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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Laufen gegen das Eisen seiner Beinschienen schlug, verständlich zu machen, ganz zu schweigen von dem lauten Getrampel.
    Davro verdrehte die Augen zur Decke. »Ich höre sehr wohl zu. Du sagst nur einfach nichts Wichtiges.«
    »Verflucht, ich habe dir befohlen, du sollst stehen bleiben!« Noch während er seine blasse Hand ausstreckte, um den Gürtel des Ogers zu packen, hörte er einen beeindruckenden Chor von dunklem Grollen, das aus sechs ziemlich dicken Hälsen erscholl. Valescienn blickte nach oben auf Davros ärgerlich zusammengekniffenes Auge und die funkelnden Speerspitzen hinter seinem Kopf.
    Er schluckte, ließ den Oger los und trat einen Schritt zurück. Valescienn mochte furchtlos sein, aber er war nicht dumm.
    »Wolltest du etwas Bestimmtes?«, erkundigte Davro sich höflich.
    »Denk nach! Denk an all das, was wir noch bewerkstelligen könnten! Es gibt keinen Grund, jetzt aufzugeben! Wir …«
    »Keinen Grund? Offenbar sind dir die Streitkräfte entgangen, die uns umzingelt haben, ebenso wie das Fehlen einer Befestigungsanlage und auch das plötzliche Verschwinden des ebenso plötzlich weit weniger furchteinflößenden Schreckens des Ostens? Du bist wirklich nicht sonderlich aufmerksam.«
    »Ich bin kein Idiot, Davro.«
    »Aha. Du arbeitest also noch daran?«
    Valescienn ignorierte ihn. »Ich weiß, dass wir in einer schlimmen Lage sind, aber sie ist nicht vollkommen unhaltbar. Sie sind noch nicht so weit, sie glauben nach wie vor, sie können einfach in die Stadt marschieren und uns nach Belieben auslöschen. Ein plötzlicher Ausfall, ein einziger Stoß durch das feindliche Lager, und wir können den Durchbruch schaffen, bevor sie auch nur die Chance haben zu reagieren!«
    »Kovul shinak, et«, meinte Davro, begleitet von einem Chor aus Oger-Gelächter. Corvis’ Leutnant, oder besser sein ehemaliger Leutnant, musste die Sprache nicht verstehen, um zu begreifen, dass er gerade wenig schmeichelhaft beschrieben worden war.
    »Wir werden einen großen Teil unserer Armee verlieren«, gab er zu, »aber nicht so, dass wir sie nicht wieder aufbauen könnten! Die Männer haben den Krieg satt, in wenigen Wochen werden sie wieder untereinander Fehden führen! Wir können immer noch …«
    »Valescienn.«
    »Was?«
    »Sei still.« Davro duckte sich und senkte sein Auge auf die Höhe der beiden Augen des Menschen. »Corvis ist verschwunden. Der Krieg ist vorbei. Du willst trotzdem bleiben und kämpfen? Mach nur. Wir kehren jedenfalls nach Hause zurück.«
    »Davro, ohne euch Oger schaffe ich das nicht!«
    »Dann hast du offenbar ein Problem.«
    Unter Valescienns blasser Haut wirkte die Röte, die sein Gesicht bedeckte, fast wie ein um sich greifender Waldbrand. Er rang förmlich nach Atem. »Ich werde nicht zulassen, dass du mir die Chose vermasselst, du verfluchter Wilder!«
    »Ich vermassele dir die Chose? Erinnerst du dich noch an die Armee, von der wir gerade gesprochen haben? Ich nehme an …«
    Valescienn ließ eine Hand auf den Griff des Morgensterns sinken, und sofort legte sich Davros Hand darüber. Die riesige Faust schloss sich, und das Klappern der Ketten hörte ebenso unvermittelt auf, wie es begonnen hatte. Valescienn sank grunzend auf ein Knie, als die Knochen in seinem Unterarm zu brechen drohten.
    »Du lebst nur deshalb noch«, flüsterte Davro, »weil wir gemeinsam gefochten haben, Seite an Seite. Versuch das noch mal, und dein Todeskampf wird ein richtiges Massaker.«
    »Du hast einen Eid geschworen, Davro«, zischte Valescienn durch den Schmerz hindurch. »Du hast bei Chalsene geschworen!«
    »Ich habe diesen Eid gegenüber Corvis Rebaine abgelegt, nicht dir gegenüber.«
    Valescienn brach auf dem Boden zusammen und keuchte erleichtert, als Davro seinen Griff löste. Ohne ein weiteres Wort drehten sich die Oger um und setzten ihren Marsch zum Ausgang fort.
    »Das werde ich dir nicht vergessen, du Mistkerl!«, schrie Valescienn ihnen nach.
    Die einzige Antwort, die er bekam, war das laute Knallen einer schweren Tür und das Stampfen von großen Füßen, das sich rasch auf den von Asche überzogenen Straßen Denatheres verlor.
    Zu jeder anderen Zeit hätten sie keine große Bedrohung dargestellt. Selbst wenn man die Endlose Legion oder die Kobolde nicht mit einrechnete, war die Armee der Schlange jener des Schreckens des Ostens mehrfach überlegen. Aber nichts an den derzeitigen Umständen war normal. Audriss’ Armee befand sich zum ersten Mal seit der Einnahme von Denathere in einer

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