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Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wäre die Waffe plötzlich zu schwer geworden, um sie noch zu halten, und als müsste sie sich mit einem Male darauf stützen, wie Sarn auf seinen Stab. »Also gut«, murmelte sie.
    Arri konnte sehen, wie sich die beiden Krieger vorsichtig entspannten, und auch Sarn selbst wirkte zwar kein bisschen weniger wütend, aber nun doch eindeutig erstaunt - und eine winzige Spur erleichtert. Augenscheinlich traute er seinen Kriegern doch nicht so viel zu, wie er vorgab.
    »Du hast mein Wort«, sagte er. »Und Sarns Wort zählt.«
    »Gut«, sagte Lea erleichtert. »Meines nämlich nicht.« Und damit machte sie einen weiteren schnellen Schritt zur Seite, und ihr Schwert vollzog die Bewegung blitzschnell und in einem weit ausholenden Bogen nach und bohrte sich fast bis ans Heft in den Leib des Mannes, gegen den Arri vorhin gekämpft hatte.
    Noch während er in die Knie sank und die Hände vor dem Leib zusammenschlug, um seine Eingeweide daran zu hindern, ihm auf die Füße zu fallen, wirbelte sie herum, schwang ihre Klinge in Richtung des zweiten Kriegers und verwandelte die Bewegung in einen weiten, unglaublich hohen Sprung, an dessen Ende ihre Füße mit solcher Wucht vor der Brust des dritten Mannes landeten, dass der Krieger mit haltlos rudernden Armen nach hinten stolperte und schwer ins Gras fiel. Auch Lea stürzte, kam mit einer katzenhaften Bewegung wieder auf die Füße und warf sich unverzüglich auf den letzten noch stehenden Krieger. Der Mann - es war der, den sie vorhin schon am Arm verletzt hatte - war hastig zurückgesprungen, um ihrem Schwertstoß zu entgehen. Jetzt riss er ungeschickt seine eigene Waffe in die Höhe, und es war wohl nur reines Glück, dass er Leas blitzartigen Schwertstoß damit noch einmal parierte.
    Der Hieb war so kraftvoll geführt, dass sich die Bronzeklinge des Kriegers verbog und sein Arm herumgerissen wurde. Er stolperte, fiel ungeschickt auf ein Knie herab und stürzte mit einem keuchenden Schmerzensschrei gänzlich ins Gras, als er den Fehler beging, sich ausgerechnet mit dem verletzten Arm abstützen zu wollen. Lea versetzte ihm einen Tritt, der ihm nicht nur die Waffe aus der Hand prellte, sondern ihn auch haltlos herumrollen ließ, war mit einer einzigen, schnellen Bewegung endgültig über ihm und packte ihr Schwert mit beiden Händen, um es ihm in die Brust zu stoßen.
    »Halt!« Sarns Stimme war scharf und befehlend wie der Schrei eines angreifenden Raubvogels, und irgendetwas war darin, das selbst durch die Raserei zu dringen schien, die Arris Mutter ergriffen haben musste, denn sie führte die begonnene Bewegung nicht zu Ende, sondern blieb mit erhobenem Schwert und gespreizten Beinen über dem gestürzten Krieger stehen, sah über die Schulter zu Sarn zurück.
    . und erstarrte.
    Vielleicht war es auch gar nicht Sarns Befehl gewesen, der sie innehalten ließ, sondern der Umstand, dass Rahn den Arm nun um Arris Hals geschlungen hatte, um ihren Kopf so weit nach hinten zu biegen, dass sie kaum noch atmen konnte. In seiner anderen Hand lag plötzlich etwas Scharfes und Hartes. Arri konnte nicht erkennen, was es war, denn er drückte es mit solcher Kraft gegen ihre Kehle, dass sie spürte, wie ihre Haut aufriss und warmes Blut an ihrem Hals herunterlief.
    »Leg das Schwert weg, oder deine Tochter stirbt«, sagte Sarn kalt. »Sofort!«
    Lea machte keinerlei Anstalten, ihre Waffe loszulassen oder auch nur von dem Krieger zurückzuweichen, der noch immer wie erstarrt zwischen ihren gespreizten Beinen lag und vor Angst kaum zu atmen wagte. Ihr Blick tastete mit einer Kälte über Arris Gesicht und dann ganz offensichtlich über das Rahns, die Arri einen eisigen Schauer über den Rücken laufen ließ. Sie hatte Todesangst. Rahn zwang ihren Kopf mit solcher Gewalt in den Nacken, dass sie kaum noch atmen konnte, und die Klinge an ihrer Kehle schmerzte fürchterlich, und doch jagte ihr das, was sie in den Augen ihrer Mutter las, die allergrößte Angst ein. Da war Angst um sie, natürlich, aber viel mehr überwog Leas Zorn - und ganz unübersehbar die kühle Berechnung, mit der sie ihre Aussicht abschätzte, mit einem raschen Schritt bei ihnen zu sein und Rahn zu töten, bevor er seine Waffe einsetzen konnte; vielleicht auch die ganz nüchterne Überlegung, dass Sarn es wohl nicht wagen würde, sie töten zu lassen, musste er doch wissen, dass sein eigenes Leben damit ebenfalls verwirkt wäre.
    »Das wagst du nicht«, sagte sie kalt. »Keiner von euch würde es überleben.«
    »Mein Leben

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