Die Herzenscrasher (German Edition)
werden. Jetzt bin ich die Glückliche an seiner Seite.
Es grüßt Sie Karin S.“
Im ersten Moment war Inka wütend und enttäuscht zugleich. Aber nach einem kurzen Moment dachte sie: Na, ob du dich tatsächlich als die Glückliche bezeichnen solltest, ist fraglich.
Aber natürlich nagte es mächtig in ihr, und die ganze Episode kam erneut in ihr hoch.
Als sie ihrem Freund Horst, der bei der Kriminalpolizei beschäftigt war, von Michael berichtete, schüttelte der nur mit dem Kopf . „Du immer mit deinen H erzens crashern. Ich habe dir ja schon oft gesagt, dass du viel zu leichtgläubig bist. Irgendwann fällst du mal auf einen Heiratsschwindler rein.“
„Kann schon sein. Aber was soll ich machen, die sind eben alle immer so nett“, erwiderte Inka lachend.
„Sei froh, dass du mich hast , und ich dir so manches Mal rechtzeitig aus der Patsche geholfen habe. Du wärst schon bei einigen böse auf die Schnauze gefallen, wenn ich nicht aufgepasst hätte.“
„ Ja, ja, du hast ja Recht. Ich sollte nicht immer so leichtsinnig und gutgläubig sein. Ich werde mich bessern.“
Inka hatte Horst vor einigen Jahren kennen gelernt, als sie gemeinsam Zeugen eines Autounfalls wurden. Ein Angetrunkener hatte Inkas Auto gerammt, kurz bevor sie einsteigen wollte, und beging dann Fahrerflucht. Inka stand völlig unter Schock. Wäre das G anze nur eine halbe Minute später passiert, hätte der Wagen auch Inka erfasst. Horst, der priva t unterwegs war, stand ebenfalls zufällig in der Nähe und schrieb die Autonummer des Unfallverursachers auf. Der große, stattlich gebaute Vierzigjährige erfasste die Situation sofort und erkannte , dass Inka völlig neben sich stand. Er informierte seine Kollegen und ließ eine Fahndung einleiten. Inka, die zu keiner vernünftigen Handlung mehr fähig war, war froh, dass Horst die Organisation übernahm. Er brachte Inka nach Hause, telefonierte herum, besorgte einen Abschleppdienst und kümmerte sich in den nächsten Tagen um sämtliche Formalitäten. Es kam, wie es kommen musste, die beiden begannen eine Affäre, die allerdings nach kurzer Zeit wieder beendet wurde. Horst war verheiratet und Inka fand eine platonische Freundschaft mit ihm viel interessanter. Alles war dadurch unkomplizierter, weil sie sich nun alles erzählten, ohne dass Eifersucht und Missgunst ins Spiel kam. Dass er verheiratet war, spielte dabei zwar auch eine, wenn auch nur untergeordnete, Rolle. Mit Horst war es nie langweilig. Wenn er Nachtschicht hatte, besuchte er Inka mit seinen Kollegen, und die Männer ließen sich von ihr bewirten. Dadurch war die junge Frau unmittelbar am Geschehen dabei, denn natürlich wurde über die jeweiligen Einsätze lebhaft diskutiert. Die abenteuerlustige Inka war voll in ihrem Element. Da keine Eifersucht oder Derartiges ins Spiel kam, konnte sich Horst voll auf ihre Verschwiegenheit verlassen. Für Inka hatte die Freundschaft mit Horst noch den Vorteil, dass er ihre neuen Bekanntschaften genau unter die Lupe nahm und ihr dadurch so manchen Kummer ersparte, denn Inka hatte ein Händchen dafür, ins Fettnäpfchen zu tre ten . Wer ihr so alles im Leben über den Weg lief, und welche Erfahrungen sie mit denjenigen machte, würde so manchen Roman füllen. Aber zum größten Teil sah sie alles locker und hatte immer noch rechtzeitig die Kurve gekriegt, bevor ihr offensichtlicher Schaden zugefügt wurde. Dass alles so gut verlief , war zum großen Teil auch Horst und seinen Informationen zu verdanken.
„Warum hast du mich diesmal nicht gefragt?“, hielt Horst der Freundin vor.
„Du warst doch verreist. Was sollte ich machen? Außerdem lief ja alles so gut an. Ich hatte überhaupt keinen Grund, Verdacht zu schöpfen. Es ist ja auch gar nichts passiert.“
„Zum Glück. Ich werde den Herrn aber noch überprüfen.“
„Ja, das wäre vielleicht ganz gut. Dann weiß ich wenigstens Bescheid.“
„Ob das bei dir was nützt? E gal, er hat ja jetzt eine Neue. Dann ist er sowieso keine Gefahr mehr für dich.“
„Was hat das damit zu tun?“
„W enn ich an deine Eskapaden denke, die du im Namen der Liebe schon veranstaltet hast, bin ich froh, dass der aus dem Rennen ist. Nach deiner Erzählung habe ich kein gutes Gefühl bei dem.“
Inka lachte. „Meinst du wirklich, dass man mich so leicht über den Tisch ziehen kann?“
„Meiner Meinung nach hast du bisher ein unheimliches Glück gehabt. Ich hoffe sehr für dich, dass dein Schutzengel immer in deiner Nähe
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