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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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verschwunden, so dass Rebaines Armee endlich wieder klar denken konnte. Ein langgezogenes Heulen erhob sich von der angreifenden Horde, sie hörten es nicht so sehr mit den Ohren oder dem Verstand als vielmehr mit dem Herzen, als ihnen das Blut in den Adern gefror. Aber es war ein Schrei von Wut, nicht von Verzweiflung, denn diese Vorhut der Furcht war tatsächlich nur ihre erste Waffe, keineswegs die letzte.
    »Kannst du noch etwas anderes tun?«, zischte Losalis besorgt.
    »Nicht wirklich.« Seilloahs Stimme hatte gelassen geklungen, als sie den Zauber gewirkt hatte, jetzt dagegen zitterte sie vor Furcht, die sie wie alle anderen zu unterdrücken versuchte. »Ich schaffe vielleicht einen oder zwei, aber es sind so viele …«
    Dann stürzte sich die Endlose Legion auf sie.
    Es waren weniger, als es zunächst ausgesehen hatte. Als sich die letzten Reste des Nebels auflösten, sah Losalis, dass die Endlose Legion in Wirklichkeit gerade mal aus ein paar Hundert Kreaturen bestand. Was ihm einen Moment lang die Hoffnung einflößte, dass seine Männer möglicherweise doch eine Chance hätten.
    Dann tauchte die erste vor ihm auf, und es blieb keine Zeit mehr für Gedanken oder Hoffnung, sondern nur noch für Kampf. Es war eine dürre Frau in dicken Pelzen, mit blutroten Lippen und einem dünnen Kurzschwert, das sie mit beiden Händen umklammerte. Sie war zwar nicht schmutzig, stank jedoch nach Blut und Fäulnis und Dingen, die schon lange aus der Welt der Menschen verschwunden und von ihnen vergessen worden waren.
    Das Wesen zischte wie eine wütende Bestie, und Losalis blinzelte überrascht, offenbar genau die Reaktion, die sie hatte hervorrufen wollen. Mit einem höhnischen Kichern über die Gutgläubigkeit ihrer sterblichen Widersacher sprang sie in vollendeter Haltung vor und zielte mit ihrer Klinge auf die lebenswichtigen Organe des Narren vor ihr.
    Doch Losalis konnte ebenfalls antäuschen, und wo die Kreatur einen verblüfften Gegner und ein leichtes Opfer erwartet hatte, trennte sie ein heftiger Schlag mit seinem Armschild von ihrer Waffe. Das Kurzschwert landete im Schnee. Losalis schrie trotzig auf, schlug zu, und die Spitze seines Säbels glitt durch Pelze und Haut, riss Rippen auseinander, zertrümmerte das Brustbein der Frau und drang tief in ihre verfaulten Organe.
    Die Verletzte kreischte gequält und wütend, schlug, aufgespießt auf den Säbel, um sich, hieb mit den Klauen nach dem Mann, der ihr das anzutun wagte. Ihr Blut, schwarzes, widerliches, klumpiges Blut, quoll dampfend aus der Wunde und strömte auf den gefrorenen Boden.
    Aber noch war Losalis nicht fertig. Er knurrte und drehte sich auf einem Fuß um die eigene Achse. Der Schnee verlangsamte seine Bewegungen, und er drohte zu stolpern, aber mit bloßer Muskelkraft vollendete er die Bewegung. Der Säbel riss sich los, pfiff durch die Luft, als Losalis die Bewegungen vollendete, und durchtrennte den Hals des Monsters. Der Kopf der Frau landete vor seinen Füßen, während ihr Kiefer noch immer lautlose Flüche stammelte.
    Ehe der Rest des Körpers auf dem Boden landete, gerann er zu einem schwarzen, grauenvollen Schleim. Unwillkürlich trat Losalis einen Schritt zurück, als das Ding, das er gerade abgeschlachtet hatte, sich verformte und der Schleim sich nicht mit dem Schnee vermischen mochte.
    Ein Tentakel aus Nebel erhob sich aus der faulenden Masse, blieb dicht über der schneebedeckten Erde und schoss dann pfeilschnell zu dem nächsten Leichnam, der blutleeren Hülle eines der Männer von Losalis. Mit hämmerndem Herzen sah er zu, wie der Nebel in den Körper eindrang und den Leichnam über den Boden rollte. Im nächsten Moment begann er um sich zu schlagen, sprang geschickt auf die Füße und grinste boshaft. Der Nebel waberte um seine Füße, als er langsam und zielstrebig auf Losalis zuging, ein mittlerweile vertrautes höllisches Funkeln in den Augen. Losalis sah, wie die Haut sich über den Knochen straffte, und wurde blass, als das restliche Blut in der Leiche von dem Ding verzehrt wurde, das gerade in sie hineingefahren war.
    Die Endlose Legion. Jetzt endlich begriff Losalis.
    Ohne auch nur einen Funken Scham befahl er den Rückzug.
    Es war keine völlige Niederlage, denn aus ihrer ersten Begegnung mit Mithraems Volk zogen sie zumindest einen Vorteil.
    Weit weg von Losalis bemühte sich Ellowaine nach Kräften, die Flanke zu halten. Ihre Faustäxte bildeten eine Mauer aus rasiermesserscharfen Klingen, ihre Hände woben sich zu

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