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Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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gehört.« Dann überwältigte
sie ihr altes Vergnügen, alle Gerüchte zu kennen, und sie fügte hinzu: »Der Kriegsherr ist nach Turvite gegangen, erzählt man, wegen einer Versammlung der Kriegsherren, die sich wegen dieses Zauberers und seiner Geister beraten. Eolbert, der Sohn des Kriegsherrn, ist auch hingegangen. Dieser Beck fungiert als Oberherr!« Sie warf Ash einen Blick von der Seite zu. »Sie nehmen allen die Pferde weg. Wenn ich du wäre, würde ich aufpassen.«
    Bramble nickte. »Danke, Forli«, sagte sie, woraufhin die Frau überrascht wirkte. Bramble erinnerte sich, wie grob sie ihr gegenüber in der Vergangenheit gewesen war. »Wir werden heute Nacht hierbleiben und am Morgen wieder aufbrechen. Aber wenn sie einem die Pferde wegnehmen, würde ich es begrüßen, wenn du keinem erzählst, dass wir hier sind.«
    Enttäuschung blitzte in Forlis Augen auf, doch sie nickte. »Ja, das ist das Beste. Es bleibt unter uns.«
    Um sie zu belohnen, sagte Bramble: »Ich habe gehört, dass es auch bei dir Neuigkeiten gibt? Du hast wieder geheiratet?«
    »Den Schmied«, verkündete sie stolz.
    »Glückwunsch. Er ist ein guter Mann.«
    Zu Brambles Überraschung lief Forli rot an. Eine Liebesehe? Erstaunlich. Wenn Forli verliebt war, war alles möglich.
    Ash gab Forli ein paar Kupfermünzen, woraufhin sie zum Markt zog, um dort Brot, Milch und Käse zu kaufen. »Und ein paar Pasteten!«, rief Bramble ihr hinterher. »Und ein bisschen braunes Bier von Sigi wäre auch schön.«
    Kaum war sie verschwunden, traten Acton und Baluch hinter dem Schuppen hervor. Mit seinem Schwert entfernte Acton das Brett, mit dem die Tür zugenagelt worden war.
    Bramble blieb einen Moment in der Tür stehen, bevor sie
eintrat. Dieses Haus war voller Erinnerungen an Maryrose, und nun stieg in ihr wieder der Hass auf Saker hoch, stärker als jemals zuvor. Er würde für seine Morde bezahlen. Sie presste die Lippen zusammen, trat ein und warf die Satteltaschen in die Ecke. Dann nahm sie einen Eimer und holte Wasser aus dem Brunnen.
    Schließlich setzte sie sich auf ihren Schemel. Es war ihr eigener Schemel, am Tisch ihrer Eltern. Obwohl ihre Eltern nach Carlion gegangen waren, um dort bei Maryrose und Merrick zu wohnen, war es offenkundig, dass das Haus gut gepflegt wurde. Ihr Großvater musste hier regelmäßig vorbeischauen. Das ergab Sinn. Er hatte größere Städte genauso wenig gemocht wie sie. Sie blinzelte, um ihre Tränen zu unterdrücken. Es war Zeit, sich wieder ihrer Aufgabe zu widmen.
    »Wie sagt man ›Neubeginn‹ in ihrer Sprache?«, fragte Acton Baluch, Brambles Gedanken aufgreifend.
    Sie ließ die beiden zurück, die währenddessen Worte wie »Frieden« und »Gerechtigkeit« wiederholten, und ging in das Zimmer, das sich Maryrose und sie geteilt hatten. Ihre Mutter hatte es so belassen, wie es gewesen war, außer dass nun eine neue Decke auf Maryroses altem Bett lag.
    Ihre Mutter hatte sie gewebt – Bramble erkannte das Muster als eines, an dem ihre Mutter in dem Jahr gearbeitet hatte, als sie ihr Zuhause verließ.
    Plötzlich hätte sie weinen wollen. Doch sie unterdrückte ihre Tränen und nährte stattdessen ihren Zorn. Saker würde leiden. Dafür würde sie sorgen, indem sie eigenhändig das Messer in seiner Wunde umdrehte.

Martine
    Dank eines kräftigen Rückenwinds gelangten sie schneller nach Turvite, als Martine zu hoffen gewagt hatte. Dabei erkannten sie, dass auch andere Schiffe dieses Ziel ansteuerten. Safred war immer noch bettlägerig; jedes Mal, wenn sie aufstehen wollte, zitterte sie, und Cael verbrachte die meiste Zeit damit, auf einem Schemel neben ihr am Bett zu sitzen und Wache zu halten. Nach Tagen auf dem Wasser wirkte er ein wenig kräftiger, und Martine hielt an der unwahrscheinlichen Hoffnung fest, seine Wunde würde am Ende doch noch heilen.
    »Das sind Enis Farben«, sagte Arvid, während er die Augen vor der nachmittäglichen Sonne abschirmte, um den ein oder zwei Wegmeilen vor ihnen segelnden Zweimaster besser sehen zu können. Er war gerade im Begriff, gegen den Wind in die schmale Hafeneinfahrt von Turvite zu kreuzen. Arvid drehte sich um und schaute nach achtern, wo ein dreimastiges Langboot ruderte. »Und das sind die von Coeuf.«
    »Du hast deine Farben gar nicht geflaggt«, sagte Martine.
    Arvid grinste. »Ich habe sie gar nicht mitgenommen. Um die Wahrheit zu sagen, habe ich nicht daran gedacht. Du weißt doch, ich war gerade auf einer Handelsreise nach Mitchen.« Er fuhr sich mit der Hand

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