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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine B. Procher
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Idee, ihre Jacke aus Michaels Auto zu holen. Als sie den Kofferraum öffnete, quollen ihr fast die Augen aus dem Kopf. Sie konnte erst gar nicht glauben, was sie da sah. Michael hatte sämtliche Sachen, die sie bei ihm deponiert hatte, mitgebracht. Selbst ihre Kosmetika hatte er alle zusammengesucht.
    Was ist hier los? Da stimmt doch was nicht? Wenn er Schluss machen will, warum schläft er dann noch mit mir? Und warum hat er heute Nacht nichts gesagt?
    Sie schleppte die Taschen in die Wohnung und stellte sie demonstrativ mitten im Wohnzimmer ab . Sie war gespannt, was Michael dazu sagen würde. Als er endlich im Wohnzimmer erschien, sah er sofort, dass Inka wusste, dass er ihre Sachen mitgebracht hatte.
    „Was ist los?“, zischte Inka. Sie ahnte, dass seine Erklärung ihr nicht gefallen würde.
    „Setz dich! Ich muss dir etwas sagen.“
    „Da bin ic h aber gespannt. Und bitte keine Lügen mehr.“
    „Nein, nein. Ich muss dir etwas beichten. Vor einigen Wochen habe ich noch eine andere Frau kennen gelernt und mich Hals über Kopf in sie verliebt. Mit uns war das auch ganz toll, aber irgendetwas fehlte. Weißt du, der letzte Kick eben.“
    Michael hatte die Sätze so schnell gesprochen, dass Inka keine Gelegenheit hatte, eine Zwischenfrage zu stellen. Sie konnte gar nicht glauben, was sie da hörte. Dann musste Michael ihr ja unheimlich viel vorgespielt haben, denn er selbst hatte doch so mit allem gedrängelt. Er wollte sie dauernd sehen und konnte gar nicht genug von ihr bekommen. Sie sollte ihre Sachen mitbringen und bei ihm deponieren. Natürlich hatte sie sich sofort in ihn verliebt, aber trotzdem hatte sie ihren Verstand nicht gänzlich ausgeschaltet. Dazu hatte sie schon viel zu viel erlebt, als sich nur von ihren Gefühlen leiten zu lassen. So manches Mal hatte sie sich über Michaels Eifer bei der Zukunftsplanung gewundert, wobei die Sticheleien ihrer Mutter einen großen Teil dazu beitrugen. Irgendetwas war faul an dieser Ausrede.
    „Wann und wie hast du die andere Frau denn kennen gelernt?“
    „Auch durch eine Annonce.“
    „Dann lief das von Anfang an gleichzeitig?“
    „Nein, die Dame habe ich erst vor drei Wochen kontaktiert, als es bei uns nicht mehr so richtig klappte.“
    „Wieso? Vor drei Wochen war doch noch alles in Ordnung. Im Gegenteil, da haben wir uns sogar besonders gut verstanden.“
    „Dann war das eben später.“
    „Das verstehe ich nicht, wir haben immer bestens miteinander harmoniert . Erst als ich den Vertrag unterschrieben habe, hast du dich plötzlich nicht mehr gemeldet.“
    Inka fiel es wie Schuppen von den Augen. Michael hatte sie nur aus ge nutz t . Deshalb auch immer die geschickten Fragen nach ihrem Vermögen und dergleichen. Aber da war er bei ihr an der falschen Adresse. In dieser Hinsicht hatte sie schon zuviel erlebt und fuhr immer rechtzeitig ihre Antennen aus.
    „Sag nichts mehr. Ich möchte, dass du jetzt umgehend meine Wohnung verlässt. Ich will dich nie mehr wieder sehen.“
    Den letzten Satz sprach Inka mit einer solchen Schärfe und Kälte aus, dass Michael vermutlich klar wurde, hier war nichts mehr zu holen, er hatte verloren.

8
     
    Inka war enttäuscht und frustriert. Trotzdem warf die Geschichte mit Michael sie nicht aus der Bahn. Dazu war die Episode viel zu kurz gewesen, und irgendwie war es ja trotzdem eine schöne Zeit. Im Gegenteil, wenn Inka daran zurückdachte, waren es drei wunderbare Wochen voller Glück und Zuversicht gewesen. Ihr war nichts passiert, und sie hatte auch keinen Verlust erlitten.
    „Ich bin eben um eine Erfahrung reicher geworden, und irgendwie ist Michael  ja ein super Typ, der es versteht, mit Frauen umzugehen“, dachte Inka und lächelte, während sie an die schönen Momente mit ihm dachte.
     
    Aber schon bald bekam die Sache doch noch einen schalen Nachgeschmack. Es war gerade vierzehn Tage her, dass Inka Michael den Laufpass gegeben hatte, als der Postbote ein Päckchen bei ihr abgab. Als Absender war handgeschrieben die Adresse einer Frau angegeben. Sie überlegte. Weder Name noch Adresse sagten ihr etwas. Neugierig wickelte sie das Päckchen aus. Zum Vorschein kam der Montblanc , welchen sie Michael zum Geburtstag geschenkt hatte. Ein ebenfalls hand schriftlich verfasster Brief, der nicht von Michael geschrieben war, lag dabei. Scheinbar war er von Michaels neuer Freundin verfasst.
    „Hallo,
    anbei Ihr Schreiber zurück. Michael benötigt ihn jetzt nicht mehr und möchte dadurch auch nicht an sie erinnert

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