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Die Höhle in den Schwarzen Bergen

Die Höhle in den Schwarzen Bergen

Titel: Die Höhle in den Schwarzen Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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war es das Weib des Adamson. Sie hatte eine Büchse bei sich. Als sie Harka erreichte, schreckte sie verwundert zurück, aber er erklärte ihr schnell auf englisch, daß er ein Freund von Thomas sei und helfen wolle, die Wölfe zu verscheuchen. Er bat sie, sich lieber um das unbewachte Feuer zu kümmern, damit kein Präriebrand entstehe. Mit den Wölfen wollte er hier bei der Rinderherde schon selbst fertig werden. Nach einem kurzen Bedenken befolgte sie den Rat, trieb ihr Pferd zum Feuer, stieg ab und riß das Holz auseinander.
    Bei der Schafhürde wurde nicht mehr geschossen.
    Die Unruhe der Tiere und Menschen währte aber noch bis zum Morgengrauen. Als es hell wurde, ließ der Wind nach. Die Wolken ballten sich, und es ging ein kurzer Hagelschauer nieder, dessen Körner, groß wie Haselnüsse, über Menschen und Tiere prasselten und die Prärie in ein weißes Feld verwandelten, als ob Schnee gefallen sei. Das Vieh blökte.
    In Harkas schwarzem Haar und in der hellen Mähne seines Mustangs saßen Hagelkörner. Er sah, daß die Frau wieder zum Haus ritt. Im Süden, bei der Schafhürde, johlten Thomas und Theo, und Thomas galoppierte jetzt zu Harka.
    »Triumph und Sieg!« schrie er. »Die Hürde hat gehalten! Nicht ein Stück Vieh verloren! Komm, Harry, hol dir auch die Wolfsohren!«
    Die beiden ritten zusammen umher. Harka hatte fünf Wölfe erlegt und schnitt sich die Ohren als Wahrzeichen ab. Seine Jagdpfeile zog er aus den Körpern von drei Tieren unversehrt heraus, reinigte sie und steckte sie wieder in den Köcher. Von den Pfeilen, mit denen er die letzten beiden Wölfe getötet hatte, waren die Schäfte zerbrochen, aber die Spitzen, die im Fleisch steckten, nahm Harka auch wieder an sich; damit konnte er leicht neue Pfeile herstellen.
    »Das war ne’ Nacht, was?« schwatzte Thomas weiter. »Gut, daß du gekommen bist, Harry!«
    Er ritt mit dem jungen Indianer zusammen zu dem Haus. Auch Theo ritt von Süden heran. Die Pferde soffen am Teich, und als sie angehängt waren, legten sie sich müde nieder, ohne zu fressen.
    Theo schlug Harka auf die Schulter. »Der Junge ist da, der Harry! So ist’s richtig.«
    »Theo«, sagte Thomas, »willst du das Vieh etwa unbewacht lassen? Nimm dir ein anderes Pferd und mach dich wieder auf. Ich bring’ dir das Frühstück hinaus!«
    Theo gehorchte ungern, aber ohne Widerspruch.
    Thomas öffnete die Haustür und bat Harka, mit einzutreten. Es war ein einfaches, solides Blockhaus, das Adamson sich gebaut hatte. Das Haus enthielt nicht mehr als zwei Räume. Der erste war Küche, Aufenthaltsraum und Schlafraum. Der zweite, hintere diente wahrscheinlich zum Aufbewahren von Vorräten. Fenster waren nicht vorhanden, nur Schießscharten. Licht fiel jetzt durch die geöffnete Tür herein.
    Adamson lag auf einer Lagerstatt aus Brettern und schafwollenen Decken. Prüfend schaute er auf die beiden Ankömmlinge. Die Frau stand am steinernen Herd und machte Feuer, um Wasser zu wärmen.
    Thomas begann zu reden. »Adamson, Adamson! Wir haben mehr Glück als Verstand gehabt. Du hast uns als dritter Mann gefehlt, aber dieser junge Indianer hier, Harka Wolfstöter, ist gekommen und hat uns geholfen. Nicht ein einziges Stück Vieh ist verloren, kein Rind, kein Schaf. Bewirte diesen unseren jungen Gast königlich, wie sein Vater uns in seinem Zelte bewirtet hat!«
    »Uns?« knurrte Adamson. »Euch, meinst du! Aber spiel du den König, Thomas, wenn’s dir beliebt.«
    »Adamson, du bist ein guter Farmer, aber du bist geizig, und daran gehst du noch zugrunde. Wir sind eine Farm in der Wildnis, Vorposten! So was von Beute haben die Wölfe hier noch nicht erlebt. Eine Rinderherde, die am Platze bleibt und nicht wandert! Mann, so bedenke doch, den Wölfen läuft das Wasser im Munde zusammen, und sie schwärmen heran wie die Bienen zu den Blüten einer Frühlingswiese! Adamson, ich rate dir gut, besorge dir einen Hirten mehr, und du wirst weniger Vieh verlieren. Harka Wolfstöter hat fünf Wölfe mit dem Pfeil erlegt.«
    »Nun gib dem Bengel mal was Ordentliches zu essen, Frau. Er wird dann ja weiterreiten wollen.«
    Harka erhielt Schafsfleisch; das aßen auch Thomas, Adamson und die Frau. Thomas packte ein Teil für Theo ein. Harka hatte die Lider gesenkt.
    Seine Miene blieb verschlossen.
    »Wo willst du denn eigentlich hin?« fragte Thomas schließlich ohne Umschweife.
    »Zu meinem Vater. In die Black Hills.«
    »Jetzt im Winter? Bist du verrückt, Junge?«
    »Vielleicht. Ich weiß es

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