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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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vielen Schätzen, die er aus den Unterkünften der Langwyrm-Reiter mitgenommen
hatte. Er hatte eine zweite Tasche über der anderen Schulter – Jandras Beutel. Er hatte ihren Umhang hineingestopft. Es war vermutlich sinnlos, sich an solchen Dingen festzuhalten, aber es fühlte sich falsch an, sie zurückzulassen. »Wenn du ein Visier benutzen könntest, könnten wir die ganze Nacht durchfliegen.«
    »Irgendwann wirst auch du Schlaf benötigen, so wie ich. Du kannst nicht ewig nur auf Adrenalin fahren.«
    Shay streckte sich. Er hatte noch immer überall Schmerzen von dem anstrengenden Graben. »Vermutlich hast du Recht. Ein paar Stunden Schlaf würde uns beiden guttun. Beim ersten Tageslicht werden wir uns trennen. Du gehst zur Freien Stadt und holst den Flaschengeist zurück. Und ich gehe nach Drachenschmiede und suche Bitterholz.«
    Hex trank noch einen Schluck Wasser aus dem Bach, während er darüber nachdachte; er schleckte es auf wie eine große Katze. Seine Zunge sah schrecklich aus. Ganz in der Mitte befand sich eine runde, rohe Wunde, die durch und durch purpurrot war.
    »Dein Plan klingt vernünftig«, sagte der Sonnendrache. Wasser strömte ihm aus dem rechten Mundwinkel. »Ich hoffe nur, dass die Göttin ihn nicht zuerst findet.«
     
    Burke ächzte, als er sich auf dem Sackleinensack ausstreckte, den er auf dem Boden des Hühnerstalls – einer üblen Kombination aus Abfall, Federn und Stroh – ausgelegt hatte. Sie waren zum Gehöft von Nat Gutsalz gereist, das sich ganz in der Nähe von Burkes Schenke befand, aber das Haus und die Scheune waren bis auf die Grundmauern abgebrannt. Lediglich der Hühnerstall stand noch, wenngleich er an einer Ecke geschwärzt war und die Tür ein Dutzend Schritt entfernt auf dem Boden lag. Die Hühner waren weg, zweifellos Kriegsbeute geworden.

    Draußen war es dunkel. Der Wind fuhr pfeifend durch die Ritzen und Lücken der dünnen Mauern. Ein Knistern im Stroh verriet Burke, dass er sein Lager mit Mäusen teilte, aber er war zu müde und zu zerschlagen, um sich über seine Bettgenossen Gedanken zu machen. Neunzig Meilen über unebenes Gelände mit nur einem Bein zurückzulegen hatte seine Welt in den letzten Tagen doch sehr eingeschränkt. Es war schwer, an etwas anderes zu denken als an die blutigen, eitergefüllten Blasen in seiner Achselhöhle, die von der Krücke stammten.
    Burke rührte sich leicht, als ein Schatten über ihn fiel. Dem Geruch nach musste es Dorny sein.
    »Vance ist auf der Jagd nach irgendwelchem Futter für uns«, sagte Dorny. »Ich habe mich umgesehen, aber ich habe keine Leichen gefunden. Gutsalz muss geflohen sein, bevor die Drachen hier aufgekreuzt sind.«
    Burke nickte schwach; er war sogar zum Sprechen zu erschöpft.
    In nicht allzu weiter Entfernung erklang ein kurzes, musikalisches Zing, als ein Himmelsmauerbogen abgefeuert wurde, dann folgte ein »Juhuhu!«.
    Dorny verschwand durch die Türöffnung und blinzelte um die Ecke des Hühnerstalls. »Ich will verdammt sein, wenn der Junge uns nicht gerade einen Braten geschossen hat!«
    Burkes Magen knurrte bei dem Gedanken an Essen. »Lass mich noch eine Minute meine Augen ausruhen, dann helfe ich euch beim Kochen.«
    Dorny antwortete etwas darauf, aber die Worte kamen wie aus weiter Ferne. Der Schlaf gähnte vor ihm wie eine offene Grube. Er fiel in ihre Tiefen.
    Als er wieder erwachte, hörte er Stimmen vor der Tür. Es war noch immer dunkel draußen; er konnte ein Lagerfeuer
und brutzelndes Fleisch riechen, und noch etwas anderes, etwas, das er zunächst nicht zuordnen konnte.
    Es roch muffig, leicht säuerlich, beinahe wie … wie ein Drache? Er setzte sich auf und riss die Augen auf, um die Dunkelheit zu durchdringen. Er biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut vor Schmerz aufzuschreien, als er versuchte, den linken Arm zu bewegen. Die Blasen hatten sich verschorft, während er geschlafen hatte, und jetzt fühlte es sich so an, als wären seine Oberarme am Brustkorb festgeklebt. Seine Augen füllten sich mit Tränen, als er den Arm loszupfte.
    Burke fror. Als sie aus Drachenschmiede geflohen waren, hatten sie nur das gehabt, was sie am Leibe getragen hatten, und ein paar spärliche Vorräte, die sie aus der Hütte gestohlen hatten. Seine Zehen waren voller winziger, kleiner Eismesser. Sein Phantombein teilte diese Empfindungen. Er griff nach unten und rieb sich die Zehen des verbleibenden Fußes durch den Stiefel hindurch. Obwohl er wusste, dass es verrückt war, fasste er auch an die

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