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Die historischen Romane

Die historischen Romane

Titel: Die historischen Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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zufolge ist die Welt die misslungene Schöpfung einer Mittler-Gottheit, des Demiurgen.
    GRAL : In den mittelalterlichen Epen von den Rittern der Tafelrunde ein mystischer Gegenstand, der Abendmahlskelch, der von Joseph von Arimathia nach Frankreich gebracht worden sein soll, oder auch ein magischer Stein, nach dem die Alchimisten suchten.
    KABBALA : Strömung der hebräischen Mystik, die sich im Mittelalter bildete. Stark beeinflusst vom Sefer Jezira (»Buch der Schöpfung«), nach dem die Welt aus einer Verbindung der zehn göttlichen Sefiroth mit den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets entstanden ist.
    ROSENKREUZER : Anhänger einer Geistesströmung, die sich auf anonyme Veröffentlichungen des 17. Jahrhunderts zurückführen lässt, in denen vom Lebenslauf des Ritters Christianus Rosencreutz berichtet wird, der die Bruderschaft der Rosenkreuzer gegründet haben soll. Die Bewegung erfasst die Intellektuellen ganz Europas bis hin zu Descartes und Leibniz.
    SEFIROTH : In der Kabbala Bezeichnung von zehn schöpferischen Weltpotenzen, in denen abgestuft sich das göttliche Ursein manifestiert. Der organische Zusammenhang wird häufig als »Baum« zeichnerisch dargestellt.
    TEMPLER : Ritterorden, der 1119 von Hugo de Payns zur Verteidigung der Grabeskirche in Jerusalem gegründet wurde. Hatte seinen Sitz an der Stelle, an der der Tempel Salomons gestanden haben soll. Wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts von Philipp dem Schönen bezichtigt, ketzerischen Geheimlehren anzuhängen und nach einem dramatischen Prozess zerschlagen.

 
    BILDNACHWEIS
     
    Sefìroth-Baum
    aus Cesare Evola, De divinis attributis, quae Sephirot
    1754 ab Hebraeis nuncupantur , Venedig 1589, p. 102
     
    Chiffrierscheibe
    aus Trithemius, Clavis Steganographiae ,
    1912 Frankfurt a. M.1606
     
    The Seal of Focalor
    1926 aus A. E. Waite, The Book of Black Magic , London 1898
     
    Monas Ieroglyphica
    aus J. V. Andreae, Die Chymische Hochzeit Christiani
    2243 Rosencreutz , Straßburg, Zetzner, 1616, p. 5
     
    Mappa Mundi der Bibliothek Turin (12. Jh.)
    aus Léon Gautier, La Chevalerie ,
    2289 Paris, Palmé, 1884, p. 153
     
    Mappa Mundi
    aus Macrobius, In Somnium Scipionis ,
    2289 Venedig, Gryphius, 1565, p. 144
     
    Planiglobium cosmographicum
    aus Robert Fludd, Utriusque Cosmi Historia , II, De Naturae
    2291 Simia , Frankfurt a. M., de Bry, 1624, p. 545
     
    Epilogismus Combinationis Linearis
    aus Athanasius Kircher, Ars Magna Sciendi ,
    2307 Amsterdam, Jansson, 1669, p. 170
     
    Chiffrierscheiben
    aus Trithemius, Clavis Steganographiae ,
    2383 Frankfurt a. M. 1606

 
    UMBERTO ECO
     
    Der Friedhof
    in Prag
     
    Roman
     
    Deutsch von
    Burkhart Kroeber
     
    Carl Hanser Verlag

 
    Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel
    Il Cimitero di Praga bei Bompiani in Mailand.
     
    Die Übersetzung wurde durch ein Stipendium
    des Deutschen Übersetzerfonds gefördert.
     
    ISBN 978-3-446-23829-9
    © RCS Libri S.p.A. Bompiani, Milano 2010
     
    Alle Rechte der deutschen Ausgabe:
    © Carl Hanser Verlag München 2011
    Satz: Satz für Satz. Barbara Reischmann, Leutkirch
     
    Datenkonvertierung eBook:
    Kreutzfeldt digital, Hamburg
     
    Unser gesamtes lieferbares Programm
    und viele andere Informationen finden Sie unter:
    www.hanser-literaturverlage.de

 
    Weil spektakuläre Szenen notwendig sind, ja den Hauptteil einer historischen Erzählung ausmachen, haben wir die Hinrichtung von hundert öffentlich gehängten Bürgern, diejenige von zwei lebendig verbrannten Klosterbrüdern sowie das Auftauchen eines Kometen eingefügt, lauter Ereignisse, die jedes soviel wie hundert Turniere zählen und den Vorteil haben, den Geist des Lesers weiter denn je von der Hauptsache abzulenken.
    Carlo Tenca, La ca’ dei cani (1840)

  1.
Der Passant, der an jenem grauen Morgen
    Der Passant, der an jenem grauen Morgen im März 1897 34 auf eigene Gefahr die Place Maubert überquert hätte – »la Maub«, wie sie im Ganovenmilieu genannt wurde (einst Zentrum des universitären Lebens im Mittelalter, Treffpunkt der Studenten, die an der Fakultät der Freien Künste am Vicus Stramineus , heute Rue du Fouarre, studierten, dann Pranger-, Folter- und Hinrichtungsstätte für Jünger des freien Denkens wie Étienne Dolet) –, wäre in eines der wenigen Viertel von Paris gelangt, das von den Planierungen des Barons Haussmann verschont geblieben war, ein Gewirr übelriechender Gassen, zerschnitten vom Lauf der Bièvre, die damals dort aus den Eingeweiden der Metropole

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