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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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als ursprünglich geplant.« Er stand auf. »Wir fahren jetzt alle zusammen zu deinem Auftraggeber! Dann werden wir ja sehen.«
     
     
    Büro der Firma JFK
Moskau, Maly Afanasjewski Pereulok
Samstag, 30. September, 16:34 Uhr
     
    »Denis Romanowitsch Frolow, dreiunddreißig Jahre alt, Russe, Rotes Diplom der Lomonossow-Universität, Spitzname Edik.« Leka blätterte um. »Dringend verdächtig der Geldwäsche sowie des Waffen- und Drogenhandels. Stand viermal vor Gericht und wurde jedes Mal aus Mangel an Beweisen freigesprochen.«
    »Ein gewieftes Kerlchen«, konstatierte Muba.
    »Herr Frolow gilt als rechte Hand des bekannten Mafiosos Chamberlain. Er hat Einreiseverbot in die USA, Großbritannien, sämtliche Commonwealth-Staaten und Japan.« Leka schloss das Dossier und sah seinen Partner fragend an. »Daraus werde ich nicht schlau. Wozu hat der Humo-Bandit uns bloßgestellt? Wie hat er überhaupt von der Verborgenen Stadt erfahren?«
    »Jedenfalls glaube ich nicht, dass er ein Magier ist«, erwiderte Muba. »Vermutlich wird dieser Edik selbst nur benutzt. Aber er kennt den wahren Auftraggeber. Er muss ihn kennen!«
    »Und er wird uns bestimmt verraten, um wen es sich handelt«, sagte Leka grinsend und warf einen Blick auf die protzige Fassade des Bürogebäudes der Firma JFK , in der sich das Hauptquartier des Gangsters befand. »Sollen wir ihm einen kleinen Besuch abstatten?«
    »Selbstverständlich. Deshalb sind wir ja hier.« Muba griff mit der linken unteren Hand in seine Hosentasche und aktivierte das Trugbild-Artefakt.
    Die Chwanen verzichteten darauf, sich ein passendes Aussehen auszudenken, sondern machten sich einfach unsichtbar für Passanten und Überwachungskameras.
    »Und wenn dieser Edik doch ein Magier ist?«, zauderte Leka, nachdem er die Beifahrertür zugeworfen hatte.
    »Ist doch egal.« Muba breitete die oberen beiden Arme aus. »Für uns macht das keinen Unterschied. Wir schneiden ihm irgendetwas Überflüssiges ab, dann wird er uns schon erzählen, was wir wissen wollen.«
    »Und was ist bei den Humos überflüssig?«
    »Die Ohren«, antwortete Muba nach kurzem Nachdenken. »Bei denen hört keiner dem anderen zu.«
    »Dann schneiden wir ihm also die Ohren ab?«
    »Nicht sofort.«
    Muba packte seinen Partner plötzlich am Arm und zog ihn in eine Seitenstraße.
    »Was ist los?«
    »Polizei!« Muba spähte vorsichtig um die Ecke und schüttelte verblüfft den Kopf. »Es ist der Major Kornilow. Der will sicher auch zu Edik.«
    »Na und?«, wunderte sich Leka. »Er sieht uns doch nicht.«
    »Da täuschst du dich«, entgegnete Muba. »Er hat ein Magoskop auf der Nase.«
     
    »Du verdirbst dir die Augen«, grummelte Edik mit einem abschätzigen Blick auf Andrejs Sonnenbrille.
    »Keine Sorge.«
    Der Major setzte sich unaufgefordert auf den Stuhl vor dem Schreibtisch und sah sich im Büro des Banditen um. Erst dann nahm er die Sonnebrille ab und verstaute sie zerstreut in der Tasche seines Sakkos. Schustow hatte sich neben der Eingangstür platziert und behielt sein Magoskop auf der Nase.
    Eine Weile sah Edik die Polizisten erstaunt an, dann grinste er amüsiert: »Obercooler Auftritt, meine Herren, habt ihr das irgendwo im Kino gesehen? Und, Kornilow, kannst du mir verraten, warum sich Schustow als dein Leibwächter getarnt hat?«
    »Für jemanden, der der Anstiftung von Plünderungen verdächtigt wird, bist du erstaunlich guter Laune.«
    »Plünderungen?« Edik machte große Augen. »Das ist nicht dein Ernst, Kornilow?!«
    »Mein voller Ernst.«
    »Ich habe ja Verständnis dafür, dass du versuchst, mir Drogenhandel und Erpressung anzuhängen, aber wieso Plünderungen?« Der Mafioso machte einen Scheibenwischer. »Ich bin Geschäftsmann und kein Marodeur. Ich habe keine Raubzüge nötig. Wenn mich ein Laden interessiert, kaufe ich ihn mir.«
    »Die Plünderungen sind noch gar nichts, Edik.« Andrej sah den Banditen provozierend an. »Es ist nur eine Frage der Zeit, wann ich dir eine Beteiligung an dem Massenmord in der Schaukel nachweise. Und dann würde ich nicht darauf wetten, dass du den Tag der Gerichtsverhandlung noch erlebst. Bist du jetzt immer noch so guter Laune?«
     
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Leka ratlos. »Wer diese Polizisten wohl geschickt hat?«
    »Woher soll ich das wissen?« Muba steckte die unteren beiden Hände in die Hosentaschen, verschränkte das obere Armpaar vor der Brust und ging grübelnd auf dem Bürgersteig auf und ab.
    »Kornilow ermittelt doch wegen des

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