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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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zuvor gestanden hatte. Er nahm die Reste eines sehr großen Buches auf.
    »The Oxford English Dictionary«, sagte Dorny. Lose Seiten flatterten aus der uralten Bindung. »Shay wird einen Anfall kriegen, wenn er sieht, was ich damit getan habe.«
    Burke legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. »Er wird es verstehen«, sagte Burke. »Er hat diese Bücher hierhergebracht, weil er der Meinung war, dass Wissen dem Kampf der Menschen um die Freiheit den entscheidenden Nachdruck verleihen könnte. Du hast das Konzept einfach nur auf eine höhere Ebene gehoben.«
     
    Die Wochen vergingen verhältnismäßig ruhig. Da die Blockade aufgelöst war, dauerte es nicht lange, bis wieder Vorräte in
die Festung trudelten – zusammen mit Neuigkeiten. Der Drachenpalast blieb leer, seit Chapelion ihn verlassen hatte und zusammen mit den restlichen Mitgliedern der Luftwache zum Kolleg der Türme zurückgekehrt war. Albekizans Königreich ging aus den Fugen, als die Flickendecke aus Lehnstümern, die er über Jahrzehnte hinweg zusammengebastelt hatte, sich auflöste.
    Zu den Neuigkeiten gehörte eine Nachricht, die sich wie ein roter Faden durch alle Ereignisse zog: die Geschichte über einen goldenen Drachen, der von Burg zu Burg flog und sich selbst als Anti-König bezeichnete. Er verlangte keine Steuern und keine Soldaten, und er verkündete nur ein einziges Gesetz: dass jeder Drache, der es wagte, sich zum König jenseits der Grenze seiner eigenen kleinen Welt zu ernennen, sich den goldenen Drachen zum tödlichen Feind machen würde.
    Es war ein warmer Frühlingstag, als die Gewehre auf der Mauer losbrüllten. Burke erhob sich auf sein neues, mit einer Feder versehenes Bein und trat zum Fenster. Ein goldenes Tier in der Gestalt und Größe eines Sonnendrachen schwebte zur Mitte der Stadt und landete bei dem wiederhergestellten Brunnen. Funken flogen auf, als Gewehrkugeln von der goldenen Haut der Kreatur abprallten.
    Die Fensterscheibe neben Burke barst in tausend Stücke, als eine verirrte Kugel die Scheibe traf. Er ging zum geöffneten Fenster. »Feuer einstellen!«, rief er.
    Der Befehl machte sofort die Runde. »Feuer einstellen! Burke sagt, Feuer einstellen!« Kurz darauf schwiegen sämtliche Waffen.
    Burke ging zum Aufzug und fuhr hinunter in die Gießerei. Das Rumpeln der Arbeit ging dort wie gewohnt weiter. Die Maschinen in der Gießerei waren so laut, dass die Arbeiter von dem Aufruhr in der Straße gar nichts mitbekommen hatten.

    Burke trat in das helle Sonnenlicht. Als seine Augen sich angepasst hatten, sah er, dass die Blumen in den Kästen bei den Fenstern des Gebäudes auf der anderen Seite der Straße zu blühen begonnen hatten. Seit noch mehr Frauen eingetroffen waren, wirkte Drachenschmiede mehr wie eine Stadt denn eine Festung.
    Er ging zu dem Drachen, der ihn mit smaragdgrünen Augen anstarrte, die von Gold umgeben waren.
    »Burke«, sagte der Drache. »Ihr seht gut aus.«
    Burke vermutete, dass das stimmte. Mit ein bisschen Glück war er vom Gelbmund verschont geblieben, und in den Wochen, seit er das Kommando über die Festung übernommen hatte, hatte er gut geschlafen. Der Sieg hatte sich positiv auf seine körperliche Verfassung ausgewirkt.
    Er beschattete die Augen mit den Händen, als er den strahlenden Drachen musterte. »Ihr seht ebenfalls ziemlich stattlich aus«, sagte Burke.
    »Ihr erkennt mich?«, fragte der Drache.
    »Hex«, sagte Burke. »Bitterholz hat mir von Eurem neuen Aussehen berichtet.«
    »Bitterholz war hier?«
    »Fast zwei Wochen lang. Er ist mit Zeeky und Jeremiah auf einen verlassenen Hof etwa fünf Meilen flussabwärts gezogen. Wenn Shay und Jandra ihre Schule eröffnet haben, möchte er, dass die Kinder lesen und schreiben lernen.«
    »Es fällt mir schwer, mir Bitterholz hinter einem Pflug vorzustellen«, sagte Hex.
    »Er wird nicht lange hinter einem stehen«, sagte Burke. »Er hat mir aufgetragen, ein Geschirr für Flitzer zu entwerfen. Bei der Geschwindigkeit, mit der sich dieses Wesen bewegt, schätze ich, dass er seine Felder in ein paar Stunden bearbeitet haben wird.«

    Hex nickte langsam; er schien die Vorstellung zu genießen.
    »Ihr seid nicht hier, um über alte Zeiten zu sprechen«, sagte Burke.
    »Stimmt«, sagte Hex.
    »Ihr seid von Atlantis als eine Art Superdrache zurückgekommen. Ihr seid stark genug, um eine Burg mit Euren bloßen Krallen niederzureißen, habe ich gehört.«
    »Das Schicksal war gnädig mit mir.«
    »Und jetzt seid Ihr hier, um Euer Gesetz

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