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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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man es darstellen«, sagte Dillon. »Carl Morgan würde es bestimmt so schildern.«
     »Lassen Sie die Finger davon, Dillon.« Sie faßte seine Schul­ tern. »Tun Sie es für mich, halten Sie sich raus. Ich regle das schon.«
     Plötzlich lag etwas Eindringliches in ihrem Auftreten, das völlig neu war. Er wunderte sich darüber. »Allmählich fange ich an, mich zu fragen, ob ich Sie wirklich kenne, Asta. Na schön, soll Morgan zusehen, wie er damit fertig wird.«
     Sie nickte. »Vielen Dank. Ich gehe jetzt lieber nach Hause.« Sie entfernte sich ein Stück, hielt inne, drehte sich um. »Bis heute abend.«
     Er nickte. »Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen.«
     Sie eilte davon. Er schaute noch einmal zu der Leiche auf der Sandbank hinüber, dann stieg er den Hang hinauf und gelangte auf die Straße. Er war etwa fünf Minuten lang gegangen, als eine Hupe ertönte und der Range Rover neben ihm auftauchte.
     Ferguson öffnete die Tür. »Wo ist die Kleine?«
     »Sie ist alleine zum Schloß gelaufen.«
     Dillon stieg ein, und Kim fuhr weiter. »Ich muß schon sagen, Sie sehen ganz schön nachdenklich aus, mein Junge.«
     »Das würden Sie an meiner Stelle auch«, gab Dillon zurück, zündete sich eine Zigarette an und brachte ihn auf den neuesten Stand der Ereignisse.
    Als sie in die Bibliothek kam, saß Morgan hinter seinem Schreibtisch und unterhielt sich mit Marco. Er drehte sich lächelnd um. »War der Tag schön?«
     »Das war er – bis auf das schlimme Ende.«
     Sein Lächeln erstarb, und er sagte zu Marco: »Du kannst gehen.«
     »Nein, er soll hierbleiben. Ihr habt Fergus aufgestöbert, nicht wahr? Ihr habt ihn verprügelt?«
     Morgan nahm sich eine Zigarre und schnitt die Spitze ab. »Er hatte es darauf angelegt, Asta. Aber egal, wie hast du es erfahren?«
     »Dillon und ich haben gerade seine Leiche gefunden. Er lag unten am Rand des Sees unterhalb der alten Schutzhütte. Er ist wohl reingefallen und ertrunken.«
     Morgan warf Marco einen vielsagenden Blick zu, dann legte er die Zigarre beiseite. »Was hat Dillon getan?«
     »Nichts. Ich habe ihn gebeten, alles mir zu überlassen.«
     »Und er war einverstanden?«
     Sie nickte. »Er sagte, du solltest sehen, wie du damit fertig wirst.«
     »Ja, das ist genau seine Taktik.« Morgan nickte. »Und auch Fergusons. Eine polizeiliche Untersuchung wäre dem alten Brigadier überhaupt nicht recht, jedenfalls nicht jetzt.« Er sah Marco an. »Und ohne Leiche würde sie auch nicht viel erbrin­ gen, oder?«
     »Nein, Signore.«
     Morgan stand auf. »Na schön, kümmern wir uns darum. Du bleibst hier, Asta«, entschied er und ging mit Marco hinaus.

    Ferguson und Dillon warteten zwischen den Bäumen am Rand des Lochs unterhalb von Ardnamurchan Lodge unweit des kleinen Landungsstegs. Der Ire blickte durch das Zeiss-Glas. Das Tageslicht verblaßte, aber die Sicht war immer noch gut genug, so daß er erkennen konnte, wie das Motorboot, die Katrina, auf der anderen Seite am Ufer entlangfuhr.
     »Da sind sie«, sagte er und stellte das Fernglas scharf.
     Morgan stand im Ruderhaus und lenkte nun das Boot zum Ufer. Marco hielt sich am Bug bereit. Er sprang ins Wasser, und Morgan ging nach vorne, um ihm zu helfen. Kurz darauf wurde Fergus über die Reling gehievt. Morgan kehrte ins Ruderhaus zurück und drehte das Boot zur Seemitte. Dillon reichte Ferguson das Fernglas.
     Der Brigadier schaute hindurch. »Es sieht so aus, als wickelte Marco eine Eisenkette um die Leiche.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, wie häßlich.«
     Er gab Dillon das Fernglas zurück. Er sah nun, wie Marco die Leiche über den Bootsrand ins Wasser rollte. Sie versank sofort, und Sekunden später nahm die Katrina Fahrt auf und kehrte zum Schloß zurück.
     »Das war’s also«, sagte Dillon und setzte das Fernglas ab. »Wollen Sie die Angelegenheit auf sich beruhen lassen?« fragte er Ferguson.
     »Ich denke, schon. Zweifellos wurde ein Verbrechen began­ gen, aber ehrlich gesagt möchte ich nicht, daß die örtliche Polizei auf Loch Dhu Castle einfällt. Wir haben hier einen viel dickeren Fisch an der Angel, Dillon.«
     »Ich habe meine Zweifel, daß unser guter Chief Inspector Bernstein damit einverstanden ist«, sagte Dillon. »Die Lady achtet peinlich genau auf die Einhaltung von Gesetz und Ordnung.«
     »Aus diesem Grund erzählen wir ihr auch kein Sterbenswört­ chen.«
     Dillon zündete sich eine neue Zigarette an. »Von einem können wir ausgehen: Der gute

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