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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Sonnendrachen ausstechen könnt. Ihr seid so selbstgefällig«, sagte Blasphet. »Es ist an der Zeit, dass wir diese Anmaßung einer Prüfung unterziehen.«
     
    Arifiel flog um den Glockenturm herum und wandte sich an Spatz.
    »Wieso macht dir der Rauch nichts?«, schrie sie.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Spatz, während sie ihren Hals zwischen den Eisenstangen hindurchschob, die sich gesenkt hatten, um das Fenster zu verschließen. »Er hat alle in meiner Unterkunft ausgeschaltet, aber mir brennen nur die Augen. Ich habe mich bis hierher durchgekämpft, weil ich dir Bescheid sagen wollte, damit du Alarm läuten kannst! Menschen greifen das Nest an!«
    »Das wissen wir!«, sagte Arifiel. »Aber indem du die Glocke geläutet hast, hast du die Ausgänge verschlossen. Jetzt sind alle im Innern gefangen!«
    »Oh, nein«, schrie Spatz. »Das wollte ich nicht … ich wollte nur …«
    »Du hast nur getan, was man dir beigebracht hat«, sagte Arifiel.
»Ich habe selbst versucht, Alarm zu schlagen – du hast die Festung nur deshalb an meiner Stelle verschlossen, weil ich versagt habe. Lauf jetzt zum Getrieberaum. Du musst das System wieder umstellen!«
    Spatz’ Kiefer spannte sich entschlossen an. »Du kannst auf mich zählen«, sagte sie. Dann weiteten sich ihre Augen, als sie über den See sah.
    »Sonnendrachen!«, rief sie und deutete mit ihrer Vorderklaue in die entsprechende Richtung. »Sind sie gekommen, um zu helfen?«
    Arifiel starrte zum See, über den die dunklen Schemen von einem Dutzend Sonnendrachen geflogen kamen. Vielleicht waren sie wirklich da, um zu helfen. Ein Sonnendrache konnte mit Leichtigkeit die Eisentore aufreißen, die die Festung verriegelten. Aber im Mondlicht erkannten ihre scharfen Augen rasch ein seltsames Detail. Da war etwas auf dem Rücken der Drachen. Reiter. Menschliche Reiter.
    »Lauf«, rief Arifiel Spatz zu. »Öffne die Tore wieder.«
    Spatz salutierte knapp und schoss die Treppe hinunter. Arifiel flog zu Zorasta zurück, die noch immer eine halbe Meile entfernt vom Nest wartete. Sie flog in einem engen Kreis, umgeben von fünf oder sechs verbliebenen Mitgliedern ihrer Schar.
    »Sonnendrachen!«, rief Arifiel.
    »Wir sehen sie«, erwiderte Zorasta. »Und auch ihre Reiter. Ich schätze, das ist ebenfalls Blasphets Werk. Allerdings bestenfalls ein schwacher Versuch.«
    »Ein schwacher?«
    »Wenn wir auf dem Boden kämpfen würden, wären die Sonnendrachen eine Macht, die wir fürchten müssten. Aber wir kämpfen am Himmel! Wir sind Walküren! Die Luft ist unser Königreich. Wir sind rascher, wendiger. Ihre Größe und Macht wird bedeutungslos sein. Wir werden ihre Schwingen zerreißen
und sie in einen unrühmlichen Tod schicken. Wir brauchen nicht auf die anderen zu warten. Grüne Schar, Angriff!«
    Zorastas kühnen Worten stand die Geschwindigkeit und Anmut in nichts nach, mit der sie sich jetzt rasch an die Spitze der Schar setzte. Sie trug keine Rüstung, aber von irgendeinem Soldaten hatte sie einen Speer erhalten. Die Schar nahm V-Formation ein. Neun Walküren führten diesen Angriff, aber nur fünf von ihnen besaßen Speere. Eine düstere Vorahnung befiel Arifiel, obwohl sie wusste, dass Zorasta recht hatte. Angesichts ihrer überlegenen Geschwindigkeit und ihrer Wendigkeit hatten die Himmelsdrachen wenig zu befürchten.
    Zorasta schoss direkt auf den ersten Sonnendrachen zu, auf eine Weise, dass es aussah, als würde es zu einer direkten Kollision kommen. Diese Taktik war bekannt; die Schar würde im letzten Moment aufsteigen und einen Zusammenprall verhindern, um dann ihre Speere durch die größeren Flügel der Sonnendrachen zu ziehen. Dieses Manöver war ihnen eingetrichtert worden, seit sie alt genug waren, um einen Speer zu heben.
    Ohne Speer, wusste Arifiel, würde sie die Hinterklauen durch die Flügel ziehen müssen. Das war nicht ganz so wirkungsvoll, aber immer noch tödlich für den Gegner. Während sich die Entfernung zwischen ihr und den Sonnendrachen verringerte, bemerkte sie, dass die großen Kreaturen alle Eisenhelme trugen. Auf jedem dieser Helme war ein Mundstück an einer langen, beweglichen Röhre angebracht, die sie mit einem der menschlichen Reiter auf ihren Schultern verband. Es sah aus, als würden die Röhren aus Rinderdarm bestehen. Hinter jedem Reiter befand sich eine Reihe aufgeblähter Säcke, die aussahen wie miteinander verbundene Kuhmägen.
    Als Zorasta noch etwa einhundert Fuß vom ersten Sonnendrachen entfernt war und nur noch wenige

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