in dem er gewesen war, als Jazz sie das letzte Mal gesehen hatte. Sie wusste nicht, was auf der anderen Seite dieses Portals
lag. Sie war noch nicht bereit, die Göttin mit ihrer kleinen Überraschung zu konfrontieren, ohne zu wissen, was mit Hex und Bitterholz los war.
    »Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit zum Reden«, sagte sie und drehte sich zum Regenbogen um. »Aber wenn ich jetzt nicht zurückkehre, wird sie mich wahrscheinlich suchen.«
    »Wir haben alle Zeit der Welt«, sagte Vendevorex zuversichtlich, als sie auf die Leere zusprang.
     
    Bitterholz kämpfte gegen den Kokon aus dichtem Kudzu an. Er befand sich zwanzig Fuß über dem Boden und baumelte von den Zweigen einer sich hoch auftürmenden Pappel. Seine Anstrengungen schickten einen Regen von Blättern nach unten, aber sie halfen nicht dabei, den Griff der Reben zu lockern.
    Hex war, ganz in der Nähe, nur mühsam als Beule in einem dichten, grünen Teppich erkennbar. Die klammernden Reben hatten seine Kiefer fest eingewickelt. Der Sonnendrache hatte eine ganze Zeitlang keinen Ton von sich gegeben, aber Bitterholz erkannte am Rhythmus seines Atems, dass er wach war.
    Der künstliche Himmel war mittlerweile voller Sterne. Mücken krochen über Bitterholz’ ledriges Gesicht, und der umgebende Wald vibrierte von einem Chor aus Fröschen und Grillen. Angesichts dieser Kakophonie überhörte Bitterholz die Schritte des großen Tieres beinahe. Beinahe. Schließlich erkannten seine hoch empfindlichen Ohren, dass Trisky sich näherte, lange bevor sie in Sicht geriet. Adam ritt auf ihr.
    Adam blickte kummervoll drein. Offenbar ging ihm etwas im Kopf herum, als er sein Reittier unter die Stelle führte, an der Bitterholz sich befand. Er sah auf und sagte leise: »Ich schäme mich für dich, Vater.«
    Bitterholz sagte nichts.
    »Du hast den Tempel entweiht. Du hast ohne Grund die Göttin
und ihren Engel angegriffen. Ich bin Hauptmann der Langwyrm-Reiter. Ich habe mein Leben dem Dienst der Göttin verschrieben. Wieso entehrst du mich so?«
    Bitterholz blies eine Mücke weg, die auf seinen Lippen hin und her ging. »Ich habe die letzten zwanzig Jahre in dem Glauben verbracht, dass du tot bist. Vielleicht wäre es besser gewesen, du wärst es. Es würde mir weniger Schmerz bereiten, als zu wissen, dass du diesem Übel dein Leben verschrieben hast.«
    »Vater«, sagte Adam und bemühte sich, seine Beherrschung zu bewahren. »Jeden anderen Menschen würde ich für diese Blasphemie töten. Die Göttin ist kein Übel. Sie hat dich und den Drachen verschont.«
    »Und was ist mit den Leuten von Großschleck? Was ist mit Zeeky und Jandra?«
    »Du kannst die Taten einer Göttin nicht nach Gut

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