Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
Vom Netzwerk:
umkehre n, ich glaube, es macht keinen Sinn, weiterzusuchen. Hier ist absolut nichts. Wir werden nichts finden. Je weiter wir uns von Carla entfernen, desto geringer ist die Chance, sie je wiederzufinden. Die Landschaft sieht aus, als wäre sie das Land, in das die Pflanzen verschwinden, wenn sie abgestorben sind. Alles, was hier herumliegt, ist tot.«
    »Ist okay, ich bin ganz deiner Meinung. Lass uns umkehren und zu Carla zurückgehen .«
    »Okay.«
    Sie kehrten auf dem Absatz um und orientierten sich an den Pfeilen, die sie in den Boden gekratzt hatten, um ihren Rückweg leichter wiederzufinden. Eine Zivilisation, die sie in der zuvor gewählten Richtung erwartet hatten, wollte einfach nicht auftauchen.
    Normalerweise hätten sie längst im Dorf ankommen müssen, von dem aus sie mit den Fahrrädern losgefahren waren. Das Dorf war allerdings wie vom Erdboden verschluckt, oder es existierte nicht mehr. Vielleicht hatte es auch nie existiert?
    Dummerweise begann es jetzt auch noch zu regnen. Anfangs kam nur leichter Nieselregen herunter, dann steigerte sich der Regen immer mehr, bis ein ausgewachsener Grauschleier die Luft erfüllte. Da es aber keine Stelle gab, wo sie sich hätten unterste llen können, gingen sie einfach weiter und ignorierten den lästigen Regen. Er war zu ihrer Freude angenehm warm auf der Haut.
    Frustration machte sich bei ihnen breit, denn ewig erfolglos durch die Gegend zu laufen zerrte ziemlich an den Nerven.
    Schließlich gelangten sie nach mehr als einer Stunde zurück zu ihrer Freundin Carla, die noch immer traurig auf dem Boden saß und sehnsüchtig auf ihre Freunde wartete. Auch sie war mittlerweile ziemlich nass geworden.
    »Hey, Süße, hast du uns schon vermisst ?«, fragte John und küsste sie.
    »Hi Großer. Hier ist nichts Besonderes passiert. Unsere Väter versuchen gerade, professionelle Hilfe zu finden. Sie hatten zuvor mehrere Polizisten angefordert und wollen jetzt einen Schamanen im Dorf um Hilfe ersuchen. Sonst ist hier absolut nichts los. Kein Hund, keine Katze, keine streitenden Kinder.«
    »Shit. Der Regen war die einzige Überraschung, die wir u nterwegs erlebt haben. Er war leider die einzige Abwechslung, ansonsten gab es nur trockenes, totes Gras. Kein Baum, kein Haus, nichts. Noch nicht einmal Insekten oder sonstige Lebewesen haben wir unterwegs gesehen. In aller Regel fliegen die Biester einem doch haufenweise um die Nase. Was ist hier nur los? Blöde Welt!«
    »Habt Ihr unterwegs zufällig einen Hot-Dog-Stand oder etwas in dieser Art gefunden, wo es etwas Leckeres zu Futtern gibt? Ich habe schon ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, das verdorrte Gras aufzuessen. Mein Magen brüllt, dass der Boden bebt«, sagte Carla verzweifelt.
    »Oh, doch, da war ein Imbiss. Aber der Verkäufer sprach nur Papiamento, und als wir ihm Dollars in die Hand gedrückt hatten, hat er uns angespuckt!«, log John.
    »Spinner !«, sagte Carla.
    »Tut mir leid, wir haben absolut nichts gefunden, was sich e ssen lässt. Das einzige, was ich dir anbieten kann, ist ein plattgesessener Müsliriegel. Er ist in meinem Rucksack. Den kannst du gerne haben.«
    Carla bekam große Augen, als Franklyn ihr den Riegel schen kte.
    »Wow, danke! Das ist lieb von dir !«
    »Guten Appetit. Ich kann noch aushalten. Aber iss, bevor du umfällst. John hat bestimmt auch noch gen ügend Reserven. Er ist kräftig gebaut.«
    »Dein John würde dir am liebsten den Riegel aus dem Mund essen. Aber er ist stark und hat viel Mut«, sagte John zu Carla und lachte dabei. Er wollte keine Schwäche vor ihr zeigen, um sie nicht noch mehr zu demotivieren.
    Rund um Carla hatten sich mehrere kleine Pfützen gebildet, die in unangenehme Nähe gerückt waren.
    »Diese blöden Pfützen hier rings um dich herum erinnern mich an diese verfluchten Wasserwesen in der Höhle«, sagte John, um sich von seinem Hunger abzulenken.
    »Hoffentlich kommen nicht wieder blau leuchtende Wesen aus den Pfützen herausgeschwebt, die wie die Fliegen um uns herum sausen.«
    »John, hör bitte mit dem Unsinn auf. Ich kann diese blauen Biester nicht mehr sehen, geschweige denn will ich etwas von ihnen erzählt bekommen! Außerdem regnen sie doch nicht einfach so vom Himmel. Ich bin mir sicher, Sie sind längst im Boden versunken und kommen nie wieder heraus.«
    »Und wenn sie ihre Meinung ändern? Wenn sie sich zusa mmentun, ich meine, wenn die Pfützen noch tiefer werden und die blauen Wesen doch in der Lage sein sollten, aus dem Himmel zu regnen? Was

Weitere Kostenlose Bücher