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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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lächeln, als sie die Hände ausstreckte und ihm den Bogen wegnahm.
    Anza schlang sich den Bogen über die Schulter, die von dem vorherigen Angriff der Katapulte noch immer heftig schmerzte. Hätte der Schlag sie auf dem Boden erwischt und nicht in der Luft, hätte sie sich die Knochen wahrscheinlich richtig gebrochen und nicht nur geprellt.
    Sie schoss wieder zum Kampfgeschehen über ihr hoch. Ferkelchen wurde im Augenblick von Vulpinus nicht beachtet, und so befanden sich die Vorräte an Pfeilen nicht in Gefahr. Sie konnte ihre ganze Aufmerksamkeit auf Vulpinus richten.

    Unglücklicherweise beschloss Jeremiah, selbst seine ganze Aufmerksamkeit auf Vulpinus zu richten. Er griff den Sklavenjäger an, indem er mit seiner Fackel zuschlug. Anzas kampfgeübter Blick sah voraus, was als Nächstes kommen würde.
    Vulpinus ließ die Silberflügel aus seinen Klauen gleiten und trat zu, stieß Jeremiah die Fackel aus den Händen. Der Sklavenjäger packte Jeremiahs Kehle mit der linken Hinterklaue.
    Mit der rechten griff er nach Jeremiahs Flügeln, gleich am oberen Rand bei den Schultern, und riss sie von seinem Rücken. Dann ließ er die Flügel fallen und im Wind nach unten taumeln.
    Und dann ließ er Jeremiah los.
     
    Vulpinus lächelte, als der riesige Mann das Netz mit den Fässern losließ und abtauchte, um den Jungen zu retten. Er war jetzt mit dem Schwein allein am Himmel – eine absurde Gestalt, die seiner Aufmerksamkeit kaum würdig war – und dem Mädchen, das er bereits in Burkes Schenke erlebt hatte.
    Sie stieg auf ihren Silberflügeln höher nach oben. Kriegsbeile aus Stahl glitten in ihre Hände. Wie er sah, war ihr linker Arm verletzt. Sie bewegte sich anmutiger in der Luft als ihre Kameraden, aber Vulpinus verfügte über sieben Jahrzehnte mehr Erfahrung, was das Kämpfen in der Luft betraf.
    Sie schleuderte die Kriegsbeile auf ihn. Das aus der linken Hand verfehlte sein Ziel deutlich. Das andere fing er mit der Hinterklaue auf.
    »Noch einen Versuch?«, höhnte er, als er in einem Bogen um sie herum glitt. Sie besaß einen leichten Vorteil: Sie konnte in der Luft stehen. Er musste sich bewegen, um in der Höhe zu bleiben.
    Seiner Erfahrung nach trugen die Menschen ihre Gedanken
auf den Gesichtern. Er kannte ihre nächsten Handlungen häufig, noch bevor sie selbst es taten. Diese Frau war anders. Während sie zusah, wie er sich bewegte, wurde ihr Gesicht leer und verlor jeden Ausdruck.
    Plötzlich schoss sie in einer schier unmöglichen Geschwindigkeit auf ihn zu. Ihre rechte Hand bewegte sich zu ihrer Schulter, und als sie sich wieder löste, hielt sie ein rasiermesserscharfes Schwert darin.
    Er verdrehte seinen Oberkörper, so dass die Klinge nur in das dünne Fleisch unter den Flügeln gleich oberhalb der Rippen drang; immerhin gab es dort keine Hauptnerven oder Arterien. Er schwenkte sein Maul herum und schloss es um ihre Flügel. Das Metall brachte seine Zunge zum Kribbeln. Mit der Hinterklaue packte er ihren Knöchel und zerrte daran.
    Er brauchte nicht mehr als eine Zehntelsekunde, um ihr die Flügel wegzureißen.
    Die Frau stürzte, stürzte mit einem Blick vollkommener Gleichgültigkeit im Gesicht.
    Sie streckte die Hand aus und griff mit der Rechten nach der Peitschenschlaufe an seinem Gürtel. Das zusätzliche Gewicht zog ihn nach unten. Er schlug mit den Flügeln, um das Gleichgewicht zu halten. Ein Messer tauchte in ihrer linken Hand auf, und mit einer weiten Bewegung stieß sie es mitten in sein Brustbein.
    Vulpinus wusste, wäre dies ihre gute Hand gewesen, er wäre jetzt tot. So aber verfing sich die Klinge im Knochen. Schmerz schoss durch seinen ganzen Körper, aber der Hieb war nicht tödlich.
    »Netter Versuch«, sagte er und reckte ihr den Hals entgegen. »Ich vermute, auf dem Boden hättest du gewonnen.« Er schloss sein Maul um ihre Wangen, grub seine Zähne um ihren Schädel. Sie ließ sowohl die Klinge als auch die Peitsche los
und streckte die Hand nach seinem Maul aus, doch ihre Hände sollten ihr Ziel nie erreichen.
    Er öffnete seinen Kiefer und ließ sie von der Schwerkraft wegtragen. Als sie in den freien Fall stürzte, sah er schließlich Angst in ihren Augen aufblitzen.
    Es war ein höchst befriedigender Anblick.
    »So viel zu Engeln«, sagte er. »Wo ist das verfluchte Schwein?«
    Ein Grunzen erklang hinter ihm.
    Er reckte den Hals und sah das schwarz-weiße Tier hinter sich gleiten. Seine Schnauze war nur wenige Zoll von seiner Schwanzspitze entfernt.
    »Du wirst ein gutes

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