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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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Badezimmer, damit du deinen kleinen, kugeligen Astralkörper von allen Seiten betrachten kannst? Das kannst du gerne haben.«
    Franklyn war sofort beleidigt, denn sein etwas zu dick geratener Körper war seine empfindlichste Schwachstelle.
    »Meinst du, dass du unser Haus auch wasserdicht bekommst? Falls mal wieder ein paar Wolken auf die Idee kommen sollten, uns zu überraschen, möchte ich nicht davonschwimmen.«
    »Hör mal, Franklyn, ich hätte viel weniger Schwierigkeiten beim Bau des Daches, wenn ich wüsste, dass du beim Schlafen nicht solche enormen Druckwellen erzeugst. Wenn du anfängst zu schnarchen, fliegt doch gleich das ganze Dach weg«, konterte sie.
    Die Dachkonstruktion hatte Carla bereits fertiggebaut. Ihr Bauwerk machte sogar einen relativ stabilen Eindruck.
    »Wow, das sieht klasse aus! Ich will hoffen, dass es auch stabil ist. Jetzt müssen wir nur noch das Gras und das Stroh festbinden. Ich glaube zwar nicht, dass unsere sechs Schuhbänder ausreichen, aber irgendetwas wird uns schon noch einfallen.« Franklyn war von ihrer Baukunst begeistert.
    »Ich habe eine gute Idee !«, prahlte John. »Wir stapeln hier oben auf dem Dach die Gräser auf. Alle in die gleiche Richtung ausgerichtet. Von unten nach oben wird jeweils eine komplette Reihe von links nach rechts gelegt. Über die erste Reihe legen wir einen Stock, den wir mit einem Schuhband befestigen. Darüber kommt die nächste Lage. Auch hier wird die Lage wieder mit einem Stock befestigt. Nach sechs Lagen sollten wir unser Dach komplett gedeckt haben. Es muss funktionieren, denn wir haben nur sechs Bänder.«
    » Das verstehe ich nicht, mach es mir bitte mal vor. Deckt man ein Dach von unten nach oben? Ich dachte immer, man macht das von oben nach unten, so wie das Wasser fließt, wenn es regnet«, ärgerte ihn Carla und stellte sich dumm.
    »Willst du mich jetzt ver äppeln? Ich glaube, ich muss dich ein wenig mit Stroh füttern. Anschließend weißt du bestimmt, wie man ein Dach deckt«, drohte er im Spaß und wedelte mit einem Büschel Stroh.
    »Wag dich nur, danach wirst du wissen, wie gefährlich Frauen werden können, wenn man sie mit Stroh bedroht«, gab sie zurück. »Spaß beiseite, lasst uns anfangen, die erste Lage anzubringen.«
     
    Es dauerte keine halbe Stunde, bis sie das Dach komplett gedeckt hatten. Es sah tatsächlich sehr vertrauenerweckend aus. Wenn es wirklich in der Nacht anfangen sollte, zu regnen, konnten die drei Freunde wenigstens trocken schlafen. Groß genug war das Dach jedenfalls.
    »Jetzt muss uns nur noch der rettende Einfall kommen, wie wir wieder zu unseren Eltern zurückfinden. Sind unsere Mütter eigentlich auch hier auf der Insel?«, fragte Carla.
    »Frag das Orakel auf der Erde, es wird dir sicher antworten, denn ich weiß es nicht .«
     
    John nahm Carla an die Hand und zog sie unter das Dach. Dort nebeneinander sitzend drückte er sie sanft auf den Boden und legte sich neben sie. Er nahm sie in den Arm, und sie erwiderte die Umarmung. Sie blieben eine ganze Weile innig umarmt liegen und hielten sich gegenseitig fest, um sich Trost zu spenden.
    Carla konnte ihre Tränen nicht mehr unterdrücken und begann zu weinen.
    »Meinst du, wir kommen hier je wieder raus, aus dieser verfluchten Welt?«
    »Ja, Süße, sei sicher . Wir werden einen Weg finden, um diese Hölle zu verlassen. Sei jetzt bitte nicht traurig. Wir brauchen deine Unterstützung und deine guten Ideen, um eine Lösung zu finden. Wir werden wieder in unsere eigene Welt zu gelangen. Mit deiner Hilfe werden wir es schaffen.«
    »Danke, John. Ich hab e dich unheimlich lieb«, sagte Carla und drückte ihn ganz fest. Anschließend gab sie ihm einen langen, innigen Kuss.

Im Dorf
     
    Auf Anraten der Polizisten gingen die Väter mit ihren Hilf skräften zurück zum Dorf. Dort wollten sie den alten Schamanen aufsuchen und ihn um Rat bitten. Er war die letzte Hoffnung, denn eine wirkliche Alternative zu ihm konnten sie nicht finden.
    Der zentrale Sammelpunkt für ihr Treffen war die Dorfkneipe. Hier roch es wie in jeder Kneipe: Zigarren- und Zigarettengestank, der schale Geruch nach abgestandenem Bier sowie ranziger Schweiß mischten sich zu einem Gebräu zusammen, das man auf Dauer nur ertragen konnte, wenn man sich selbst gen ügend Schnaps einverleibte.
    H ier waren die Alten und Weisen versammelt, die alles über das Dorf wussten. Sie trugen sämtliche Geheimnisse in ihren Köpfen, die sich im Laufe der Jahre auf ihrer Insel ereignet

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