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Die Hexen von Eastwick

Titel: Die Hexen von Eastwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Updike
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ich du wäre, ich würde streiken. O. K. Genug
gescherzt.
Der durchschnittliche intestinale Spulwurm von der Größe eines
Bleistifts legt seine Eier in die Exkremente des Wirts; das ist ziemlich
einfach. Dann, fragt mich nicht wie – es gibt eine Menge
unhygienischer Zustände in der Welt außerhalb von Eastwick –
kommen die Eier in euren Mund, und ihr schluckt sie, ob euch das
nun paßt oder nicht. Sie schlüpfen in eurem Zwölffingerdarm aus, die
kleinen Larven bohren sich durch die Darmwände, gelangen in ein
Blutgefäß und wandern in eure Lungen. Aber ihr glaubt doch nicht,
daß sie sich da zur Ruhe setzen und ihre Rente verzehren, oder? Nein,
meine teuren Freunde, diese kleine Perle von Spulwurm kaut sich
seinen Weg aus den gemütlichen Kapil aren der Lungen heraus und
gelangt in einen Luftsack und klettert, was man die Atemwege nennt,
hoch zur Kehle, wo ihr dann kommt und ihn wieder
herunterschluckt! Hättet ihr euch für so dumm gehalten? Sobald er
seine zweite Reise abwärts gemacht hat, nistet er sich ein und wird
euer durchschnittlicher, gutverdienender Spulwurm.
Oder nehmt – Augenblick, meine Notizen sind durcheinander –
nehmt diese hübsche kleine Nummer, die sich Lungenwurm nennt.
Seine Eier kommen in die Welt hinaus, wenn die Leute ihr Sputum
aushusten.» Van Horne hustete zur Il ustration. «Nachdem sie im
offenen Wasser ausgeschlüpft sind, das es in diesen armseligen, dritte-
Weltartigen Orten gibt, ziehen sie in bestimmte Schnecken um, die
sie gerne mögen, jetzt in der Form von Larven, die Lungenwürmer,
könnt ihr mir folgen? Wenn sie es satt haben, in Schnecken zu leben,
schwimmen sie heraus und bohren sich in das zarte Gewebe von
Krebsen und Krabben. Und wenn die Japaner oder wer auch immer
    die Krebse oder Krabben essen, roh oder halbgar, so wie sie es mögen,
sind sie drin, diese verflixten Würmer, kauen sich hinein in Därme
und Zwerchfel und gelangen in die gute alte Lunge und fangen ihre
Sputum-Routine wieder von vorn an. Bei einem anderen von diesen
wäßrigen kleinen G’schaftelhubern, Diphyllobothrium latum, wenn ich
es richtig lese, werden die kleinen schwimmenden Embryos erst von
Wasserflöhen gefressen, dann fressen Fische die Wasserflöhe und
größere Fische fressen diese Fische, und zum Schluß beißt sich die
Katze in den Schwanz, und die ganze Zeit haben diese klitzekleinen
Monster, anstatt verdaut zu werden, sich ihren Weg nach draußen
durch die verschiedenen Magenwände gefressen, und gedeihen. O
Mann, es gibt zentnerweise diese Geschichten, aber ich möchte
niemanden langweilen oder mein Anliegen übertreiben, wißt ihr?
Aber wartet, das müßt ihr noch hören: Ich zitiere Echinococcus granulosus ist einer der wenigen Bandwürmer, die am Menschen
schmarotzen, bei denen der erwachsene Wurm die Gedärme des
Hundes bewohnt, während der Mensch einer von vielen
Zwischenwirten für das Larvenstadium ist. Außerdem ist der
ausgewachsene Wurm winzig und mißt nur drei bis sechs Millimeter.
Im Gegensatz dazu kann die Larve, bekannt als hydatische Zyste, so
groß wie ein Fußbal werden. Menschen werden infiziert› – hört euch
das an – ‹durch den Kontakt mit den Exkrementen infizierter
Hunde›.
So, hier habt ihr nun, außer einer Menge Exkremente und Sputum,
den Menschen, angeblich erschaffen nach dem Ebenbilde Gottes,
doch so weit es den kleinen Echinococcus betrifft, nur ein Rastplatz auf
dem Weg zu den Gedärmen eines Hundes. Nun müßt ihr nicht
glauben, daß Parasiten einander nicht mögen: sie mögen sich. Hier
gibt es ein hübsches Schätzchen, genannt Trichosomoides cras icauda, von dem wir lesen, Zitat: ‹Das Weibchen dieser Spezies lebt als Parasit
in der Blase der Ratte, und das degenerierte Männchen lebt im Uterus
    des Weibchens.› So degeneriert, daß sogar die Enzyklopädie es für
degeneriert hält. Und, he, wie ist es hiermit? – ‹Was sexuelle Phorese
genannt werden könnte, beobachtet man bei dem Blutwurm Schistosoma haematobium, bei dem das kleinere Weibchen in einer
Bauchfalte an der Körperwand getragen wird, dem gynäkophorischen
Kanal des Männchens›. In dem Buch gab es eine Zeichnung, die ich
euch guten Leuten gern vorgeführt hätte, der Mund oben an der
Spitze von etwas Fingerähnlichem, dieser große Schmarotzer im
Bauch, und das ganze Ding sieht aus wie eine Banane, deren
Reißverschluß gerade aufplatzt. Glaubt mir: es ist wider wärtig.»
Und denen, die jetzt unruhig

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