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Die Hexen von Eastwick

Titel: Die Hexen von Eastwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Updike
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Jane. «Er war so lieb. Wenn man italienische
Gnome mag.»
«Er liebte mich», sagte Alexandra hilflos, weil sie wußte, für wie
dumm die andere Frau sie hielt. «Aber ich konnte nicht zulassen, daß
er Gina meinetwegen verließ.»
«Nun», sagte Jane, «das ist eine ziemlich beschönigende Art, sich
herauszureden.»
«Mag sein, Jane Pain. Wie auch immer. Erzähl mir deine
Neuigkeit.»
«Nicht nur meine Neuigkeit, die der ganzen Stadt. Er ist weg. Er ist
getürmt, Schätzchen. Il est disparu.» Das s tat weh, aber es schien
jenen anderen Körper zu peinigen, in den Alexandra nur
zurückkehren konnte, wenn sie schlief.
Aus der zornigen, persönlichen Art, die in Janes Stimme
mitschwang, konnte Alexandra nur schließen: «Bob Osgood?» «Dar ryl , Liebling. Bitte wach auf. Unser lieber Darryl. Unser
Führer. Unser Erlöser vom Eastwick ennui. Und er hat Chris Gabriel
mitgenommen.»
«Chris?»
    «Du hast recht gehabt ganz zu Anfang. Er war einer von denen.»
«Aber er –»
«Einige von ihnen können. Aber es ist nicht real für sie. Sie
entwickeln nicht die Il usionen dabei wie normale Männer.» Har, har, diable, diable, saute ici, saute lá. Da war sie also, erinnerte
sich Alexandra, vor einem Jahr aus der Ferne um dieses Herrenhaus
herumgegeistert und dann, als sie durchs Wasser waten mußte, hatte
sie sich auch noch über ihre zu fett und weiß aussehenden Schenkel
Sorgen gemacht. «Tja», sagte sie jetzt. «Waren wir nicht albern?»
«Ich würde es eher naiv nennen. Wie konnten wir es nicht sein, wo
wir in einem lächerlichen Provinznest wie diesem leben? Warum sind
wir hier, hast du dich das jemals gefragt? Weil unsere Ehemänner uns
hierher verpflanzt haben und wir wie die doofen Gänseblümchen
einfach bleiben.»
«Also du glaubst, es war der kleine Chris –»
«Die ganze Zeit. Offensichtlich. Er heiratete Jenny nur, um seinen
Einfluß auf ihn zu sichern. Ich könnte sie beide umbringen, ehrlich
gesagt.»
«O Jane, du darfst so etwas nicht einmal sagen.»
«Und ihr Geld natürlich. Er brauchte das jämmerliche Kleingeld,
das sie für das Haus kassierte, um seine Gläubiger in Schach zu
halten. Und jetzt sind da noch die ganzen Krankenhausrechnungen.
Bob sagte, es sei ein schreckliches Durcheinander, die Bank würde
von al en Seiten genervt, weil sie die Hypothek auf das Lenox-
Grundstück am Hals hätte. Er hat zugegeben, daß die Differenz
gerade reichen könnte, wenn sie den richtigen Bauunternehmer
fänden, das Anwesen wäre ideal für Eigentumswohnungen, fal s sie
die Baugenehmigung kriegen. Bob glaubt, daß Herbie Prinz vielleicht
zu überreden wäre; er macht immer diese teuren Winterurlaube.»
    «Aber hat er nicht sein ganzes Laboratorium zurückgelassen? Die
Farbe, aus der Solarenergie –»
«Lexa, begreifst du nicht? Das gab es überhaupt nie. Wir haben ihn
uns eingebildet.»
«Aber die Klaviere. Und die Kunst.»
«Wir wissen ja gar nicht, wieviel davon bezahlt war. Offenbar gibt es einige Aktiva. Aber eine Menge von dieser Kunst hat sicher
unheimlich an Wert verloren; also, ich meine, ausgestopfte Pinguine,
mit Autolack beschmiert –»
«Er liebte die Kunst», sagte Alexandra, noch immer zu ihm haltend.
«Er hat das nicht vorgetäuscht, da bin ich sicher. Er war ein Künstler,
und er wol te uns al en eine künstlerische Erfahrung vermitteln. Und
das hat er getan. Denk an deine Musik. Wie oft du mit ihm
zusammen Brahms gespielt hast, bis dein gräßlicher Dobermann dein
Cel o auffraß und du anfingst, genau wie ein öliger Banktyp zu
sprechen.»
«Jetzt sagst du wirklich Dummheiten», sagte Jane scharf und legte
auf. Das war auch gut so, denn die Wörter blieben Alexandra
al mählich im Halse stecken, in der Heiserkeit aufsteigender Tränen.
Sukie rief noch in derselben Stunde an, ein letzter Hauch alter
Solidarität. Aber sie schien nicht mehr sagen zu können als «O mein
Gott, dieser kleine Bengel Chris. Ich habe ihn nie auch nur zwei
zusammenhängende Worte sprechen hören.»
«Ich glaube, er wollte uns lieben», sagte Alexandra, die nur über
Darryl Van Horne sprechen konnte. «Aber es war einfach nicht drin
bei ihm.»
«Glaubst du, daß er Jenny lieben wollte?»
«Es könnte sein, weil sie Chris so ähnlich sah.»
«Er war ein vorbildlicher Ehemann.»
    «Das könnte eine Art Ironie gewesen sein.»
«Ich habe mir überlegt, Lexa, er muß gewußt haben, was wir Jenny
angetan haben, ist es möglich –»
«Weiter. Sag es.»
«Daß wir damit

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