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Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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aber anscheinend wollte er nicht, dass wir hungrig sterben.«
    Allein der Gedanke an Essen ließ Arianrhod das Wasser im Munde zusammenlaufen, aber sie schüttelte trotzdem den Kopf und deutete auf ihre Mutter. »Ich komme gleich«, sagte sie. »Ihr könnt ja schon einmal das Feuer anfachen und das saftigste Bratenstück heraussuchen, das ihr habt. Ich bin hungrig wie ein Wolf nach dem Winter.«
    Ehe Kron widersprechen konnte, fuhr sie herum und eilte zu ihrer Mutter und den beiden anderen Männern. Der fremde Krieger sprach noch immer, heftig mit beiden Händen gestikulierend und mit gedämpfter Stimme mit Dragosz, warf ihr aber trotzdem einen zwar kurzen, aber sehr aufmerksamen und irgendwie abschätzenden Blick zu, als sie näher kam. Auch ihre Mutter wandte den Kopf, und es schien Arianrhod, als wolle sie ihr mit Blicken irgendetwas signalisieren, aber wenn, dann verstand sie es nicht.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte sie, als sie bei den dreien angekommen war. Ihre Mutter deutete nur ein Schulterzucken an, und Dragosz wechselte noch ein paar Worte in einer fremden Sprache mit dem Krieger, die Arianrhod nicht verstand. Dann nickte der Mann und verschwand mit schnellen Schritten im Unterholz, und Dragosz wandte sich erst jetzt zu ihr um und räusperte sich unbehaglich. »Ich bin nicht sicher. Vielleicht ein wenig beunruhigt.«
    »Worüber?«, wollte Arianrhod wissen.
    »Die Männer glauben, dass jemand in der Nähe ist«, sagte Dragosz. »Gut möglich, dass es Sarns Krieger sind.«
    Arianrhod sah sich mit einer übertriebenen Geste um. »Die Männer?«, vergewisserte sie sich. »Ich habe nur einen gesehen. Hast du nicht gesagt, es wären zwei?«
    »Der andere hält oben auf dem Hügel Wache«, antwortete Dragosz. »Barosch ist gerade unterwegs, um ihn zu holen.« Er legte den Kopf schräg. »Was soll dieses Verhör?«
    »Ich war nur.«, begann Arianrhod, und Dragosz unterbrach sie mit einer halb ungeduldigen, halb ärgerlichen Geste.
    »Du hast mit Rahn gesprochen«, sagte er. »Ich weiß ja nicht, was er dir erzählt hat, aber du glaubst besser nur das, was du siehst.« Und damit wandte er sich um und stapfte wütend davon.
    Arianrhod sah ihm verwirrt nach. »Was. was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?«
    »Nichts«, beruhigte sie Lea. »Es hat wohl irgendeinen dummen Streit zwischen Dragosz' Männern und Rahn gegeben, als wir weg waren.« Sie zuckte betont beiläufig mit den Schultern. »Mach dir keine Sorgen. Sie werden schon lernen, miteinander auszukommen.«
    Das hätte überzeugend klingen sollen, tat es aber nicht, weder in Arianrhods noch in Leas Ohren, wie sie ihr deutlich ansehen konnte. Arianrhod seufzte innerlich tief. Sie hatten die eine Gefahr noch nicht hinter sich, und schon zeichneten sich wieder neue Probleme ab. So hatte sie sich dieses Abenteuer wahrlich nicht vorgestellt.
    »Hast du nicht gesagt, Morgenwind wäre hier?«, wandte sie sich an ihre Mutter; vielleicht nur, um das Thema zu wechseln.
    »Ich habe gesagt, sie ist bei uns«, verbesserte sie Lea, »nicht, dass sie hier im Lager wäre.« Sie kam Arris Widerspruch über diese Spitzfindigkeiten mit einem entschiedenen Kopfschütteln zuvor. »Keine Sorge. Sie läuft öfter einmal davon, aber sie kommt immer wieder zurück.« Ein Schulterzucken. »Sie ist ein Mädchen, was erwartest du?«
    Diesmal funktionierte es nicht. Arri sah ihre Mutter nur traurig an und raffte sich schließlich sogar zu einem matten Lächeln auf, aber nicht, weil ihr scherzhafter Ton sie wirklich aufgeheitert hätte, sondern um ihr zu zeigen, dass sie die gute Absicht zu würdigen wusste. »Kron hat. hat etwas zu essen für uns«, sagte sie unbeholfen.
    »Dann geh und iss«, antwortete Lea. »Ich bin nicht hungrig, aber du musst es sein. Haben sie dir wenigstens genug zu essen gegeben, während du in Goseg warst?«
    »Meistens«, antwortete Arianrhod ausweichend.
    »Also nicht«, stellte Lea fest. »Dann iss dich erst einmal satt. Wer weiß, wann du das nächste Mal dazu kommst.«
    Arri war irritiert. Schickte ihre Mutter sie weg?
    Im nächsten Moment bereute sie ihren Gedanken. Selbst wenn es so war, ging sie das wirklich nichts an. Trotzdem antwortete sie: »Das gilt aber auch für dich.«
    »Ich bin nicht hungrig«, sagte Lea noch einmal. »Sarn war überaus großzügig, als er Rahn und die beiden anderen weggeschickt hat. Wahrscheinlich soll ihm niemand nachsagen, er habe kein gutes Herz.« Sie wedelte mit der Hand in Richtung des Wagens. »Geh

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