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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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kosten«, gab Teagan zu bedenken.
    »Wenn es jedoch funktioniert, könnten wir damit den Krieg beenden«, konterte der Hüne. »Ich lasse von Kundschaftern die feindlichen Positionen und mögliche Angriffspunkte gegen Pelapherons Mauern ausspähen. Ihr bekommt morgen früh eure spezielle Kampforder.«
    Ein bösartiges Grinsen teilte seinen dunklen Bart und verlieh ihm eine gewisse Ähnlichkeit mit einem ungewöhnlich fröhlichen Bären. »Geht jetzt schlafen, Leute. Wir haben morgen einen anstrengenden Tag vor uns.«
    Losalis, Davro und Seilloah waren wieder allein im Zelt. Mürrisch zündete Corvis’ Stellvertreter die Kerze an, die in einem flachen Messinghalter auf dem Tisch vor ihm stand. Sie war an dem Abend bereits mindestens viermal erloschen.
    »Das ist ja alles schön und gut«, erklärte Seilloah von der anderen Seite des Tisches her. Sie klang besorgt. »Aber es klärt nicht unser anderes Problem.«
    »Du meinst die Tatsache, dass Corvis bereits seit über einem Monat verschwunden ist?«, erkundigte sich Davro, der sich gemütlich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen auf den Kissen lümmelte.
    »Natürlich meine ich das!«
    »Und wo ist das Problem?«
    Die Hexe war so wütend, dass sie sich nicht um würdevolles Verhalten scherte, sondern mit dem Fuß aufstampfte. »Hör zu, du Hornschädel, deine eigenen Probleme mit Corvis sind mir vollkommen gleichgültig! Wir alle sind seinetwegen hier, er ist unser gottverdammter Anführer, und er ist verschwunden! Was hast du vor, in dieser Sache – abgesehen von deinen nützlichen und höchst konstruktiven Kommentaren – zu unternehmen?«
    Davro zuckte nur mit den Schultern.
    »Seilloah«, warf Losalis ein. »Welche Möglichkeiten haben wir denn? Entweder hat Lord Rebaine sein Ziel erreicht, woraufhin wir annehmen müssen, dass es gute Gründe für seine Abwesenheit gibt, oder er ist gescheitert. In diesem Fall dürfte er tot oder gefangen sein. Wenn er tot ist, können wir ihm sowieso nicht helfen, und wenn er gefangen ist, befindet er sich außerhalb unseres Zugriffs, daher weiß ich nicht, was Davro oder ein anderer von uns dagegen unternehmen könnte.«
    »Wenn ihr beide mich entschuldigen wollt«, erwiderte Seilloah förmlich. »Ich glaube, ich ziehe mich jetzt zurück. Wir haben, wie du so trefflich bemerkt hast, einen anstrengenden Tag vor uns.«
    Die Zeltplane klatschte hinter ihr wütend zu, als wollte sie die Gereiztheit der Hexe widerspiegeln. Losalis warf einen Blick auf die Kerze, die in dem Windstoß erneut erloschen war, und seufzte.
    Als die Sonne sich am nächsten Morgen müde blinzelnd aus ihrem Bett im Osten erhob, bot sich ihr zu ihrer nicht geringen Überraschung ein Blick auf eine vollkommen veränderte Welt. Die harte Erde und die schlafenden Bäume um Pelapheron herum waren in einen schweren weißen Umhang gehüllt, der in den leichten, aber beständigen Windstößen tanzte, die über Lichtungen und zwischen den Bäumen hindurchfuhren. Die Welt um die bedrohte Gemeinde hatte offenbar bereits im Vorfeld reagiert und eine Schorfkruste aus Schnee über die Wunden und Narben gelegt, die sie schon bald erleiden würde.
    Der Winter war von der ungewöhnlichen Wärme des Herbstes lange hingehalten worden, jetzt jedoch streckte er seine eisigen Finger über Imphallion aus und packte seine schwer umkämpfte Beute.
    Allerdings würde so etwas Unbedeutendes wie das Wetter Valescienns Pläne keineswegs verändern. Pelapherons Verteidiger wurden durch den Lärm von unzähligen Angreifern aus ihren Träumen gerissen, die gegen die Mauern der Stadt anstürmten.
    Die Streitkräfte der Schlange hatten ihr Lager noch nicht lange genug aufgeschlagen, um besonders große Belagerungsmaschinen bauen zu können, und daher nur einige kleinere mit auf die Reise genommen. Ein paar von Ballistae geschleuderte Wurfspieße flogen zu den Zinnen der Verteidiger hinauf, und ab und zu knallte ein kleiner Felsbrocken gegen die Mauer, aber im Großen und Ganzen beschränkte sich die Taktik der Angreifer darauf, mit Sturmleitern die Wehranlage zu erklimmen.
    Pelapherons Verteidiger dagegen waren keineswegs zu solcher Zurückhaltung gezwungen. Ihre Katapulte ließen haufenweise Steine auf die Köpfe der Angreifer herunterregnen, die Ballistae summten, während sie unablässig ihre Geschosse schleuderten, und die »Stachelschweine« schickten Dutzende von Armbrustbolzen kreischend durch die Luft, um Rüstungen und Haut gleichermaßen zu durchdringen. Der jungfräulich

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