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Die historischen Romane

Die historischen Romane

Titel: Die historischen Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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Rosenberg, dem späteren Chefideologen der NSDAP, ins Deutsche übersetzt ( Der Jude, das Judentum und die Verjudung christlicher Völker, Hoheneichen- Verlag, München 1921).
     
    10    Alphonse Toussenel
     
     
     
    Französischer Frühsozialist (1803-1885), Schüler von Charles Fourier, Buchautor und Journalist, zeitweilig Chefredakteur der Zeitschrift La Paix, Verfasser zahlreicher Schriften gegen den Kapitalismus angelsächsischer Prägung, den er vom »jüdischen Finanzfeudalismus« der Rothschilds und ähnlichen beherrscht sah. Sein bekanntestes Buch war der erstmals 1845 erschienene, 1888 in 4. Auflage erweiterte Traktat Les juifs, rois de l’époque: histoire de la féodalité financière (»Die Juden, Könige der Epoche: Eine Geschichte des Finanzfeudalismus«), in dem er die Juden für alle Übel der Geschichte verantwortlich macht, vom Mord an Jesus bis zur ökonomischen Versklavung aller Völker, besonders der Arbeiter – wobei er gleich zu Beginn präzisiert: »Mit dem verachteten Namen ›Jude‹ bezeichne ich nicht nur das Volk, sondern jeden Schacherer, jeden unproduktiven Parasiten, der von der Substanz und der Arbeit seines Nächsten lebt. Jude, Wucherer, Geldwechsler sind für mich Synonyme.«
     
    11    Juliette Lamessine, später Juliette Adam
     
     
     
    Französische Schriftstellerin und Publizistin (1836–1936), Autorin mehrerer Romane, Erzählungen und gesellschaftspolitischer Publikationen, darunter die Schrift Idees antiproudhoniennes sur l'amour, la femme et le marriage (»Antiproudhonistische Ideen über die Liebe, die Frau und die Ehe«, 1858), in der sie für die Selbstbestimmung der Frau eintritt und u.a. ihre Freundin Georges Sand verteidigt. Seit 1868 in zweiter Ehe verheiratet mit dem Rechtsanwalt, Bankier und Abgeordneten der republikanischen Linken Edmond Adam, eröffnet sie einen Salon in Paris, der zu einem Zentrum der liberalen Opposition erst gegen Napoleon III. und dann gegen die Reaktion der Dritten Republik wird, wo sich Politiker wie Léon Gambetta, Adolphe Thiers, Georges Clemenceau usw. mit Literaten wie Gustave Flaubert, Victor Hugo, Guy de Maupassant, Iwan Turgenjew etc. treffen. 1879 gründet Juliette Adam die Zeitschrift Nouvelle Revue, die sie bis 1887 selbst leitet und noch lange darüber hinaus maßgeblich mitbestimmt. Von 1904 bis zu ihrem Tod als fast Hundertjährige lebte sie auf einem Landgut im Südwesten von Paris
     
    12    Jakob Brafmann
     
     
     
    Russischer Jude (1825–79), der aus Ärger über die Musterungskommission seiner jüdischen Gemeinde zur orthodoxen Kirche übertrat und sich der Polizei als Spitzel gegen die Juden andiente. Später wurde er Professor für Hebräisch am theologischen Seminar von Minsk. 1866 legt er den Behörden angebliche Dokumente über eine jüdische Geheimorganisation namens »Kahal« vor, 1869 folgt sein Buch vom Kahal, in dem er anhand von Verwaltungsakten der jüdischen Gemeinde in Minsk zu beweisen sucht, dass die Juden einen »Staat im Staate« bildeten, mit dem sie die Christen überall zu ruinieren und dann zu beherrschen trachteten. Das Buch wurde in Russland auf Staatskosten gedruckt und als Leitfaden für den Umgang mit der jüdischen Bevölkerung an die Beamten verteilt. Eine deutsche Ausgabe erschien 1928: Jacob Brafmann, Das Buch vom Kahal . Auf Grund einer neuen Verdeutschung des russischen Originals herausgegeben von Dr. Siegfried Passarge, o. ö. Professor für Geographie an der Universität Hamburg. 2 Bde., Hammer-Verlag, Leipzig.
     
    13    Hermann Goedsche
     
     
     
     
    Deutscher Romancier (1815–78), unter dem Synonym »Sir John Retcliffe« Verfasser umfangreicher »historisch-politischer Romane«, davor preußischer Postbeamter und Lockspitzel der preußischen Geheimpolizei, ab 1848 auch Redakteur der konservativen Neuen Preußischen Zeitung (»Kreuzzeitung«) in Berlin. 1868 veröffentlicht er einen vierbändigen Sensationsroman namens Biarritz , in dessen Band I unter der Kapitelüberschrift »Auf dem Judenkirchhof in Prag« eine geheime nächtliche Versammlung von dreizehn Rabbinern geschildert wird (je ein Vertreter der zwölf Stämme Israels plus ein dreizehnter für die »Verstoßenen und Wandernden«), die auf dem Prager Judenfriedhof den Stand der langjährigen Pläne zur Errichtung einer »jüdischen Weltherrschaft« besprechen. In den folgenden Jahren wird das Kapitel erst mehrmals in Russland, dann auch in Frankreich separat veröffentlicht, als handle es sich um einen

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