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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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recht«, sagte er. »Die Halunken, die Oberst Hubarthis’ Galeere kaperten, sind in der Nähe.«
    »Wie wollen wir das wissen, Sir?« fragte ein Soldat. »Gewiss, wir sahen das Schiff südlich von hier, aber solche Galeeren legen öfter an, um Verbannte auszusetzen …«
    Thobis schüttelte den Kopf. »Es hatte seinen Notstander gehisst. Wir rasten jetzt eine Stunde aus. Verteilt die Rationen. Und sechs von euch beerdigen die Toten.«
    »Was ist mit dem Banditen?«
    »Er soll liegen bleiben, wo er ist.«
    Während sie aßen, überlegte Thobis. Er gab sich, zumindest zum Teil, die Schuld am Tod der drei Männer. Er hätte sie nicht vorausschicken, sondern gleich mit dem ganzen Trupp losmarschieren sollen.
    Es war überhaupt eine merkwürdige Sache, diese Verfolgung der von Os Harku Geflohenen. Thobis wusste, dass zwei Galeeren flussabwärts beordert worden waren, um die gekaperte Niros aufzubringen. Er war dem Schiff zugeteilt worden, das den Fluss östlich der Insel absuchen sollte. Die ganze Nacht hatten sie gegen einen ungewöhnlichen Wind ankämpfen müssen, zu dem sich auch noch eine seltsame Aufwärtsströmung gesellt hatte. Jedenfalls hatten sie im Morgengrauen festgestellt, dass sie sich nördlich der Kerkerinsel befanden. Und weit entfernt im Südwesten hatten sie – oder vielmehr die schärfsten Augen unter ihnen – ihr Schwesterschiff erspäht, das unter Oberst Hubarthis’ Kommando stand. Sie waren sofort in diese Richtung gerudert und hatten gesehen, dass es offenbar einen Zusammenstoß mit einem anderen Schiff hatte. Sicher konnten sie allerdings nicht sein, denn kurz darauf waren beide Schiffe verschwunden – und zwar in Richtung der Westseite von Os Harku.
    Erst drei Stunden später, als sie an der Westseite kreuzten, entdeckten Thobis und seine Männer die am Ufer liegende Galeere, an deren höchstem Mast der Notstander flatterte. Ein Boot wurde hinübergeschickt, und die Besatzung stellte fest, dass das Schiff verlassen war.
    »Es gibt vielleicht Überlebende«, hatte Thobis gemeint. »Ein größerer Trupp scheint inselwärts gezogen zu sein. Vielleicht hat er Geiseln bei sich.«
    »Was wollt Ihr jetzt tun?« hatte der Kapitän der Galeere gefragt.
    Thobis hatte die Stirn gerunzelt. »Der südwestliche Inselteil soll angeblich aus abergläubischer Scheu von den Verbannten gemieden werden. Setzt mich und meine Leute etwa eine halbe Meile nördlich von hier ab. Vielleicht erwischen wir sie, wenn sie von hier fliehen.«
    Doch dazu war es nicht gekommen, und jetzt saß Major Thobis mit seinem Trupp, eine Essenpause einlegend, im stillen Wald und überlegte sich seinen nächsten Schritt.
     
    Urdus hielt Wache. Gegen Mitternacht sah er Athu die Schlucht hochkommen und das Lager betreten. Des Vanirs scharfer, obgleich leiser Anruf ließ den Shemiten herumfahren.
    Athu wartete, bis der Riese ihn erreicht hatte. »Wo willst du hin?« fragte Urdus drohend.
    »Was geht es dich an?«
    »Werde nicht unverschämt, Verräter!« knurrte Urdus. »Ich glaube, du wirst mir ein paar Fragen zu beantworten haben.«
    »Ich lasse mich von dir nicht herumkommandieren.«
    »Shemitischer Hund!« Urdus schwang die Hand, um Athu zu schlagen, aber der Blick von Athus Augen hielt sie zurück. Diese Augen glühten in einem kalten Licht. Urdus senkte die Hand. »Niemand verlässt die Gruppe«, sagte er etwas ruhiger. »Wo warst du?«
    »Dort, wo ich mein Lehmwerk vollbrachte. Ich werde dich töten, Urdus. Ist dir das klar? Genau, wie ich dich nach Os Harku zurückbrachte. Das habe ich veranlasst – und ich ›“erde dich umbringen. Gewiss ahnst du das. Warum sonst, glaubst du, habe ich mich deinem Zug angeschlossen? Du gehst zur Hölle, Urdus – und ich führe dich dorthin.«
    Urdus knurrte und hob erneut die Hand.
    Athu bellte leise wie ein stygischer Schakal und seine Hand schnellte mit der Flinkheit einer Kobra vor. Die Finger berührten Urdus’ Hals zwischen dem Schlüsselbein und der Halsschlagader.
    Urdus war wie betäubt, keiner Bewegung fähig. Eine ganze Reihe brennender Funken schien seinen Körper entlang zu sprühen, ihn zu lähmen. Der Schweiß brach ihm aus.
    Athu lachte leise. »Ich rate dir, Aleil nicht mehr anzurühren. Von nun an ist sie mein und steht so außerhalb der ekligen tierischen Welt, in der du den großen Mann spielst.«
    Urdus versuchte höhnisch das Gesicht zu verziehen, verächtlich auszuspucken oder wenigstens zu husten. Es gelang ihm nicht.
    »Die Wirkung wird bald nachlassen«, fuhr Athu

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